Zum Schweigen gezwungen
Anlässlich des
80. Jahrestages des Beginns des republikanischen Exodus in Spanien, konzentriert sich das künstlerische Programm der zweiten Ausgabe des
Festivals Robert Capa estuvo aquí [Robert Capa war hier] auf das bestehende Verhältnis zwischen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Migrationsbewegungen, die durch Bürgerkriege und internationale Kriege hervorgerufen werden.
Zu diesem Zweck ist ein Programm künstlerischer Aktivitäten und Aktionen konzipiert worden, das unter Beibehaltung seines Hauptstadorts in
Peironcely 10, in ganz Madrid eine empathische Reflexion über die wachsende Pandemie der mangelnden Solidarität in Europa anstoßen möchte.
In diesem Rahmen und unter dem Titel
Obligados al silencio [Zum Schweigen gezwungen] wird behandelt, wie auf den größten Bevölkerungsexodus in der Geschichte des heutigen Spaniens eine intensive und lange Repression folgte, bei der das Gefängnis eine grundlegende Rolle spielte.
Das Gefängnis sicherte Franco den Frieden und wurde trotz der Propaganda zum Symbol der harten und strengen Führung des Regimes und zu einem seiner grundlegenden Bestandteile bei der Kontrolle der Bevölkerung.
Hunderttausende von Männern und Frauen, die als gefährliche Kriminelle behandelt wurden, waren in Gefängnissen wie das von Carabanchel inhaftiert. Nach ihrer Entlassung mussten sie mit der härtesten Strafe rechnen: der sozialen Verurteilung. Die Kluft zwischen den Besiegten und den Siegern wurde für die dem Regime gegenüber "unzufrieden Eingestellten" enorm. Verschuldet, arbeitslos und ohne Hoffnung, erlagen viele nach ihrer Inhaftierung dem Hunger und der Krankheit. Andere machten weiter, sahen sich aber gezwungen, in ihrem eigenen Land im Exil zu leben.
Moderation:
Uría Fernández, Leiter des Festivals
Robert Capa estuvo aquí
Gesprächspartner:
Susana Cabañero, Autorin von
El Hombrecino
Daniel Serrano Morón und
Rodolfo Serrano Recio, Autoren von
Toda España era una cárcel [Ganz Spanien war ein Gefängnis]
Gema Pastor, Dozentin am Fachbereich für Kommunikationswissenschaften der Universidad Rey Juan Carlos
Im Anschluß an die Gesprächsrunde laden wir zu einem Umtrunk in der Cafetería Berlín ein.
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