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János Kóbor und Klaus Meine
Musik

Wechselwirkungen_Musik
Réka Elekes © Goethe-Institut

Klaus Meine (Mitglied von Scorpions) und János Kóbor (Mitglied von Omega, verstorben 2021) feiern 50 Jahre Freundschaft. In den frühen 1970er Jahren arbeiteten die beiden Bands erstmal zusammen, als Scorpions Omega auf ihren Konzerten in West-Europa begleitete.

Wir haben mit Klaus Meine über seine Verbindung zu János Kóbor gesprochen.

János, auch bekannt als Mecky, war ein herausragender Sänger und ein geborener Künstler. Omega war ein Werk seines Lebens, das in Ungarn und weltweit noch lange bestehen wird, sagt Meine. Omega hat schon in den 70er Jahren in Westdeutschland gespielt und wir haben sie geliebt. 1994 wurden Rudolf Schenker und ich eingeladen, zusammen mit Omega im Népstadion in Budapest ein paar ihrer Songs zu spielen. Es war mir eine große Ehre, mit Mecky Songs wie Fekete Pillangó vor tausenden begeisterten ungarischen Fans zu spielen.

Im Jahr 2014 haben wir mit Mecky und Elefant auf dem legendären Heldenplatz vor 100.000 Fans Wind of Change gesungen. Ein erfolgreiches Konzert und ein tiefer und ergreifender Moment der Zusammenarbeit zwischen Omega und den Scorpions, erinnert sich Klaus Meine.
 

Kóbor und Meine © Koszticsák Szilárd |MTI

 

János Kóbor

war eine der ikonischen Figuren der ungarischen Rockgeschichte und Sänger und Frontmann von Omega.

Im Wesentlichen ist die Karriere von János Kóbor vollständig mit Omega verbunden, im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern veröffentlichte er kein Solomaterial, hatte aber als Produzent, Verleger, Musikdirektor und einer der Betreiber von Omega GMK immer seine Hände im Griff der Puls der heimischen Rockszene.

2010 produzierte er das Album „Omega Rhapsody“, das als Soloalbum angekündigt war, eigentlich aber eine klassische Musiktranskription von Omega-Songs darstellt, die er 2011 in Deutschland in Halle auch live präsentierte. Es folgte 2012 das ähnliche Album Omega Symphony & Rapsódia und 2013 das Album Omega Oratórium. Letzteres wurde bei mehreren Kirchenkonzerten aufgeführt. Am Ende 2020 wurde das Album “Testament” veröffentlicht, das vielleicht auch als der musikalische letzte Wille von Kóbor genannt werden kann.

Im Juni 2014 gab Omega beim Freedom Concert zum 25. Jahrestag des Regimewechsels ein gemeinsames Konzert mit der deutschen Band Scorpions auf dem Heldenplatz, die ihre Show mit einem großen Orchester, dem Danubia Symphony Orchestra, und Chorbegleitung aufführte. In der zweiten Hälfte des Abends spielte die deutsche Hardrock-Legende und Kóbor sang zusammen mit Klaus Meine das Scorpions-Cover des Pearl-Haired Girl (White Dove).

János Kóbor rühmte sich germanischer, schwäbischer, sächsischer und keltischer Abstammung. In einem Interview wurde Kóbor gefragt und erzählt diese schöne Anekdote: Verdanken Sie auch Ihr legendäres blondes Haar dem germanischen Stammbaum?
“Als Kleinkind waren meine Haare milchweiß, jetzt fange ich wieder an, mich dem anzunähern. Ich hatte immer Probleme mit der Farbe. Als Teenager litt ich unter der Tatsache, dass die ikonischen Sexbomben – Grace Kelly, Marilyn Monroe – blond und die männlichen Eroberer – wie Alain Delon – braun waren. Der Junge von nebenan war ein schwarzer Junge, natürlich wollte er blond sein, und ich war schwarz. Eines Sommers, als wir Teenager waren, beschlossen wir, dass sie ihre Haare bleichen würde und ich meine Haare schwarz färben würde. Aber der Austausch war nicht richtig. Ich habe es zum letzten Mal in meinem Leben abgebrochen. Es war nicht mehr wichtig, welche Farbe es hatte, sondern nur noch, wie lang es sein sollte. Damals musste man ein gepflegter Junge sein, aber das passte mir nicht. Die Lehrer hielten mich für exzentrisch, meine Eltern meinten, ich sehe aus wie ein Hirtenbart. Die Beat-Ära hat mich endlich bestätigt.”

János Kóbor verstarb am 6. Dezember 2021 in Budapest. 

Quelle: Index.hu und popkulturalis.hu

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