Filmvorstellung, Vortrag und Performance CARING IS/IN THE FUTURE

Caring is/in the future © Swoosh Lieu

Sa, 04.12.2021

14:00 Uhr – 18:00 Uhr

La Loge

Mit Swoosh Lieu, Mira Hirtz and Fallon Mayanja

Basierend auf den Erzählungen der vorangegangenen Tage geht es in der dritten Phase des Programms um die Möglichkeit, neue Aufmerksamkeit zu schaffen. Wissenschaftliche, sensible und poetische Praktiken errichten neue Zukünfte der Fürsorge und der Koexistenz zwischen den Arten und der Gemeinschaften. Die gezeigten Kunstwerke und Performances bieten die Möglichkeit, das eigene Denken zu erweitern, zu dekolonisieren und andere partizipative Formen des kollektiven Lebens zu erproben.

PROGRAMM

14:00 Forschungspraktiken für mögliche Zukünfte: Geschichte, Heilung und Pflege
ein 
Vortrag von Chanelle Adams

In diesem Vortrag eröffnet die Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und Künstlerin Chanelle Adams die Samstagssitzung mit Überlegungen zu ihrer Forschungspraxis im Zusammenhang mit Heilpflanzen, Kolonialismus und Geschichte. Indem sie ihre Erfahrungen mit Archiven und Körpern zusammenbringt, stellt Adams mögliche Zukünfte der Pflege durch eine Wissenschaftspolitik vor, die gelebte Erfahrungen, Erinnerung und Ökologien der Beziehung in den Vordergrund stellt.

Chanelle Adams ist eine multidisziplinäre Essayistin, Forscherin und Übersetzerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte und medizinische Anthropologie. Zurzeit promoviert sie an der Universität Lausanne in Politischer Ökologie.
 
14:50 Filmvorführung Caring for/from the Future von Swoosh Lieu (2021)

Wer pflegt, ernährt, versorgt, darf an der Gesellschaft teilhaben? Pflegearbeit für welchen Lohn, für welche Anerkennung? Wer besitzt und wer verhungert? Was wäre, wenn es eine CARE-Revolution gäbe, die die bisherigen Ungleichheiten in der Gesellschaft auflöst? Wie sähe unsere Zukunft aus? Das feministische Performance-Kollektiv "Swoosh lieu" aus Frankfurt am Main entwirft eine solche Zukunft.

Swoosh Lieu ist ein queer-feministisches Kollektiv, das an der Schnittstelle von Theater, Performance und bildender Kunst arbeitet. Durch diese Form der performativen Praxis öffnen sie den Raum des Theaters für gesellschaftspolitische Analogien, die jedoch immer mit seinen Mitteln verhandelt und erfahrbar gemacht werden.
 
15 :15 Performativer Workshop Erkundung der Vorstellungen von Fürsorge mit Mira Hirtz

Was definiert einen fürsorglichen Körper? Wie können wir Fürsorge beobachten und verkörpern? Wir werden mit Gesten der Fürsorge und des Beobachtens experimentieren. So verschieben wir unsere Wahrnehmung zwischen uns selbst, anderen und nicht-menschlichen Daseinsformen, indem wir uns einfach auf die Mittel konzentrieren, die uns unsere fühlenden Körper bieten: Gehen, Stehen, Fühlen, Sehen, Wiedersehen, Berühren, Bemerken. Könnte die Konzentration auf diese alltäglichen Mittel eine Ökologie des Bewusstseins schaffen?

Dieser Workshop wird als performativer Eingriff in das Programm dienen. Es sind keine Vorkenntnisse im Bereich Bewegung oder Performance erforderlich, bringen Sie einfach Ihre Neugierde mit!

Mira Hirtz ist eine Performance-Künstlerin, Kunstvermittlerin und Kunsttheoretikerin, die ihre Arbeit auf somatische Praktiken stützt. Sie erforscht den Wert der Kreativität für Menschen und Ökologien in vielen verschiedenen Formaten wie Workshops, Performances, Videoarbeiten und Texten. Darüber hinaus ko-kuratierte sie die Programmreihe "How do we care?" im Badischen Kunstverein 2020 und nahm am Forschungsseminar von Bruno Latour teil, das die Ausstellung "Critical Zones" im ZKM Karlsruhe vorbereitete, für die sie eine performative Kunstmeditation entwickelt.
 
16:45 Sound Performance SENSING SATELLITE (2021) von Fallon Mayanja

Das Stück basiert auf Julius Eastmans Originalkomposition "The Holy Presence Of Joan D'Arc", das die Künstlerin mit den Erzählungen von Sophia Al-Maria "Sad Sack: Collected Writing" und Malcom Ferdinand "A Decolonial Ecology" in einen Dialog setzt. Diese Performance ist eine Kreuzung aus fiktiver Spekulation und sozialer Erfahrung. Sie bietet einen Zwischenraum der Möglichkeiten für die Komposition einer anderen, zukünftigen Welt.

Fallon Mayanja ist eine Klangkünstlerin und Performerin, die bestehende Formen der Kommunikation in Frage stellt und nach alternativen Praktiken der Interaktion mit Klängen, Körpern und Stimmen sucht. Die Werke sind das Ergebnis von Dialogen, die aus verschiedenen Quellen stammen und neue Erzählungen, neue Welten und neue Interaktionen hervorbringen.
 
Die Veranstaltungen finden  in La Loge (Brüssel, auf Reservierung) in Präsenz statt und werden per Live-Streaming (kostenloser Zugang, ohne Reservierung) auf den folgenden Plattformen übertragen:

Bitte beachten Sie, dass eine Reservierung nur für die Präsenzveranstaltung in la Loge in Brüssel gilt.

Das Live-Streaming wird auf unserer Plattform frei zugänglich sein

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