ÜberAll - Science fiction und Cyberpunk im deutschen Film
In diesem Jahr widmen wir der Science fiction einen besonderen Platz im Programm des Festival de Cine Alemán, das vom 6. bis 11. Juni in neuer Behausung, dem Palacio de la Prensa, stattfindet. Die Reihe ÜberAll – Science fiction und Cyperpunk im deutschen Film präsentiert einige der provokantesten, beunruhigendsten und schrägsten Werke, die die deutsche Filmgeschichte zu bieten hat. Vom frühen Sci-Fi-Stummfilm über Kultfilme aus den 50er und 80er Jahren bis hin zum jungen deutschen Film von heute - ÜberAll gibt es Kurioses, Spannendes und Fantastisches zu entdecken!
DER SCHWEIGENDE STERN
Kurt Maetzig, 1959, 95 Min.
Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung, bestehend aus sieben Männern und der japanischen Ärztin Sumiko, unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Man hatte erst jetzt herausgefunden, daß eine 1908 in der Wüste Gobi niedergegangene kosmische Spule von diesem Planeten stammt. Auf Funksprüche aber antwortete die Venus bisher nicht. Auf dem Weg gelingt es, den Inhalt der Spule zu entschlüsseln. Er besagt, daß die Venusbewohner 1908 einen Angriff auf die Erde planten. Obwohl es nicht dazu kam, erwartet die Mannschaft bei ihrer Landung nichts Gutes. Sie entdecken keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die im Selbstlauf funktionieren. Eine gigantische Vernichtungsmaschinerie, die außer Kontrolle geraten sein muß, sich offensichtlich gegen ihre Erbauer gerichtet hat und noch immer riesige atomare Strahlung freisetzt. Das Raumschiff gerät in Gefahr...
Kurt Maetzig (1911-2012) war einer der Gründungsvater der DEFA. Er zählt außerdem zu den wichtigsten Repräsentanten des DDR-Films und zu den bedeutendsten Vertretern der ersten Regie-Generation der ostdeutschen Filmproduktion. Mit EHE IM SCHATTEN (1947) inszeniert er den erfolgreichsten Film der Nachkriegszeit. Später folgen monumentale Auftragswerke wie die Ernst Thälmann-Filme und DAS LIED DER MATROSEN (1958). In vielen Genres ist der Regisseur der Vorreiter: Er inszeniert den ersten Science-Fiction Film der DEFA und produziert mit DAS KANINCHEN BIN ICH (1965) einen der wichtigsten Filme, die nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED über 25 Jahre in den Tresoren verschwinden.
Regie: Kurt Maetzig Drehbuch: Jan Fethke, Wolfgang Kohlhaase, Günter Reisch, Günther Rücker, Alexander Graf Stenbock-Fermor, Kurt Maetzig, basierend auf der Erzählung Die Astronauten von Stanisław Lem Kamera: Joachim Hasler Schnitt: Lena Neumann Ton: Kurt Eppers, Werner Klein, Günther Witt Musik: Andrzej Markowski Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg), Film Polski (Varsovia) Darsteller: Yoko Tani Sumiko, Oldřich Lukeš, Ignacy Machowski, Julius Ongewe, Michail N. Postnikow, Kurt Rackelmann, Günther Simon, Tang Hua-Ta, Lucyna Winnicka, Omani Mensah, Barbara Leonhard, Ruth Maria Kubitschek, Karen Fredersdorf, Gertraud Kreißig, Nico Turoff, Ramala Bhar, Erich Lie, San Din Tscho, Werner Senftleben