Literarische Begegnung "Bei Buddenbrooks". Abenteuer einer Übersetzerin im Haus von Thomas Mann

Hörner - Max Hasse: Denkmalpflege in Lübeck - Das 19. Jahrhundert. Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, 1975 © Lisbeth Salas

Mo, 24.06.2024

19:00 Uhr

Goethe-Institut Madrid

Treffen mit der Übersetzerin Isabel García Adánez

Die Professorin und Übersetzerin Isabel García Adánez übersetzte 2008 ins Spanische die Buddenbrooks, den großen Roman des deutschen Schriftstellers Thomas Mann. 

Am 24. Juni um 19:00 Uhr können wir uns mit ihr über die Besonderheiten des Übersetzungsprozesses und auch über die "Welt der Buddenbrooks" unterhalten, die ebenfalls voller Kuriositäten steckt.

Buddenbrooks ist einer meiner Lieblingsromane, und ich hatte das Glück, ihn übersetzen zu dürfen. Es war eine Herausforderung auf Spanisch den Ton der tiefen Melancholie wiederzugeben, der gleichzeitig eine gewaltige Karikatur ist, die verschiedenen Dialekte, die unzähligen kulturellen Elemente, das Haus und die Stadt, deren Details und Charaktere so detailliert beschrieben werden, dass sie lebendig erscheinen.
 

ANMELDUNG

Bitte senden Sie eine E-Mail an: Anna-Maria.Ballester@goethe.de, um sich anzumelden.

ISABEL GARCÍA ADÁNEZ

(1972, Madrid)
Isabel García Adánez ist eine spanische Übersetzerin für deutschsprachige Literatur und Hochschullehrerin. Nach einem Studium der Germanistik und Hispanistik wurde Isabel García Adánez in Germanistik promoviert. Zudem erwarb sie ein Diplomin Klavier und Musiktheorie. Von 2002 bis 2008 war García Adánez Dozentin für deutsche Sprache und Literatur an der Universität von Alcalá (UAH). Im Wintersemester 2008/2009 hatte sie eine Gastprofessur am Institut für Romanistik an der Universität Münsterinne. 2009 folgte sie einem Ruf als Professorin für Germanistik an die Universität Complutense in Madrid. Dort wirkt sie auch als Leiterin der Abteilung für Germanistik und Slawistik. García Adánez übersetzt zumeist Essays und Literatur aus dem Deutschen ins Spanische, aber auch Theaterstücke und audiovisuelle Produktionen. Unter anderem übertrug sie Werke von Heinrich Heine,Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig und Bernd Feuchtner ins Spanische. Zu den von ihr übersetzten Filmdrehbüchern zählen beispielsweise Good Bye Lenin! oder Das Testament des Dr. Mabuse. Außerdem hat sie unter anderem die folgenden Auszeichnungen erhalten: Esther-Benítez-Preis 2006 für die beste Übersetzung (Der Zauberberg von Thomas Mann); Nationaler Übersetzerpreis Spaniens 2020 für die beste Übersetzung (Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel von Herta Müller).

Buddenbrooks

Los Buddenbrook. Thomas Mann. Traducción Isabel García Adánez (Penguin) © Penguin Random House "Es ist eine hervorragende Arbeit, redlich, positiv und reich", urteilte S. Fischers Lektor Moritz Heimann nach der Lektüre des Manuskripts über Thomas Manns ersten Roman, seinen wohl am meisten gelesenen, am meisten verbreiteten. 'Verfall einer Familie' – sein Untertitel scheint ihn einzureihen in eine bestimmte Gattung, aber "der Zug zum Satirischen und Grottesken", der darin steckt, hebt ihn zugleich davon ab, gibt ihm einen eigenen Charakter, eigene Wirkung bis in die Gegenwart.

Thomas Mann erzählt nur wenig verschlüsselt die Geschichte seiner Familie und ihrer Stellung in der Vaterstadt Lübeck, soweit er sie nachvollziehen, in Einzelheiten überblicken konnte, ja sogar noch miterlebt hat. Verwandte, Honoratioren und markante Persönlichkeiten seiner Jugend werden integriert. Den meisten Raum nimmt das Leben Thomas Buddenbrooks ein, "ein modernes Heldenleben"; sein Sohn Hanno wird einen langen Strich unter die Genealogie der Familie setzen und sich rechtfertigen mit den Worten: "Ich glaubte ... ich glaubte ... es käme nichts mehr ..."

In denmehr als hundert Jahren seit seinem ersten Erscheinen hat der Roman unzählige Menschen in seinen Bann gezogen und hat bis heute nichts an Charme und Aktualität eingebüßt.

Thomas Mann

(1875, Lübeck – 1955, Zürich)
Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb. Sein Gesamtwerk umfasst 12 Romane, über 30 Erzählungen, zwei Bühnenstücke, rund 30 Essays sowie ein knappes Dutzend autobiografische Schriften. Für den Roman Buddenbrooks. Verfall einer Familie wurde der Schriftsteller 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

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