Spuren entlang des Wild Atlantic Way
Ein Leben für die Musik: Aloys Fleischmann
Er wurde zwar in Deutschland geboren, hat aber irische Musikgeschichte geschrieben: Aloys Fleischmann hat das musikalische und kulturelle Leben in Cork im 20. Jahrhundert geprägt.
Es war Zufall, dass er in Deutschland geboren wurde. Seine Mutter Tilly, eine Pianistin deren Eltern 1879 aus Deutschland nach Cork ausgewandert waren, war 1910 auf Konzertreise in München. Er wuchs in Cork auf, sprach gut Irisch, lernte Klavier von Tilly und Orgel von seinem Vater, der, aus Dachau stammend, seit 1906 Organist am Dom (Cathedral of St Mary and St Anne) in Cork war. Aloys studierte am University College Cork. 1932 setzte er seine Studien in München fort: Komposition, Dirigieren und Musikwissenschaft. 1934 kehrte er nach Cork zurück und wurde mit 24 Jahren Professor für Musik, eine Stelle, die er bis 1980 innehatte.
Fleischmann widmete sich mit Leidenschaft der Musiklehrerausbildung, initiierte und leitete Chöre und Orchester, gründete 1954 das Cork International Choral Festival. An seinem Hauptwerk, „Quellen der irischen traditionellen Musik von 1600 bis 1855“, arbeitete er 35 Jahre lang. Es wurde wenige Tage vor seinem Tod am 21. Juli 1992 fertiggestellt. Fleischmanns Werk umfasst 55 Kompositionen in den Bereichen Ballett, Kammermusik, Orchester- und Chormusik. Er ist unter anderem mit der Ehrenbürgerschaft von Cork und dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
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