Spuren in Dublin
Deutsche Bombardierung Dublins im Jahr 1941

Trotz Irlands Neutralität während des Zweiten Weltkriegs wurde das Land mehrmals von Bomben getroffen. Die schlimmste Bombardierung fand am 31. Mai 1941 statt, als die deutsche Luftwaffe vier Bomben über Dublins Stadtteil North Strand abwarf und damit 28 Menschen tötete, 90 weitere verletzte und 300 Häuser zerstörte. Sieben der 28 Toten, darunter vier Kinder zwischen zwei und sieben Jahren, sowie deren Eltern und Großmutter, waren Mitglieder der Brown-Familie aus dem County Offaly. An ihrer Beerdigungsprozession nahmen mehrere tausend Menschen teil, die vom Schicksal der Toten zutiefst erschüttert waren. Zudem wurde eine Ehrenwache zu ihrem Gedenken abgehalten.
Die Informationsstelle der irischen Regierung bestätigte, dass die Bomben deutscher Herkunft waren und gab bekannt, dass dem deutsche Regime „aufs schärfste“ entgegengetreten werde (vgl. Reilly). Deutschland übernahm allerdings erst in den frühen 1950er Jahren Verantwortung für den Angriff und zahlte Entschädigungen mit Geldern aus dem Marshall-Plan. Das Geld erhielten gemäß dem Nationality Act von 1941 Besitzer*innen zerstörter oder beschädigter Häuser.
Fotograf Henry McRae dokumentierte die zerstörten Gebiete im Auftrag der Dubliner Stadtverwaltung. Die Fotografien dienten als Nachweis für Versicherungsgutachten und sind heute in Dublins Stadtbücherei sowie im Netz ausgestellt. Eine Gedenktafel zu Ehren der Opfer wurde am 31. Mai 2001, genau 60 Jahre nach dem Angriff, an der Charleville-Mall-[GH1] Bibliothek angebracht. Sowohl die Fotografien als auch die Gedenktafel dienen als Erinnerung an diesen dunklen Tag, der nicht vergessen werden darf.