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Besuch des Präsidenten
Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in Indonesien

Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in Indonesien
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (li.) und Regionalleiter Stefan Dreyer blicken zurück auf 14 Jahre Erfolgsgeschichte der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH). | © Goethe-Institut Indonesien / Ryan Rinaldy

Vom 15. bis 17. Juni 2022 besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen eines Staatsbesuchs anlässlich des 70-jährigen Bestehens der deutsch-indonesischen diplomatischen Beziehungen Indonesien. Auf dem dreitägigen Reiseprogramm standen auch ein Austausch zur PASCH-Initiative und ein Besuch im Jogja Nationalmuseum in Yogyakarta, wo sich der Bundespräsident über das vom Goethe-Institut unterstützte Projekt „Monumen Antroposen" informierte.

Als Auftakt besuchte Bundespräsident Steinmeier die Deutsche Schule Jakarta - jenen Ort, an dem er als Außenminister im Jahr 2008 die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) ins Leben gerufen hat und so den Grundstein legte für ein weltweites Netzwerk, das junge Menschen nachhaltig zum Deutschlernen motiviert und Strukturen für qualitativ hochwertigen Deutschunterricht stärkt. Viel hat sich getan seit der Grundsteinlegung vor nunmehr 14 Jahren: PASCH ist eine Erfolgsgeschichte geworden, mehr als 2.000 Schulen weltweit sind inzwischen Teil der Initiative. Allein in Indonesien umfasst das Netzwerk 29  FIT-Schulen, eine DAS-Schule und drei DSD-Kandidatenschulen. Indonesien ist damit das Land mit den drittmeisten FIT-Schulen.

Während seiner Visite in der Deutschen Schule nahm der Bundespräsident auf Einladung des Goethe-Instituts in der Bibliothek an einem Gespräch mit Vertreter*innen der indonesischen PASCH-Gemeinschaft teil: einer PASCH-Lehrerin, die auch PASCH-Alumna ist, einer pensionierten Schulleiterin der weiterführenden Schule SMA N 1 Ambon, einem PASCH-Absolventen der SMA N 3 Mataram und einem Schüler der Saint Peter's School in Nord-Jakarta, der in diesem Jahr die Nationale Deutscholympiade gewonnen hat und zur internationalen Deutscholympiade nach Hamburg fahren wird. Während des Gesprächs berichteten die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen als Teil der Initiative und wie PASCH ihr Leben beeinflusst hat.

  • Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Wilbert Thamrin, einem Schüler der Saint Peter's School in Jakarta, der in diesem Jahr die Nationale Deutscholympiade gewonnen hat und zur internationalen Deutscholympiade nach Hamburg fahren wird. © Goethe-Institut Indonesien / Ryan Rinaldy
    Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Wilbert Thamrin, einem Schüler der Saint Peter's School in Jakarta, der in diesem Jahr die Nationale Deutscholympiade gewonnen hat und zur internationalen Deutscholympiade nach Hamburg fahren wird.
  • Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Präsident des DAAD, links), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) sowie Botschafterin Ina Lepel, Larissa Pangestian Harahap (Expertin für Unterricht) und Regionalleiter Stefan Dreyer (v.r.n.l.) zusammen mit Vertreter*innen der PASCH-Community in Indonesien. © Goethe-Institut Indonesien / Ryan Rinaldy
    Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Präsident des DAAD, links), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) sowie Botschafterin Ina Lepel, Larissa Pangestian Harahap (Expertin für Unterricht) und Regionalleiter Stefan Dreyer (v.r.n.l.) zusammen mit Vertreter*innen der PASCH-Community in Indonesien.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Vertreter*innen der Pasch-Gemeinschaft und des Goethe-Instituts während seines Staatsbesuchs in Indonesien, 16. Juni 2022. © Goethe-Institut Indonesien / Ryan Rinaldy
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Vertreter*innen der Pasch-Gemeinschaft und des Goethe-Instituts während seines Staatsbesuchs in Indonesien, 16. Juni 2022.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich sichtlich erfreut, an den Ort zurückzukehren, an dem er vor 14 Jahren den Startschuss für die PASCH-Initiative gegeben hatte:

Wir können gemeinsam stolz darauf sein, dass sich die Initiative zu einem globalen Netzwerk von rund 2.000 Schulen in 120 Ländern entwickelt hat. Ich freue mich über die exzellente Betreuung dieses Netzwerks durch das Goethe-Institut und bin zuversichtlich, dass die Initiative auch in den kommenden Jahren weiterhin das Interesse junger Menschen für Deutschland und die deutsche Sprache wecken wird.

Frank-Walter Steinmeier


„Monumen Antroposen“ - Landmark für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft 

Am nächsten Tag reiste der Bundespräsident nach Yogyakarta, einer historisch und kulturell bedeutsamen Stadt im Zentrum der Insel Java, wo er sich im Nationalmuseum über das 2021 initiierte Projekt „Monumen Antroposen" informierte. „Monumen Antroposen" ist ein aktivistisches und kollektives Kunstprojekt, in dem Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Umweltaktivist*innen und Menschen aus allen Lebensbereichen zusammenkommen, die sich mit Umweltfragen, Nachhaltigkeit und der Förderung der Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Schwerpunkte des gemeinsam vom Indonesian Upcycle Forum (IUF) und der lokalen Regierung umgesetzten Projekts sind die Förderung einer sauberen und gesunden Umwelt, die Erhöhung des Einkommens sozial Benachteiligter und eine Stärkung der Gesundheit der Menschen. Unterstützt wird „Monumen Antroposen“ vom Goethe-Institut Indonesien und mit Mitteln des Kreativwirtschaftsfonds des Auswärtigen Amts. 

Zentraler Bestandteil von „Monumen Antroposen“ ist ein positiv in die Gemeinschaft wirkendes Kunstwerk im öffentlichen Raum, das als dreistöckiges Monument im Dorf Bawuran errichtet werden soll. Die Vorbereitungsarbeiten für den Bau laufen bereits auf Hochtouren. Architektonische Besonderheit des Monuments: Errichtet wird der Bau aus Steinen aus gepresstem Plastik, die sich aus einem Müllberg in nur etwa 200 Meter Entfernung speisen.  

In ihrer Form gleichen die Bausteine denen der Weltkulturerbe-Bauten Prambanans, eine der größten hinduistischen Tempelanlagen Südostasiens aus dem 9. Jahrhundert, die mit dem Auto in nur 30 Minuten zu erreichen sind. In die Mauern des „Monumen Antroposen“ wird reliefartig von Künstler*innen die Geschichte des Anthropozäns gefräst, als künstlerische Kontemplation mit den Epochen des menschlichen Ressourceneinsatzes: Auf der ersten Ebene das Holozän, mittig das Anthropozän, oben die Zirkulärwirtschaft als positive Utopie. Platziert wird das Monument auf einer Anhöhe, umgeben von einer tropischen, hügeligen Waldlandschaft - die an einer Seite gebrochen wird von einem Müllberg. Somit befindet sich das Monument auf der Grenze zwischen einer zivilisatorischen Wunde und der intakten Natur.
  • Bundespräsident Steinmeier betrachtet Steine aus gepresstem Plastik, die für den Bau des “Monumen Antroposen” verwendet werden. © Matthias Müller
    Bundespräsident Steinmeier betrachtet Steine aus gepresstem Plastik, die für den Bau des “Monumen Antroposen” verwendet werden.
  • Aus diesem Müllberg in der Nähe von Yogyakarta wird sich das „Monumen Antroposen“ speisen, ein aktivistisches und kollektives Kunstprojekt, das sich mit Umweltfragen, Nachhaltigkeit und der Förderung der Kreislaufwirtschaft beschäftigt. © Franziska Fennert
    Aus diesem Müllberg in der Nähe von Yogyakarta wird sich das „Monumen Antroposen“ speisen, ein aktivistisches und kollektives Kunstprojekt, das sich mit Umweltfragen, Nachhaltigkeit und der Förderung der Kreislaufwirtschaft beschäftigt.
  • Die Kunststoffextrusionsmaschine, mit der die Steine hergestellt werden. © Matthias Müller
    Die Kunststoffextrusionsmaschine, mit der die Steine hergestellt werden.
  • Die Vorbereitungsarbeiten für den dreistöckigen Bau laufen bereits auf Hochtouren. Verwendet werden Steine aus gepresstem Plastik, die sich aus einem Müllberg in nur etwa 200 Meter Entfernung speisen. © Goethe-Institut Indonesien / Ingo Schöningh
    Die Vorbereitungsarbeiten für den dreistöckigen Bau laufen bereits auf Hochtouren. Verwendet werden Steine aus gepresstem Plastik, die sich aus einem Müllberg in nur etwa 200 Meter Entfernung speisen.
  • Bundespräsident Steinmeier erhält von den Kurator*innen einen Stein als Präsent überreicht. © Goethe-Institut Indonesien / Alit Wedhantara
    Bundespräsident Steinmeier erhält von den Kurator*innen einen Stein als Präsent überreicht.
Nach Fertigstellung des Komplexes werden die Steine weiterhin produziert und mit anderen Produkten aus umgeformtem Plastik oder anderen Materialien verkauft, um die laufende Finanzierung zu unterstützen: Der Bau erwächst aus der Müllhalde, reduziert deren Volumen und dient der Community als Ressource. Weitere Materialien, die zur Halde gelangen, werden vor Ort sortiert und aufgearbeitet. Dies geschieht im Makerspace, wo die durch Trainingsmodule befähigten Anwohner*innen aus den Ressourcen wiederbenutzbare und auch verkäufliche Produkte herstellen. 

Einen ersten Eindruck vom Produktionsprozess konnte sich Bundespräsident Steinmeier während der Führung im Nationalmuseum verschaffen. Im Rahmen ihrer Präsentation zeigten die Kuratorinnen und Kuratoren des „Monumen Antroposen“ eine Kunststoffextrusionsmaschine, die am Monument zum Einsatz kommen wird und die recycelten Kunststoff zu Bausteinen und anderen Erzeugnissen formen kann.

Regionalleiter Stefan Dreyer, der den Bundespräsidenten sowohl zum Austausch mit PASCH-Vertreter*innen als auch nach Yogyakarta begleitete, zeigte sich nach Abschluss der Besuche erfreut über das Interesse der Delegation an der Arbeit des Goethe-Instituts in Indonesien. „Wir freuen uns sehr, dass Bundespräsident Steinmeier trotz eines dicht gedrängten Terminkalenders im Rahmen seines Staatsbesuchs auch zwei wichtige Projektlinien des Goethe-Instituts wahrnehmen konnte“, so Stefan Dreyer. „Wir verstehen dies auch als Wertschätzung und Ermutigung unserer Arbeit in der Region.“
 

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