Eröffnung
23.11.2017
19:00 Uhr
Ausstellung
24.-30.11.2017
09:00 – 17:00 Uhr
Künstlergespräch
30.11.2017
19:00 Uhr
Durch die Kooperation zwischen dem Goethe-Institut und Cemeti – Institute for Art and Society, verbrachte das in Deutschland basierte Künstlerduo
Das Archipel drei Monate, von September – November 2017, zusammen mit der Indonesischen Künstlerin Arum Dayu in Yogyakarta, Indonesien. Sie bekamen die Möglichkeit zur Recherche, zum Wissensaustausch und zum Schaffen neuer Arbeiten, um Schlüsselthemen im lokalen Kontext und darüber hinaus anzugehen. Die Künstlerresidenz ermöglichte es den Künstlern auch, sich direkt mit lokalen Künstlern, Kunsthandwerkern, Kuratoren, Forschern und Akademikern, aber auch mit lokalen Gemeinden und einer Vielzahl von Wahlkreisen in ganz Yogyakarta auszutauschen und zu vernetzen.
Während ihres Aufenthaltes setzte sich
Das Archipel zum Ziel, Leute an ihrem Arbeitsplatz kennenzulernen, also suchten sie einen „Job“. Sie arbeiteten in einem kommerziellen Batik Studio und einer familienbetriebenen Schreinerei wo sie einen
Angkringan (Essenswagen) bauten.
Das Archipel parkte den
Jagongan Archipel genannten
Angkringan, im öffentlichen Raum quer durch die Stadt verteilt, und luden bestimmte Gruppen ein, zu denen sie zuvor eine Beziehung aufgebaut hatten – von den jungen Frauen aus dem Batik Studio, Gewerkschaftsarbeitern und Schuldeneintreibern, einer Gruppe die eine informelle Schule leitet bis hin zu Leuten die sich vor Ort aufhielten, um mit ihnen über Themen wie Arbeit, Wiederstand, Zukunftsutopien und Gemeinschaftswerte zu diskutieren. Sie beschäftigten sich mit Fragen wie „Wie prägen Wirtschaftssysteme unser tägliches Leben und (re)produzieren getrennte Identitäten?“ „Wie sieht das Bild einer alternativen Zukunft aus?“, „Hat Kollektivität das Potenzial, Grenzen zu überwinden und schafft es Raum die Art und Weise zu überdenken wie wir organisieren, produzieren und zusammen leben?“
In der Abschlusspräsentation wird
Das Archipel die Gruppen mit ihrem Angkringan zusammenführen und zum Alun-Alun Kidul, dem südlichen Platz des Sultanspalasts, bringen. Obwohl sich die Gruppen in ihrem täglichen Leben mit unterschiedler Arten von Arbeit beschäftigen, haben sie eine Arbeitsweise gemeinsam die mehr kommunal ist: die meisten Arbeitsräume sind gleichzeitig soziale Räume. Ist es möglich diese Gruppen zu einem größeren, radikal kollektiven Körper zusammenzufassen, indem wir „Bilder schaffen, die bestehende Spuren einer potentiellen Zukunft enthalten – einer Zukunft in der wir leben wollen“?
Für Arum Dayu hingegen ist Yogyakarta keine neue Stadt, da sie sich dort regelmäßig für kurze oder längere Zeit aufhält. Während ihres Aufenthaltes versuchte sie Distanz zu schaffen, in dem sie Plätze besuchte, zu denen sie vorher keine Verbindung hatte. Zum Beispiel nahm sie an einer Parade der Flussgemeinde Gemblakan Bawah, Kali Code teil, um den Jahrestag von Yogyakarta zu feiern. Hier beobachtet Arum wie die Zuschauer ihre Mobiltelefone benutzten, um die Parade zu sehen und zu dokumentieren. Diese Beobachtung führte Arum dazu, die Beziehung und wechselseitige Abhängigkeit zwischen Menschen und technologischen Geräten zu erforschen.
Arum arbeitet auch als Musikerin, einer Umgebung in der sie sich am anderen Ende der Smartphone-Kamera ihres Publikums befindet. Das brachte sie dazu das gemeinsame Musikprojekt
Klout mit Hannah Ekin und Ayash Laras hervorzurufen. In Zusammenarbeit mit dem Projektorganisator
Sekutu Imajine, organisierte
Klout das experimentelles Konzert
See The Grid, Feel the Gig. Das Konzert fand gleichzeitig in der Galerie und per Livestream aus Bandung, dem Heimatort des Künstlers, statt. Obwohl sie sich im gleichen Gebäude befanden, konnten sich das Publikum und die Band nicht sehen. Die Beziehung bestand nur über einen Livestream auf Instagram. Das Publikum befand sich in einem leeren Raum, der nur mit farbigem Licht beleuchtet war. Die Musikkomposition war eine digitale Mischung aus Klängen und Bildern. Der Auftritt war ein Experiment, welches aus Arums künstlerische Forschung entstand; ein erstes konstruiertes Szenario, welches es Ihr erlaubt, weiter die zunehmende Abhängigkeit von Erfindungen, Menschen und Post-Menschen zu erforschen.
Das Archipel (in Yogyakarta: Nuriye Tohermes und Finn Brüggemann) arbeitet zusammen mit Menschen in kritischer, räumlicher Praxis mit dem Ziel sich vorzustellen, wie wir zusammen leben wollen.
Das Archipel arbeitet seit 2013 als Kollektiv und hat seinen Sitz in Hamburg.
Arum Tresnaningtyas Dayuputri ist Künstlerin. Sie gründete einen Lernraum für alle, dies ich für Fotografie interessieren. Zusammen mit Freunden leitet sie Omnispace, einen alternativen Kunstraum in Bandung. Sie liebt es, Ukulele zu spielen und zu singen und hat ein Musikprojekt
Tetangga Pak Gesang mit Meicy Sitorus.
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