Veranstaltungsreihe

Alur Bunyi

Alur Bunyi © Goethe-Institut Indonesien

Einleitung

Als Teil der Veranstaltungsreihe Anders Hören oder Listening Differently präsentierte das Goethe-Institut Indonesien Alur Bunyi, eine Musikreihe, die ab August einmal im Monat im GoetheHaus Jakarta stattfand. Das Ziel von Alur Bunyi war es, eine musikalische Erfahrung zu kreieren, die nicht dem Mainstream entspricht. Thematisch stellen die stimmungsvollen Aufführungen elektronische Musik neben andere Genres.
 
Das Publikum hatte außerdem die Gelegenheit, einige der besten indonesischen Musikerinnen und Musiker live zu erleben - namhafte Künstlerinnen und Künstler wie Gerald Situmorang, Jevin Julian, Patrick Hartono und Adra Karim traten gemeinsam mit deutschen Musikern wie Marcus Schmickler,  DJ Linnea und anderen auf. Wir luden alle Musikfans herzlich dazu ein, gemeinsam mit uns diese einmalige musikalische Reise anzutreten.
 

Alur Bunyi

Alur Bunyi stellte das Konzept von einem elektrischen Stromfluss, der Klang und dadurch Musik erzeugt, in den Mittelpunkt. 1748 erfand Cekooleh Václav Prokop Diviš (1698 - 1765) das erste Keyboard, das „Denis d’or” (Goldener Dionysius), welches den Klang von Wind und Streichinstrumenten nachahmen konnte. Aufgrund der mangelhaften Dokumentation aus dieser Zeit ist diese Behauptung jedoch umstritten.
 
Im Jahr 1759 erfand Jean-Baptiste Delaborde in Frankreich das “Clavecin électrique” oder Cembalo - ein Instrument, das mit Hilfe von Elektrizität Klänge erzeugt. Es war ein Tasteninstrument, das durch statische Elektrizität die Metallteile in dem Cembalo zum Schwingen brachte. 1874 erfand Elisha Gray den „Musiktelegraphen“ und führte am 2. April 1877 das „Telefonkonzert“ in der Steinway Hall, New York auf, bei dem das Instrument von dem Pianisten Frederic Boscovitz gespielt wurde. Das Prinzip des „Musiktelegraphen“ wurde später aufgenommen und von anderen Erfindern im Musikbereich weiterentwickelt.
 
Der darauffolgende technische Fortschritt schuf Raum für Kreativität, um neue elektronische Instrumente zu erfinden. Es kam zu mehr Experimenten, die die Möglichkeiten von neuem Klang erforschten. Nach der Erfindung des Drum-Synthesizers beispielsweise begannen Musiker, auf eine kreative Art den Klang dieser Maschine zu reproduzieren, indem sie ihren Mund als Musikinstrument benutzten - es entstand dabei der Klang, der heute als Beatboxen bezeichnet wird. Technologie, die in Verbindung mit elektrischem Stromfluss steht, beeinflusst die Musik ebenso wie die bildende Kunst; von Hintergrundgeräuschen ausgehend kann Musik heute mit bewegten Bildern synchronisiert werden.  
 
Dieser Strom fließt noch immer weiter. Neue Technologien erzeugen neue Klänge und fördern Kreativität. Die Reise dieses Stroms in der Musik wurde von Alur Bunyi nachgezeichnet, einer Klangausstellung, die elektrische Energie ermöglichte.
 
Aksan Sjuman,
Alur Bunyi Kurator, August 2017-Dezember 2017