Feiern Sie mit uns Immanuel Kant und seine fortbestehenden Prinzipien dieses Mal mit einem Vortrag von Karlina Supelli über Kants Theorie des Himmels.
In seiner Jugend stellte Immanuel Kant (1724–1804) eine äußerst ehrgeizige Kosmologie zusammen, die von der Entstehung des Universums bis zu seiner Zerstörung, ja sogar seiner Auferstehung aus dem eigenen Staub reichte. Sie umfasste alles von der Physik bis zur Metaphysik, von der Natur der Materie und der Raumzeit bis zu den Konzepten der menschlichen Freiheit und Gott als letztem Grund der Welt. Das Werk erblickte erst Jahrzehnte später das Licht der Welt, als sich Kants Denken bereits geändert hatte. Stattdessen kam er zu dem Schluss, dass die Wahrheit der kosmologischen Ideen niemals Gültigkeit erlangen würde.
Ironischerweise stimmt die Entwicklung der heutigen Kosmologie mehr oder weniger mit seinen frühen Theorien überein. Seine zentralen Ideen haben dazu beigetragen, die heute am meisten akzeptierte Theorie zur Erklärung der Entwicklung von Planetensystemen aus Nebelschwaden zu formen. Kant schlug auch eine Vorstellung von der Struktur der über das Universum verteilten Galaxien vor, lange bevor astronomisches Wissen verfügbar war. Er war der früheste Denker, der die Idee der kosmischen Evolution vorschlug. Ebenso interessant ist seine Sicht auf den Menschen. Was und wer ist der Mensch in einem kosmischen Wunderwerk mit wahllosen mechanischen Gesetzen? Was ist das Schicksal der Kosmologie in Kants Händen?
Karlina Supelli
absolvierte das Doktorandenprogramm des University College London und der Universitas Indonesia in den Bereichen Astronomie und Philosophie. Sie ist Philosophin und eine der ersten weiblichen Astronominnen in Indonesien. Ihr Interesse gilt der Wissenschaft, insbesondere der Physik, Mathematik und Metaphysik. Außerdem beschäftigt sie sich mit humanitären und frauenpolitischen Themen. Derzeit ist Karlina Supelli ständige Dozentin im Graduiertenprogramm an der Driyarkara School of Philosophy (STF).
Nirwan Dewanto
hat unter anderem folgende Bücher veröffentlicht: Buli-Buli Lima Kaki und Dua Marga (beides Gedichte), Satu Half Mata-Mata und Kaki Kata (beides Essays), Buku Merah und Buku Jingga (beides Fiktion). Er verbringt die Hälfte seiner Zeit in Jakarta, die andere Hälfte in Yogyakarta.
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