Workshop und Gespräch
ILICA UNTERSUCHUNGEN – Mode-Feldforschung

Workshop und Gespräch, die Modeproduktion und -Konsum im Zentrum Zagrebs kritisch untersuchen

Mi, 08.11.2023 –
Do, 09.11.2023
16:00 Uhr – 19:00

Während des zweitägigen Workshops “ILICA UNTERSUCHUNGEN” erkunden wir entlang der längsten Straße Zagrebs und deren unmittelbarer Umgebung, an welchen Orten Mode stattfindet.
Die Orte, die uns dabei interessieren, beinhalten (1) Second-Hand-Mode, (2) lokale Couture und Brautmoden, (3) Nähbedarf, Stoffe, Scheidereien und Reparaturen, (4) internationale Premium-Marken, sowie (5) Fast Fashion und Sportswear.

In einem Perspektivwechsel verwandeln wir uns von Nutzer*innen und Konsument*innen zu Mitgestaltenden und Kommentator*innen unserer Umgebung.  Wir setzen uns kritisch auseinander mit räumlicher Inszenierung, visueller Sprache und sozialen Strukturen von kommerziellen Moderäumen, einschließlich der Menschen die hier arbeiten, sie besuchen oder bloß vorbeigehen. Wie unterscheidet sich das Erlebnis einer Einkaufsstraße vom Besuch eines Einkauszentrums? Können wir historische Spuren und Erinnerungen längst vergangener Zeiten finden? Wie beziehen sich Werbebilder, Schaufenstergestaltungen, Hintergrundmusik, Beleuchtung und Sprache zu ihrer unmittelbaren Umgebung und der Welt im Ganzen? Welche kulturellen Mechanismen, Normen und Träume werden ausgespielt?

Während gemeinsamer Fokus-Spaziergänge betreiben wir künstlerische Feldforschung indem wir erkunden, dokumentieren und Interviews führen. Als mobile Forschungsteams halten wir unsere Funde durch Zeichnung, Fotografie, Text und Audio-Aufnahmen fest. Zurück in unserer Werkstatt teilen wir unserer Ergebnisse, besprechen sie bringen sie durch eine Bandbreite von Ansätzen in neue Zusammenhänge. Sie werden zu gemeinsamen und individuellen künstlerischen Übersetzungen weiterverarbeitet, mit Raum für investigative, poetische, humorvolle und intuitive Arbeiten, die das Modefeld erweitern.

 

Über die Künstlerin

Aïcha Abbadi

In Theorie und Praxis untersucht Aïcha Abbadi die Grenzen der Mode.
Sie erkundet ihr erzählerisches Potenzial und ihre Poesie, die komplexen sozialen Beziehungen der Industrie, ihre ethischen Mängel und Umweltauswirkungen, sowie ihren Optimismus, ihre Hingabe und mögliche Lösungen.
Ihr Interesse gilt Nischen-Mode-Praktiken und alternativen Wegen, sich mit ihr zu beschäftigen. Diese Beiträge sieht sie als notwendige Perspektivwechsel, um die etablierten Narrativen der Mode zu unterbrechen.
Weiterhin bringt sie sich in Berlin in Nachbarschaftsinitiativen ein, die geteilte Gemeinschaftsorte schaffen und eine aktive Partizipation fördern: für kreative, kulturell und sozial vielfältige Umgebungen.








Die Veranstaltung ist Teil des Projekts Threading tomorrow, das das Goethe-Institut Kroatien in Zusammenarbeit mit dem Verein Zelena akcija organisiert.