Residenz REFLEKT Residenz

Residenz REFLEKT 2024 © Goethe-Institut Indonesien - Each Other Company

02.09.–29.11.2024

Deutschland (Berlin, Köln)

Vier Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Tänzer*innen und Choreograph*innen aus Südostasien werden in Berlin und Köln arbeiten und sich mit der jeweiligen Kunstszene und dem Publikum vor Ort auseinandersetzen.

Mit dem Fokus auf gemeinsamer künstlerischer Produktion, Rezeption und Reflexion initiiert und organisiert das Goethe-Institut Südostasien REFLEKT-Residenzen als Plattform, um sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen, Impulse zu sammeln, in einem neuen kulturellen Kontext zu arbeiten und aus einer Vielzahl neuer Inspirationen zu schöpfen.

Auch im zweiten Jahr von REFLEKT werden die ausgewählten Teilnehmer*innen aus Indonesien, Malaysia und Timor-Leste während des Aufenthalts vom 2. September bis zum 29. November 2024 gemeinsam mit der gastgebenden Organisation und den Menschen vor Ort ihre Forschung ausweiten, ein Konzept/Prototyp entwickeln, ein Projekt durchführen oder ein Kunstwerk schaffen.

TANZFAKTUR – KÖLN
Die TanzFaktur, eine der wichtigsten unabhängigen Produktions- und Aufführungsstätten für zeitgenössischen Tanz in Köln, wird Gastgeber für zwei Künstler*innen sein:

Ethel Deidre Daniel, eine Choreografin aus Borneo, erkundet während ihres Aufenthalts die kulturellen Verbindungen zwischen Malaysia und Deutschland. Sie wird mit verschiedenen Bewegungsstilen experimentieren, wie z.B. der Kontaktimprovisation, und wird traditionelle Tanzformen auf neue Weise interpretieren.

Siska Aprisia plant, während ihres Aufenthalts Themen der Migration und der kulturellen Anpassung zu erforschen, indem sie auf ihr tiefes Wissen über Silek Ulu Ambek, eine traditionelle Kampfkunst aus West-Sumatra, zurückgreift. In ihrer Arbeit wird sie ihr Verständnis von Ulu Ambek mit den Geschichten von Migranten in Deutschland verbinden und sich darauf konzentrieren, wie kulturelle Identität und Anpassung die menschliche Bewegung prägen.

SAVVY CONTEMPORARY – BERLIN
Als öffentlicher und unabhängiger Ort für künstlerische Organisation sowie als diskursive Plattform wird das in Berlin ansässige Savvy Contemporary zwei REFLEKT-Residents beherbergen:

Das Projekt von Otniel Tasman konzentriert sich auf die Erforschung und Infragestellung des kolonialen Erbes durch kultur- und meeresübergreifenden Austausch. Unter dem Motto „dekolonialer transozeanischer Kulturaustausch“ zielt das Projekt darauf ab, neue Ausdrucksformen in der geschlechterübergreifenden Kunst zu entdecken und dabei auf das Wissen der Vorfahren zurückzugreifen.

Inu Bere entwickelt während seines Aufenthalts ein vielschichtiges Kunstprojekt, das sich mit dem Konzept der Freiheit befasst. Ausgehend von seinen Erfahrungen als zeitgenössischer Künstler aus Timor-Leste befasst sich sein Projekt „A Homage to the Exercise of Freedom“ mit der Freiheit jenseits des Physischen oder Geografischen.

Idealerweise setzen die Teilnehmer*innen nach Abschluss des Aufenthalts ihre Arbeit fort und präsentieren sie in ihrer Heimatstadt, wobei das dortige Goethe-Institut als Veranstalter fungiert.


OTNIEL TASMAN
ein Choreograf und Tänzer des Lengger, einer geschlechtsübergreifenden Kunstform der Banyumas, engagiert sich für Geschlechtergerechtigkeit und die Weisheit des Lengger. Otniels Arbeit verbindet traditionelle und zeitgenössische Ansätze, und er gründete das Jagad Lengger Festival, um das kulturelle Erbe der Banyumas zu bewahren und zu fördern. Im Jahr 2021 veröffentlichte Otniel „Lengger is My Religion“, ein Buch, das Otniels Erfahrungen als Lengger-Praktizierender erforscht.

ETHEL DEIDRE DANIEL
eine Dusun-Tänzerin und Choreografin aus Kota Kinabalu, Sabah, hat ein Diplom und einen Bachelor of Dance mit Auszeichnung in Choreografie von ASWARA. Zu ihren bemerkenswerten Arbeiten gehören Don't Slam the Door, Levithere und Boo-die-yuck, wobei letzteres ihr den Artistic Director's Award bei Short + Sweet Dance 2022 einbrachte. Ethels Tanzfilm Levithere wurde auf dem Mobile Dance Film Festival 2021 gezeigt.

SINORINO BERE DE JESUS
bekannt als Inu Bere, ist ein aufstrebender zeitgenössischer Künstler aus Aileu, Timor-Leste. Inu hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der Universität Vale do Paraíba in Brasilien und arbeitet in den Bereichen Gravur, Malerei, Installation und Performance. Er hat international ausgestellt und leitet Projeto Montanha, eine NGO, die sich auf Kunst, Bildung und Tourismus konzentriert.

SISKA APRISIA (geb. 1992, Pariaman, Indonesien)
hat einen Bachelor in Darstellenden Künsten und einen Master in Tanzgestaltung am Institut Seni Indonesia Padangpanjang abgeschlossen. Ihre Arbeit, die ihre Wurzeln im Ulu Ambek Silat und in persönlichen Erlebnissen hat, umfasst Tanz, Theater, Film und Installation. Siska ist als Tänzerin, Choreografin, Dozentin und Beraterin für Kunstfestivals tätig.
 

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