Denis Peričić
O...

O...
©Bojan Bogdanić


                                                                      durchströmt es mich, o Licht […]. Träum ich?
                                                                                                                                   Goran


Nur zwei H und nur ein O
                           - aber OhO!

Ooo…: hýd?r, wodor, wodr, watar, wetir, vann, vatn, vanduo, wato, woda, waeter, water, wazzar…

O, ja: Wasser.

Kleines, weiches, großes, wildes, bitteres, juveniles, unterirdisches, flüssiges, lebendiges, trinkbares, fruchtbares, salziges, Niederschlags-, Brack-, Weih-,  - Wasser:

leite an, ein und hin, begleite und verleite.

                 Mühlwerk, zerreib mich zum Tropf!

                           Wasserträgerin, trag mich zu!

                                   Vorstrom, mach den Schuss zum Schwall, und meinen Fall zum -
 
                                                                                                                       Wasserfall!

Ich habe nur einen heiligen Leitwunsch: in die Ursuppe zurück, den Strudel aus dem ich ströme, im Wasser baden wie in der Sprache, wie ein Fisch im Wasser sein, zu weichen:

                              dir das Wasser zu reichen,

                                        als Wiedergeborener

                                                                           Wassergänger

                                                                           dich zu führen

                                                                                                    dich zu lieben.


Übersetzung: Olja Alvir

2. Preis: Denis Peričić (Varaždin) für das Gedicht "O..." (Über...)
 

Das Gedicht "O..." (Über...) gleicht mit seiner gewaltigen und spielerischen Sprache der Natur des Wassers selbst. Es ist eine Sprache, die fließt, rauscht, schäumt und plätschert. In ihr endet das Wasser etliche Male mit unerwarteten Worten, der Form immer völlig angepasst, so wie es sich in Wirklichkeit den Gegenständen anpasst, in die wir es gießen. Es ist Wasser, das scheinbar durch das Gedicht in alle Richtungen läuft, wie Wasser es eben tut, jedoch endet es letztlich zum Glück in der Liebe.

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