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19:30 Uhr
Europa denkt: Das Ende des Fortschritts? Gesellschaft und Individuum in der Spätmoderne
Gespräch | Andreas Reckwitz + Pablo López Álvarez - Das Ende des Fortschritts? Gesellschaft und Individuum in der Spätmoderne
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Goethe-Institut Madrid, Madrid
- Sprache Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung
- Preis Eintritt frei
- Teil der Reihe: Europa piensa 2023
© shutterstock
zoom-link (ab 19:30 uhr)
Kennwort
Hde6w@Grundlage für die Diskussion bietet Reckwitz' Buch "Das Ende der Illusionen" (sp. El fin de las ilusiones), das im Januar 2023 auf Spanisch bei nola Editores erschienen ist.
Wir leben in einer Zeit der großen Unsicherheit, was die Zukunft betrifft. Die hoffnugsvollen und optimistischen Tage des späten 20. Jahrhunderts, als die Globalisierung, das Ende des Kalten Krieges und die zunehmende Verbreitung der Demokratie den Beginn einer neuen Ära im Westen einläuteten, scheinen heute nur noch eine ferne Erinnerung zu sein. In den letzten zwei Jahrzehnten werden viele Gesellschaften von einer Krise nach der anderen heimgesucht, und die Vorstellung, die Menschheit befinde sich auf einem fortschrittlichen Weg in eine bessere Zukunft, mutet wie eine Illusion an.
Erst jetzt werden die Folgen des Wandels, den die westlichen Gesellschaften in den letzten dreißig Jahren durchlaufen haben, sichtbar. Die zunehmende Singularisierung des Sozialen, die Aufwertung des Einzigartigen und Außergewöhnlichen in Bereichen wie Bildung, Wirtschaft, Politik oder Subjektivität schafft ein Umfeld der Polarisierung und tiefgreifender sozialer Asymmetrien. Fortschritt und Unbehagen gehen notwendigerweise Hand in Hand. Andreas Reckwitz und Pablo López Álvarez werden gemeinsam mit Lucía Sala Silveira untersuchen, wie sich dieser doppelte Rahmen von Singularisierung und Polarisierung in den verschiedenen Dimensionen unserer Gesellschaften manifestiert, und parallel dazu einige der zentralen Merkmale unserer Gegenwart in den Blick nehmen, die auch Reckwitz' Buch analysiert: darunter die Erschöpfung des Selbst durch den Imperativ der Selbstverwirklichung, die neuen kulturellen Konflikte, der Übergang zu einer postindustriellen Gesellschaft und die politische Krise des Liberalismus.
Andreas reckwitz
Er studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie an den Universitäten Bonn, Hamburg und Cambridge. Nach Professuren an der Universität Konstanz und der Europa-Universität Viadrina ist er Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität Berlin. Er hatte zahlreiche Fellowships und Gastprofessoren im In-und Ausland, unter anderem an der Universität Berkeley, der London School of Economics, den Universitäten Freiburg, Heidelberg, Witten/ Herdecke und Bielefeld, dem Institut für Höhere Studien Wien sowie der Universität St. Gallen.2019 wurde er mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. 2017 erhielt er den Bayerischen Buchpreis, 2020 stand er auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse, 2021 erhielt er die Akademiemedaille der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 2012 bis 2020 war er Mitglied des Beirats „Bildung und Diskurse“ des Goethe Instituts.
Andreas Reckwitz hat eine Reihe von vieldiskutierten Büchern zur Theorie der Moderne und Spätmoderne veröffentlicht, darunter Die Erfindung der Kreativität (Suhrkamp 2012), Die Gesellschaft der Singularitäten (Suhrkamp 2017), Das Ende der Illusionen (Suhrkamp 2019) und Spätmoderne in der Krise (mit Hartmut Rosa; Suhrkamp 2021). Seine Bücher sind in 15 Sprachen übersetzt. Reckwitz veröffentlicht regelmäßig in der überregionale Presse, unter anderem in „Die Zeit“ und „Der Spiegel“.
pablo lópez álvarez
Professor am Lehrstuhl für Philosophie und Gesellschaft an der Philosophischen Fakultät der Universidad Complutese de Madrid. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen moderne Philosophie, politische Theorie und aktuelle Denkströmungen, insbesondere die Tradition der Kritischen Theorie und das Werk von Michel Foucault. In den letzten Jahren hat er sich mit dem Problem der neoliberalen Rationalität aus einer interdisziplinären Perspektive - Staat, Arbeit, Körper, Ausgrenzung - beschäftigt, wobei er sich unter anderem auf die Arbeiten von M. Foucault, W. Brown, D. Harvey, M. Feher, Ch. Dejours, J. Peck und B. Jessop stützt.Er ist Autor des Buches Espacios de negación. El legado crítico de Adorno y Horkheimer (dt. Negationsräume. Das kritische Erbe von Adorno und Horkheimer), Herausgeber des Bandes La impaciencia de la libertad. Michel Foucault y lo político (dt. Die Ungeduld der Freiheit. Michel Foucault und das Politische), und hat an Sammelbänden wie La actualidad de Michel Foucault (2016), Mayo del 68 / 50 años después (2018), Tecnología, violencia, memoria (2018), Laboratorio Weimar (2020) oder Ir a clase con Foucault (2021) mitgewirkt. Er hat kürzlich den Band Pertenencias / exclusiones. Estudios sobre la comunidad y sus límites (2021, dt. Zugehörigkeit / Ausgrenzung. Studien über die Gemeinschaft und ihre Grenzen) herausgegeben.
Gemeinsam mit Nuria Sánchez Madrid leitet er das Forschungsprojekt Precariedad laboral, cuerpo y vida dañada (dt. Prekäre Arbeitsverhältnisse, Körper und beschädigtes Leben) und ist Mitglied der Forschungsgruppen Cuerpo, Lenguaje, Poder (Körper, Sprache, Macht) und Normatividad, emociones, discurso y sociedad (Normativität, Gefühle, Diskurs und Gesellschaft).
lucía sala silveira
Studierte Biologie an der Universidad Complutense de Madrid und erwarb einen Master-Abschluss in öffentlichem Management am Forschungsinstitut der Universität José Ortega y Gasset sowie einen Postgraduierten-Abschluss in Projekt-Management der internationalen Zusammenarbeit an der Universidad Oberta de Catalunya. Sie nahm am IESE-Madrid Public Management Leadership Programme teil und war zwischen 2004 und 2006 Präsidentin des spanischen Jugendrates. Anschließend trat sie in das Leitungsteam der Stiftung FIIAPP ein, wo sie stellvertretende Direktorin wurde. Im Jahr 2012 wechselte sie zur Fundación Ortega-Marañón, um zunächst das Projekt Goberna América Latina - Institut für Politik und Regierungsführung des Instituto Universitario de Investigación Ortega y Gasset - zu fördern und zu konsolidieren, und um im Jahr 2015 schließlich die Leitung zu übernehmen.Die Veranstaltungsreihe "Europa denkt" wird gemeinsam vom Goethe-Institut Madrid, dem Fachbereich für Philosophie und Gesellschaft der Universidad Complutense de Madrid und dem Freundeskreis Amigos Goethe-Institut España organisiert. Ziel ist es, die Begegnung sowie den Gedanken- und Ideenaustausch zwischen Denkern der Gegenwart und Kulturvertretern beider Länder (Deutschland und Spanien) in einem interdisziplinären Rahmen zu fördern, um die wichtigsten Themen, die Europa derzeit beschäftigen, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deutsche Philosophen, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler werden ihre Ansätze im Dialog mit spanischen Professoren der Universidad Complutense vorstellen und debattieren.
Ein großer Dank für die Unterstützung geht an den Freundeskreis Asociación AMIGOS Goethe-Institut España, insbesondere an seine Mitglieder:
BMW España
Deutsche Bank
Haribo España
Monereo Meyer Abogados
SIXT
SaarGummi Automotive
Allianz
Schweizer Schule Madrid
Dr. Frühbeck Abogados
Mercedes-Benz España
BASF
Trumpf
i-bau arquitectos
Lime xl
Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Madrid
Silvana Buljan · Ignacio Carriles · Josef Fröhlingsdorf · Carsten Moser · Virgilio Oñate · Max Strauss
BMW España
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