Während seines Aufenthalts in Washington, D.C., lernte Norman den legendären äthiopischen Filmemacher Haile Gerima kennen, was schließlich zu seiner Rolle als Kameramann in Gerimas Dokumentarfilm
Wilmington 10 – U.S.A. 10.000 führte. Der Film konzentriert sich auf die unrechtmäßige Inhaftierung von neun Männern und einer Frau aus Wilmington in North Carolina im Jahr 1972, die zu der Zeit noch aufgrund erfundener Anschuldigungen wegen Brandstiftung und Verschwörung inhaftiert waren, und geht sowohl dem Hintergrund der Anschuldigungen als auch den wachsenden nationalen und internationalen Forderungen nach ihrer Freilassung nach.
Der Film ist kühn in seiner nichtlinearen Struktur und inhaltlich umfangreich. Gerima verbindet die Notlage der Inhaftierten mit dem Wilmington-Massaker von 1898, einer unvollendeten Bürgerrechtsbewegung, und zeitgenössischen Befreiungsbewegungen von Chile bis Südafrika. Interviews mit Mitgliedern der inhaftierten Gruppe und dem politischen Mitgefangenen Assata Shakur werden verwoben mit einer Symphonie aus Stimmen der Einwohner von Wilmington verschiedener Generationen, wobei den Reflexionen der schwarzen Frauen der Gemeinde einen besonderen Platz eingeräumt wird. Wie bei mehreren von Normans eigenen Projekten ist das Ergebnis kumulativ, chorartig und lebendig, wobei intime Details mühelos in einem Makroverständnis und einer Kritik rassistischer Systeme und Strukturen verortet werden.
Wilmington 10 — U.S.A. 10,000
Haile Gerima, 1979, USA, Englisch, 120 Min.
Kamera: Skip Norman
4K-Restaurierungen mit freundlichem Dank an Academy Film Archives
Bitte beachten Sie, dass dieses Programm Diskussionen über Gewalt gegen Schwarze, über sexuelle Übergriffe und rassistische Sprache beinhaltet.
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