Spuren in Dublin
Hugo Hamilton, ein Autor mit besonderen deutsch-irischen Wurzeln

Hugo Hamilton ist ein in Irland geborener Autor mit einer deutschen Mutter und einem irischen Vater. Sein Vater, der ein irischer Nationalist war, verbot ihm, Englisch zu sprechen, und erlaubte nur Deutsch und Irisch als Familiensprachen, obwohl Englisch seine Muttersprache war. Aufgrund der strengen Erziehung seines Vaters und den Vorurteilen und Anfeindungen, denen Hamilton als Kind einer deutschen Immigrantin in den Nachkriegsjahren ausgesetzt war, nahm er sein Aufwachsen wie ein “inneres Exil” wahr.
Hamilton hat seine Kindheitserinnerungen oft in seiner Literatur verarbeitet. Er hat neun Romane, zwei Memoiren, eine Sammlung an Kurzgeschichten und drei Theaterstücke geschrieben. Sein bekanntestes Werk, »The Speckled People« (2003) (»Gescheckte Menschen«, 2004) beschäftigt sich mit seiner deutsch-irischen Herkunft und seinem Aufwachsen im Dublin während der 1950er Jahre. Dieses autobiografische Werk ist nicht das einzige seiner Bücher, das die politische Lage in Irland, Emigration und multikulturelle Gesellschaften thematisiert. Hamiltons Roman »Der irische Freund« (2011) erzählt ebenfalls von der Suche nach einem Gefühl der Zugehörigkeit, Problemen in der irischen Gesellschaft und den Schwierigkeiten, das irische Englisch zu lernen. Außerdem interessiert er sich auch für linguistische und kulturelle Eigenheiten von Sprachen, die eine Verständigung zwischen zwei Personen erschweren können, selbst wenn sie dieselbe Sprache sprechen. Diese ungeschriebenen Regeln, wie sie auch im irischen Englisch vorkommen, können leicht zu Missverständnissen führen, wenn man sich diesen nicht bewusst ist.
Der Autor hat mehrere internationale Auszeichnungen für seine Arbeit bekommen, darunter den französischen Prix Femina Etranger, den italienischen Premio Letterario Giuseppe Berto und ein DAAD-Stipendium in Berlin.