Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus veranstalten das Goethe-Institut Athen und das Jüdische Museum Griechenlands ein spezielles Filmprogramm. Am 23. Januar zeigen wir den Spielfilm Phoenix (2014) von Christian Petzold und den Dokumentarfilm Bilder der Weltund Inschrift des Krieges (1988) von Harun Farocki.
PROGRAMM
Montag, 23. Januar 2023
18:00 Phoenix, Christian Petzold, Deutschland, 2014, 98'
(Deutsch mit griechischen Untertiteln)
Bald nach dem Ende des II. Weltkriegs kehrt die Jüdin Nelly nach Deutschland zurück, gezeichnet von den schweren Gesichtsverletzungen, die sie in einem Konzentrationslager erlitten hat. Ihr Ex-Mann Johnny hat keine Ahnung, dass sie überlebt hat. Nelly sucht nach ihm, obwohl er sie einst an die Nazis verraten hat; davon ist zumindest ihre Freundin Lene überzeugt. Johnny wird sie nicht wiedererkennen; er nimmt nur eine deutliche Ähnlichkeit wahr, und diese will er ausnützen: Nelly soll seine Frau spielen, damit er an das Vermögen der Totgeglaubten kommt. Phoenix erzählt die Geschichte einer nicht mehr möglichen Heimkehr und einer wohl für immer verlorenen Identität.
Mit freundlicher Genehmigung des Verleihs Rosebud.21.
„Beim Filmemachen interessiert mich nur für das, was bleibt, nicht für das Ereignis selbst, sondern für die Auswirkungen. Man weiß, dass etwas im Fundament unter der Geschichte funktioniert, das ist Kino. Ich filme nicht Auschwitz, wir arbeiten daran, was mit der Gesellschaft passiert, mit der Liebe, der Loyalität, der Solidarität.“ Christian Petzold im Gespräch mit Nina Hoss
Das vollständige Gespräch (auf Englisch) finden Sie hier.
19:45 Bilder der Welt und Inschrift des Krieges, Harun Farocki, Deutschland, 1988, 75'
(Deutsch mit griechischen Untertiteln)
Ein mit der Kamera festgehaltener Essay über die Verbindung zwischen der Wahrnehmung und der industriellen Produktion. Der Film konzentriert sich auf die Fotografie und den Einsatz der Bilder, wie auch auf die Frage der Einwirkung des Krieges auf die wiedergegebene Realität. Im April 1944 machten amerikanische Piloten Luftaufnahmen der Bunawerke, ohne zu ahnen, dass sie dabei auch das Konzentrationslager von Auschwitz fotografiert hatten. Richtig ausgewertet wurden die Aufnahmen erst 1977.