Deutsche Spuren in Irland

Joseph Beuys, eine der wichtigsten Vertreter der Kunst im Nachkriegs- deutschland, fühlte sich stets stark zu Irland hingezogen. Er nannte es “das Gehirn Europas”.
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Der gute Ruf, den das Dublin Institute for Advanced Studies heute weltweit genießt, verdankt es zum Teil dem deutschen Physiker Walter Heitler, der in den Anfangsjahren des Forschungsinstituts grundlegende Arbeit geleistet hatte.

Agnes Bernelles Lebensweg von Berlin nach Dublin schuf eine Verbindung zwischen dem deutschen Kabarett der 1920er Jahre und der zeitgenössischen irischen Musik.

Eines der großartigsten Werke der deutschen Musik, Händels Oratorium „Messias“, wurde am 13. April 1742 in der Neuen Musikhalle in Dublins Fishamble Street um die Mittagszeit uraufgeführt.

John Hennig ist ein herausragender Vertreter der kleinen, einflussreichen Flüchtlingsgruppe aus Nazi-Deutschland, die das intellektuelle Leben Irlands bereicherten.

Sein Name war Programm: Der deutsche Architekt Richard Castle hat zwar keine Schlösser gebaut, aber in Dublin begegnet man den von ihm entworfenen imposanten Gebäuden fast an jeder Ecke.

Der wegbereitende deutsche Historiker Leopold von Ranke war mit der Dublinerin Clarissa Graves verheiratet, die in Berlin zu Einfluss gelangte.

Das erste Stück deutscher Technologie in Irland geht auf die Mitte des 9. Jahrhunderts zurück. Es ist ein Schwert von höchster Qualität, auf dem der Name seine Herstellers, Ulfberht, eingraviert ist.

​​Roger Casement ging am 21. April 1916 von einem deutschen U-Boot aus am in der Nähe von Banna in der Grafschaft Kerry an Land. Er wurde von den englischen Machthabern kurz darauf gefangengenommen und später gehängt.

Rainer Maria Rilke wollte ihr „alle Blumen ins Haus schicken“, Erich Kästner bezeichnete sie als „erste Dame Münchens“, und für ihren Verleger Gottfried Bermann Fischer ragte sie „wie ein Monument aus der Wirrnis der Zeiten“: Annette Kolb.

Niemand hat das Irenbild der Deutschen nachhaltiger geprägt als Heinrich Böll und sein millionenfach verkauftes „Irisches Tagebuch“ von 1957.

Die meisten Iren kennen nicht ihren Namen, dafür aber eine ihrer Arbeiten. Die Werke der in Deutschland geborenen Imogen Stuart sind überall zu finden – in Kirchen, Einkaufszentren und öffentlichen Gebäuden.

Das vom deutschen Unternehmen Siemens-Schuckert gebaute Wasserkraftwerk am Shannon in der Grafschaft Clare stellt einen Meilenstein in der Geschichte Irlands dar. Und es produziert bis heute Strom.

Sie war schön und frivol, eitel und verschwenderisch, geliebt und verhasst. Sie brachte einen bayrischen König in Schwierigkeiten und ihr Leben ist von Max Ophüls verfilmt worden.

Friedrich Engels, der Mitbegründer des Kommunismus, verbrachte viele Jahre seines Lebens mit der Irin Mary Burns. Sie und ihre Schwester Lizzie beeinflussten ihn sehr.

Im frühen 18. Jahrhundert flohen Tausende von deutschen Protestanten aus der Pfalz und Hunderte von ihnen ließen sich in Irland nieder.

Er wurde zwar in Deutschland geboren, hat aber irische Musikgeschichte geschrieben: Aloys Fleischmann hat das musikalische und kulturelle Leben in Cork im 20. Jahrhundert geprägt.

Er erhielt die höchste Auszeichnung „Saoi of Aosdána“ (Stammesweiser), die Irland an Künstler vergibt, blieb aber wegen seines Engagements in Nazi-Deutschland bis an sein Lebensende umstritten.

Deutsche Sprachwissenschaftler hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Keltologie. Heute wird das Fach nur an wenigen deutschen Hochschulen gelehrt.

Er hat einen Psychologen und einen IRA-Hungerstreikenden, einen Superhelden und einen Sklavenhalter verkörpert. Der irisch-deutsche Schauspieler ist eine feste Größe in Hollywood.

Der in Berlin geborene Rudolf Heltzel war 50 Jahre lang eine zentrale Figur im irischen Kunsthandwerk und Design. Sein aus Gold, Silber und Edelsteinen gefertigter, prachtvoller Schmuck hat seiner Werkstatt in Kilkenny einen internationalen Ruf verschafft.

Der Zweite Weltkrieg hieß in Irland euphemistisch „Notsituation“, man war neutral, die Kriegsgefangenen wurden als „Gäste der Nation“ bezeichnet und in einem recht komfortablen Lager untergebracht: The Curragh.

Nach dem zweiten Weltkrieg hat Irland nicht nur zwölf Millionen Pfund Hilfsgelder zur Verfügung gestellt, sondern auch über 500 notleidende deutsche Kinder aufgenommen.

Irische Mönche brachten vom 6. bis 8. Jahrhundert das Christentum von Island bis nach Oberitalien. Einer der bekanntesten war St. Kilian.

Sie sind das Wahrzeichen von Belfast: Die gelben Krupp-Kräne „Samson“ und „Goliath“ bestimmen die Skyline der nordirischen Hauptstadt. Sie gehören zu der Werft, wo die „Titanic“ gebaut wurde.

Friederich von Schönberg (anglisiert „Frederick Schomberg“), der einmal als „der fähigste Soldat seiner Zeit“ bezeichnet wurde, war eine Schlüsselfigur der Schlacht am Boyne-Fluss im Jahr 1690.