Fokus, Films from Germany
Fokus, Films from Germany, kuratiert von Camilla Baier, präsentiert Ernst Lubitschs "Kohlhiesels Töchter", eine bayerische Variante von „Die Widerspenstige Zähmung“, ist eine köstliche Stummfilmkomödie über den Plan eines Gastwirts, seine feurige ältere Tochter zu verheiraten, bevor ihre gutmütige jüngere Schwester den Bund der Ehe eingehen kann.
1920 | Regie: Ernst Lubitsch | Deutschland | 65 Minuten | Stummfilm.
Ernst Lubitschs Kohlhiesels Töchter ist eine temperamentvolle Stummfilmkomödie, die Witz, Charme und skurrile Romantik verbindet. Die Geschichte spielt in einem malerischen bayerischen Dorf und folgt dem Gastwirt Mathias Kohlhiesel und seiner Mission, seine beiden Töchter zu verheiraten: die feurige und widerspenstige Liesl und die sanfte, kultivierte Gretl. Die Handlung spitzt sich zu, als zwei Freier, der verwegene Xaver und der schüchterne Seppl, um Gretls Hand buhlen, doch Kohlhiesel stellt eine strenge Bedingung: Liesl muss zuerst heiraten. Was folgt, ist ein vergnüglicher Kampf des Willens, der Missverständnisse und der überraschenden Verwandlungen, als Xavers unkonventionelle Methoden, Liesl zu „reformieren“, zu unerwarteten Ergebnissen führen. Lubitschs Regie zeigt seine aufkeimende Beherrschung der Satire und des charakteristischen Erzählens und legt damit den Grundstein für seinen späteren internationalen Erfolg.
In dem Film, der auf Hanns Krälys Farce basiert und von Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung inspiriert ist, spielt Henny Porten eine fesselnde Doppelrolle als beide Schwestern. Mit seinem Humor, seiner emotionalen Tiefe und seinen scharfsinnigen Beobachtungen zur Geschlechterdynamik wurde Kohlhiesels Töchter zu einem der beliebtesten Filme der Weimarer Republik und festigte Lubitschs Ruf als filmischer Innovator.
Die digitale Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung aus dem Jahr 2023 lässt die visuelle Pracht und den bernsteinfarbenen Charme des Films wieder aufleben und sorgt dafür, dass sein Erbe für ein neues Publikum erhalten bleibt.
Ein Film aus dem Bestand der
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden.
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