Theaterstück Ein Bericht für eine Akademie

Ein Bericht für eine Akademie © Goethe-Institut Indonesien / Anschlaege.de

01. und 02.05.2024 | 19:30 Uhr

Komunitas Salihara

Ibed S. Yuga und Kalanari Theatre Movement sind im Teater Salihara mit ihrem Theaterstück zu sehen, das auf Kafkas Erzählung „Ein Bericht für eine Akademie" basiert.

Wir laden Sie ein, die Metamorphose des Narrativs einer Zivilisation im gedämpften Licht der Theaterbühne zu erleben. Die Inszenierung von Ibed S. Yuga und Kalanari Theatre Movement ist lose an Franz Kafkas Erzählung Ein Bericht für eine Akademie (1917) angelehnt.

In seiner Erzählung Ein Bericht für eine Akademie setzt sich Kafka mit den Themen Gefangenschaft und Anpassung auseinander. Sie kann als wichtiges Werk bezeichnet werden, das aus Kafkas Faszination für die Grenzen des Menschlichen und die animalische Seite heraus entstand und sich mit dem Absurden sowie mit Fragen der Existenz und der Gesellschaft beschäftigt.

Im Zentrum der Neuinterpretation von Ibed S. Yuga und Kalanari Theatre Movement steht ein Esstisch, wobei Essen für das Grundbedürfnis steht, von dem alles Politische ausgeht; der Tisch ist die Bühne, hier erzählen die Schauspieler*innen die Geschichten, er bildet den Raum, in dem sich die persönlichen Biografien der - aus zwei unterschiedlichen ethnischen Gruppen stammenden - Hauptfiguren zeigen. Diese Bühne öffnet zudem den Raum für das Publikum, das in der Rolle der Mitglieder der Akademie, welche die Macht in der Gesellschaft verkörpern, an der Aufführung teilnehmen kann.

Die Inszenierung verbindet funktionale und ästhetische Ziele und wird ebenfalls in Gebärdensprache aufgeführt - wodurch sie Themen im Zusammenhang mit Traditionen zum Ausdruck bringt: der Akt des Begreifens und der Wahrnehmung zwischen dem Humanisierten und dem Entmenschlichten, Respekt und Respektlosigkeit, Themen im Zusammenhang mit Anderssein, von Diskriminierung bis zu interethnischen Konflikten.

Aus dem Deustchen von Dewi Noviami

Ibed Surgana Yuga
fungiert seit der Gründung des Kalanari Theatre Movement in Yogyakarta im Jahr 2012 bis heute als Regisseur und Dramaturg. Er wurde in Pancaseming, Jembrana, Bali geboren. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Journalist zog er 2003 nach Yogyakarta, um am dortigen Institut Seni Indonesia sein Studium der Theaterregie abzuschließen. 2005 gründete er die Theatergruppe Seni Teku und war bis 2011 Regisseur und Dramaturg der Gruppe. Seine Theaterstücke wurden unter dem Titel Kintir (Yogyakarta, 2011) veröffentlicht sowie in einer Reihe von Publikationen wie Perbuatan Serong (Yogyakarta, 2011), Di Luar 5 Orang Aktor (Yogyakarta, 2013), 10 Lakon Teater Indonesia 2017 (Jakarta, 2017), New Indonesian Plays (London, 2019), States of Crisis (Yogyakarta, 2020). Eine Sammlung seiner Essays über die Kultur Balis wurde unter dem Titel Bali Tanpa Bali (Denpasar: Panakom Publishing & Komunitas Kertas Budaya, 2008) publiziert. Im Jahr 2009 wurde er für seine Theaterarbeit Kintir (Anak-anak Mengalir di Sungai) mit Seni Teku mit dem Umar Kayam-Preis des Festival Teater Jogja ausgezeichnet.

Kalanari Theatre Movement
versteht sich als eine Institution der kulturellen Bewegung mit dem Fokus auf Theater. Kalanari bedient sich dem Medium Theater als Einstiegspunkt (sowie als Ausstiegspunkt), um die Kultur einer Gesellschaft zu studieren, zu interpretieren, zu erforschen und schließlich zu repräsentieren. Das Theater bringt nicht nur Aufführungen oder künstlerische Arbeiten hervor, sondern verfolgt auch eine höhere Vision und Mission bei der Entwicklung einer gesellschaftlichen Kultur, indem es die grundlegendsten Werte der Menschheit in den Vordergrund stellt. Seit der Gründung am 8. März 2012 in Yogyakarta ist das interne Ziel (für die Theaterszene), die Verbindung zwischen Inszenierung und Gesellschaft erneut zu bekräftigen, das externe Ziel (für die Gesellschaft) ist, die Menschen zu inspirieren, ihre Kultur weiterzuentwickeln.
 

Zurück