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Interview mit Citlalli Andrango Cadena und Cecilia Larrea
Wenn die Geschichte ausgelöscht wird, wird uns ein Teil unserer Identität genommen

Citlally Andrango Cadena und Cecilia Larrea
© Citlally Andrango Cadena und Cecilia Larrea

Wie haben Sie von der Protagonistin, die Sie in Ihrem Comic vorstellen, erfahren?

Citlalli: Das erste Mal hörte ich von Dolores Cacuango in Imbabura während einer Versammlung der Landfrauenorganisation (FENOCIN). Dort sprach man von Dolores im Zusammenhang mit ihrem starken Willen und ihrem Kampf. Aber es war unserer Arbeit an dem Comic zu verdanken, dass ich die Gelegenheit bekam, in den Kontext und die Bedeutung ihres Lebenskampfes einzutauchen.

Warum sollte die Welt mehr über die Protagonistin Ihrer Geschichte erfahren?

Es ist enorm wichtig, den Kampf in Erinnerung zu halten, den unser indigenes Volk ausfechten musste, um Rechte zu erlangen. Er ist Teil unserer Identität. Wenn die Geschichte ausgelöscht wird, wird uns ein Teil unserer Identität genommen. Wir dürfen diesen Teil unserer Geschichte niemals vergessen, denn er ist ein Weg, unsere Gegenwart zu verstehen. Wenn wir ihn vergessen, wenn diese Geschichte ausgelöscht wird, werden wir alle den Schmerz und das Leid klein machen, das die Menschen vor uns erdulden mussten, damit wir heute hier sein können.

Was war die überraschendste Entdeckung während Ihrer Recherchen?

Dass die Kämpfe der Frauen von einer eingeschworenen Schwesternschaft ausgefochten werden, auch wenn uns Generation, Herkunft und Hintergrund unterscheiden.

Was bereitete Ihnen bei der Projektarbeit am meisten Freude?

Ce: Das Zeichnen!

Citlalli: Dass ich weiter lerne.
 
Was konnten Sie durch die Mentorings lernen?

Wir liebten Nachas Mentoring. Sie gab uns großartige Ratschläge zu unserem Storyboard und wie man bestimmte Probleme mit Illustration und Storytelling löst. Wir erkannten, wie kraftvoll das Mittel der Illustration ist. Es hat keine Grenzen. Durch die Möglichkeit, Räume mit den Menschen zu teilen, die an diesem Projekt arbeiten, konnten wir alle bedeutenden Widerstandskräfte, Kämpfe und Errungenschaften sehen, die derzeit auf der Welt stattfinden, und wir haben die Arbeit der Menschen in Bezug auf Natur und Menschenrechte erkannt. Jede einzelne Geschichte ist so inspirierend und sollte visualisiert werden. Die Geschichten und die Kämpfe müssen sich verbreiten.

Welcher Aspekt im Verlauf des Prozesses war für Sie besonders herausfordernd?

Es war eine große Herausforderung, auf nur 30 Seiten über ihr Leben zu sprechen. Wir denken, wir bräuchten ein ganzes Buch, um ihre Lebensziele und Kämpfe angemessen darzustellen! Davon abgesehen hatten wir Schwierigkeiten, mit verschiedenen Sprachen und während des Lockdowns mit COVID-Beschränkungen zu arbeiten.

Wie versuchen Sie, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben?

Wir versuchen, die Publikation auf Kichwa zu machen, das ist Dolores‘ Muttersprache und unter ecuadorianischen Communitys weit verbreitet. Die Kichwa-Publikation soll in Gemeindebibliotheken und Schulen aufgenommen werden, um einen Beitrag dafür zu leisten, die Sprache zu stärken und ihre Geschichte im Umlauf zu bringen.

Wie sollte es idealerweise nach der Veröffentlichung des Comics weitergehen?

Erstens halten wir es für sehr wichtig, die Geschichte von Dolores nicht nur den Menschen vor Ort, sondern auch der internationalen Community bekannt zu machen. Sie war ein wesentlicher Teil sowohl der lateinamerikanischen als auch der ecuadorianischen Geschichte. Zweitens möchten wir künftig auch weitere Geschichten von Frauen und LGTBIQ+ visualisieren.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Weil wir weiter daran arbeiten wollen, andere Geschichten zu erzählen, haben wir uns um lokale Förderung für ein Animationsprojekt beworben. Mit Hilfe der Finanzierung hoffen wir, dieses bis nächstes Jahr verwirklichen und weiteren Geschichten eine Stimme geben zu können.

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