Viktor Bodó

Theaterregisseur, Schauspieler, Bühnenbildner

Viktor Bodó, geboren 1978 in Budapest, gründete schon vor seinem Studium die  Theatergruppe „ad hoc“ mit seinen Freunden. Er absolvierte sein Schauspielstudium an der SZFE und studierte dann Regie bei Gábor Székely. Währenddessen arbeitete er drei Spielzeiten am Krétakör Theater. Seine Diplomarbeit war das Theaterstück Motel, welches er mit András Vinnai zusammen schrieb. Das Stück wurde am Katona József Színház inszeniert und daraufhin arbeitete er viele Jahre als ständiger Regisseur an dem Theater.

Sein Durchbruch als Regisseur gelang ihm 2005 mit einer Adaption von Franz Kafkas Der Prozess am Katona József Színház. 2008 gründete Bodó seine eigene Theatergruppe „Szputnyik Shipping Company“, welche 2015 mangels finanzieller Unterstützung aufgelöst werden musste. 2006 inszenierte zum ersten Mal am Schauspielhaus Graz und wurde daraufhin an das Deutsche Theater Berlin eingeladen. Er arbeitet weiterhin regelmäßig im deutschsprachigen Raum, u. a. am Schauspiel Köln, Schauspielhaus Hamburg, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Zürich und am Deutschen Theater Berlin. Zurzeit arbeitet er als ständiger Regisseur am Schauspiel Hamburg, hat aber in den letzten beiden Spielzeiten auch am Schauspiel Stuttgart inszeniert. Nichtsdestotrotz ist er rückkehrender Regisseur in Ungarn, so inszeniert er 2022 Franz Kafkas Das Schloss im Vígszínház.

Gehacktundverschwunden (2006), ein gemeinsames Stück mit András Vinnai, räumte sämtliche Festivalpreise ab und wurde an 17 europäischen Theatern gastaufgeführt. Seine Inszenierung von Peter Handkes Die Stunde da wir nichts voneinander wußten wurde zum Berliner Theatertreffen 2010 eingeladen. 2016 erhielt er den „Europe Prize Theatrical Realities“ der Union des Théâtres de l’Europe.

Er arbeitete als Lehrstuhlinhaber an der einstigen SZFE. Zudem spielte in mehreren ungarischen Filmen die Hauptrolle.