Installation Robert Henke | Fall

Foto Fall Installation © Studio Robert Henke 2016

Donnerstag, 28.04.2016 - Sonntag, 01.05.2016

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial - Gijón

Audiovisuelle Laser-Installation (2016)

In den 1950er Jahren verschwand das Dorf Fall im Süden Bayerns langsam unter dem steigenden Wasserspiegel des neu gebauten Sylvenstein Wasserreservoirs. Henkes Installation lässt alles Kopfstehen, indem sie den Besucher scheinbar unter die  Wasseroberfläche versetzt. Ruinen und Gebäude ragen über ihre Köpfe hinaus, unregelmäßig beleuchtet von zwei flackernden Lasern. Sie projizieren Linien, geometrische Formen, sich bewegende organische Objekte und gelegentlich Zahlen auf einer schwebenden Anordnung von transparenten Stoffbahnen. Dabei rufen sie Assoziationen von gestreuten Lichtreflexionen auf einem See hervor, oder erinnern an Architektur-Pläne.

Robert Henke

Der in Berlin wohnhafte Künstler Robert Henke (*1969 in München) arbeitet in den Bereichen audiovisuelle Installation, Musik und Performance. Henke fasziniert vor allem die Schönheit technischer Objekte. Die Entwicklung eigener Instrumente und Algorithmen sind integraler Bestandteil seines kreativen Schaffensprozesses. Seine Materialien umfassen computergenerierte Bilder und Klänge, Feldaufnahmen, Fotografie und Licht, die er durch mathematische Regeln, Echtzeit-Interaktion und kontrollierte Zufallsoperationen transformiert, neu arrangiert und moduliert. Robert Henkes Werke legen einen besonderen Schwerpunkt auf die Erforschung von sowohl virtuellen als auch physischen Räumen. Viele seiner Produktionen bedienen sich multipler Audiokanäle oder sind speziell für einzigartige Orte und deren individuelle Eigenschaften konzipiert. In den letzten Jahren erforschte er in seinen Installationen und Performances die künstlerische Verwendung von Hochleistungslasern. Die Ergebnisse umfassen Musik am Rande der zeitgenössischen Clubkultur, Surround-Sound-Konzerte, Kompositionen in der Tradition der akademischen Computermusik, Fotografie, audiovisuelle Installationen, Klangkunst und öffentlich zugängliche Softwares. Sein 1995 gegründetes, langfristiges Musikprojekt Monolake wurde zur Ikone der neuen elektronischen Clubmusik-Kultur in Berlin nach dem Fall der Mauer.
 
Robert Henke ist zudem einer der Hauptentwickler der Musiksoftware Ableton Live, die sich  seit ihrer Erfindung im Jahr 1999 zu einem Standard-Tool der elektronischen Musikproduktion entwickelt hat und deren Aufführungspraxis völlig neu definiert. Er schreibt und hält Vorträge über Sound und den kreativen Einsatz von Computern und lehrte an der Berliner Universität der Künste, am Zentrum für Computerforschung in Musik und Akustik (CCRMA) der Stanford University sowie im nationalen Studio der zeitgenössischen Kunst - Le Fresnoy in Lille, Frankreich. Seine Installationen, Performances und Konzerte wurden in der Tate Modern London, dem Centre Pompidou in Paris, Le Lieu Unique Nantes, PS-1 New York, MUDAM Luxemburg, MAK Wien, der Art Gallery of New South Wales in Australien, Kunst-Werke Berlin – KW Institute for Contemporary Art und auf zahlreichen Festivals präsentiert.

Organisiert von:


 

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