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19:00 Uhr

Kultur und Konflikt

Gespräch | Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Europa denkt

  • Goethe-Institut Barcelona, Barcelona

  • Sprache Deutsch mit Simultanübersetzung Katalanisch
  • Preis Eintritt frei
  • Teil der Reihe: Europa denkt

Europa denkt

Europa denkt

Bei der aktuellen Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem katalanischen Friedensforschungsinstitut Institut Català Internacional per la Pau (ICIP) durchgeführt wird, begrüßen wir als Expertin aus Deutschland Ulla Schmidt, langjährige Gesundheitsministerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Aus Katalonien ist Alfons Martinell eingeladen, emeritierter Dozent der Universität Girona und Experte in Kultur und Entwicklung. Die Veranstaltung wird von Ronald Grätz moderiert, dem ehemaligen Leiter des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und des Goethe-Instituts Barcelona.

Welche Funktion und welche Instrumente hat Kultur in Konfliktsituationen? Kann Kultur sich auf Universalismen wie Humanität, Freiheit und Menschenrechte berufen? Die aktuellen Kriege sind uns Anlass, über diese und weitere Fragen an die Kultur nachzudenken, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu sehen, und zu begründen, warum Kultur vielleicht eine Chance bietet, nach Gewalt Frieden zu ermöglichen. Die Rolle der Kultur in Konflikten ist vielschichtig und oft auch widersprüchlich. Kultur kann eine der zentralen Ursachen für Konflikte und Kriege sein, wenn in deren Kern konkurrierende kulturelle Identitätsmuster stehen. Auch wenn es um aktuelle Konflikte geht, die außerhalb des eigenen Landes stattfinden, beziehen viele Akteure und Akteurinnen aus dem kulturellen Bereich oft Stellung, beziehungsweise, werden dazu aufgefordert, sich zu positionieren. Gleichzeitig hat kulturelle Arbeit das Potential, Brücken des Austausches und der Verständigung herzustellen, was sich zum Beispiel an dem West Eastern Divan Orchestra und Daniel Barenboim zeigt.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Europa denkt“, die das Goethe-Institut Barcelona gemeinsam mit dem Goethe-Institut Madrid und mit Unterstützung des Vereins Amigos del Goethe-Institut España und lokalen Projektpartnern organisiert. 

Ein großer Dank für die Unterstützung geht an den Freundeskreis Asociación AMIGOS Goethe-Institut España, insbesondere an seine Mitglieder:
BMW España  ·  Deutsche Bank  ·  Haribo España  ·  Monereo Meyer Abogados  ·  Allianz  ·  Schweizer Schule Madrid  ·  Dr. Frühbeck abogados  ·  Trumpf  ·  i-bau arquitectos  ·  Lime xl  ·  Deutsche Schule Madrid  ·  Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Madrid  ·  Savitar Consulting, S.L.  ·  Kreis deutschsprachiger Führungskräfte  ·  Verena Batschkus · Silvana Buljan · Barbara Dührkop · Josef Fröhlingsdorf · Francisco Lozano Winterhalder · Carsten Moser

Teilnehmende

Ursula „Ulla“ Schmidt ist Expertin für Kultur-, Bildungs- und Gesundheitspolitik und für zivile Konfliktprävention. Von 2001 bis 2009 war sie Bundesministerin für Gesundheit und von 2013 bis 2017 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. In diesem Zusammenhang betätigte sich die Sozialdemokratin  viele Jahre in den Parlamentsausschüssen „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“, „Kultur und Medien“ und „Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit“. Des Weiteren war Ulla Schmidt stellvertretende Leiterin der deutschen Delegation der Parlamentarischen Versammlung der NATO.  
 

Alfons Martinell Sempere ist Gründer des Iberoamerikanischen Laboratoriums für die Forschung und Innovation in Kultur und Entwicklung, Ko-Leiter des Lehrstuhls Pau Casals „Musik und Verteidigung des Friedens und der Menschenrechte“ und Ehrendoktor des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturpolitik und Kooperation“. Der emeritierte Dozent der Universität Girona ist Doktor der Pädagogik und Magister in Philosophie und Philologie. Er arbeitete mit dem spanischen Netzwerk für Nachhaltige Entwicklung (REDS) zusammen, im Rahmen dessen er die Arbeitsgruppe zu Kultur und Nachhaltiger Entwicklung leitete. 2004 war er vier Jahre lang Generaldirektor für Kulturelle und Wissenschaftliche Beziehungen im spanischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Kooperation (AECID).

Ronald Grätz studierte Philosophie, Germanistik und katholische Theologie. Nach einer Station als Abteilungsleiter für deutsche Sprache der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in São Paulo stieg er 1993 in die Laufbahn für Führungskräfte des Goethe-Instituts ein. Es folgten Positionen als Leiter der kulturellen Programmarbeit für die Region Osteuropa/Zentralasien am Goethe-Institut Moskau (1998–2002), als Referent des Vorstands in der Zentrale des Goethe-Instituts München (2003–2006) und als Leiter des Goethe-Instituts in Lissabon (2006–2008). Von 2008 bis 2021 wirkte Ronald Grätz als Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart sowie von 2021 bis Oktober 2024 als Leiter des Goethe-Instituts Barcelona.