Horizonte
Festival des deutschen Films
HORIZONTE 2023
Das deutsche Filmfestival „Horizonte 2023“ findet vom 20.-23.4. im Kino Eurolive in Shibuya statt. Auf dem Programm stehen sieben neue Produktionen aus den Jahren 2021 und 2022, die frische und ungewohnte Perspektiven auf eine diverser werdende Gesellschaft in Deutschland präsentieren.
„Es muss geschmeidig wirken, aber hart erkämpft sein.“ Diesen Satz äußert die ehemalige Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Rita Süßmuth in einem Interview für den Film „Die Unbeugsamen“.
Der Eröffnungsfilm des diesjährigen deutschen Filmfestivals „Horizonte 2023“ porträtiert Pionierinnen der westdeutschen Politik vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Ära Merkel. Frauen, die sich inmitten heftiger Attacken ihrer männlichen Kollegen und der Öffentlichkeit ihren Platz in der Politik und der Gesellschaft der deutschen Nachkriegszeit eroberten. Zugleich zeigt der Film auch den geistreichen und fröhlichen Charme dieser Frauen, der sicherlich eine ihrer stärksten Waffen beim Vorstoß auf neues, unbekanntes Terrain war.
Im Zentrum des diesjährigen Filmfestivals „Horizonte 2023“ stehen solche Frauenfiguren – Persönlichkeiten, die ‚gegebene‘ Umstände nicht fraglos akzeptieren, sondern auf eine zunehmend komplexe und rasant im Wandel befindliche Wirklichkeit sensibel reagieren und sich darin neu orientieren. Dabei initiieren sie nicht nur einen dynamischen Prozess unter ihren Mitmenschen, sondern machen sich auch selbst angreifbar - in der Bereitschaft durch eigene Veränderung Wandel mitzugestalten und zu leben.
Unser diesjähriger Festivalfokus spiegelt auch einen Wandel der Filmbranche in Deutschland wider. Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Filmfestivals „Horizonte“ in Tokyo machen Filme von Regisseurinnen den überwiegenden Teil unseres Programms aus. Von den sieben Filmen wurden vier Filme von Frauen inszeniert. Freuen Sie sich mit uns auf sieben Filme, auf eine aktuelle Standortbestimmung des deutschen Films mit jungen, frischen (und vielen femininen) Stimmen.
Der Eröffnungsfilm des diesjährigen deutschen Filmfestivals „Horizonte 2023“ porträtiert Pionierinnen der westdeutschen Politik vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Ära Merkel. Frauen, die sich inmitten heftiger Attacken ihrer männlichen Kollegen und der Öffentlichkeit ihren Platz in der Politik und der Gesellschaft der deutschen Nachkriegszeit eroberten. Zugleich zeigt der Film auch den geistreichen und fröhlichen Charme dieser Frauen, der sicherlich eine ihrer stärksten Waffen beim Vorstoß auf neues, unbekanntes Terrain war.
Im Zentrum des diesjährigen Filmfestivals „Horizonte 2023“ stehen solche Frauenfiguren – Persönlichkeiten, die ‚gegebene‘ Umstände nicht fraglos akzeptieren, sondern auf eine zunehmend komplexe und rasant im Wandel befindliche Wirklichkeit sensibel reagieren und sich darin neu orientieren. Dabei initiieren sie nicht nur einen dynamischen Prozess unter ihren Mitmenschen, sondern machen sich auch selbst angreifbar - in der Bereitschaft durch eigene Veränderung Wandel mitzugestalten und zu leben.
Unser diesjähriger Festivalfokus spiegelt auch einen Wandel der Filmbranche in Deutschland wider. Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Filmfestivals „Horizonte“ in Tokyo machen Filme von Regisseurinnen den überwiegenden Teil unseres Programms aus. Von den sieben Filmen wurden vier Filme von Frauen inszeniert. Freuen Sie sich mit uns auf sieben Filme, auf eine aktuelle Standortbestimmung des deutschen Films mit jungen, frischen (und vielen femininen) Stimmen.
Trailer Horizonte 2023
Die Unbeugsamen
„Die Unbeugsamen“ erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung.Politikerinnen von damals kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Verflochten mit zum Teil ungesehenen Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt. Die Bilder, die er gefunden hat, entfalten eine Wucht, die das Kino als Ort der politischen Selbstvergewisserung neu entdecken lässt. Ein erkenntnisreiches Zeitdokument, das einen unüberhörbaren Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet. Eindrucksvoll und inspirierend schenkt der facettenreiche Rückblick in die westdeutsche Vergangenheit wertvolle Impulse für die Gegenwart und die Zukunft.
Regie: Torsten Körner
Deutschland, 2021, 99 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Enthält Interviews mit: Herta Däubler-Gmelin (SPD), Marie-Elisabeth Klee (CDU), Ursula Männle (CSU), Christa Nickels (Die Grünen), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Renate Schmidt (SPD) und Rita Süssmuth (CDU)
Nico
Die selbstbewusste und lebensbejahende Deutsch-Perserin Nico liebt ihren Job als Altenpflegerin und ist wegen ihrer lockeren und verständnisvollen Art bei allen beliebt. Mit ihrer besten Freundin Rosa genießt sie den Berliner Sommer, bis ein rassistisch motivierter Überfall sie plötzlich aus ihrem unbeschwerten Alltag reißt. Nico wird bewusst, dass sie doch nicht so selbstverständlich dazugehört, wie sie immer dachte, und wie viel Rassismus sie tatsächlich umgibt. Geplagt von Erinnerungsfetzen an den schrecklichen Angriff, zieht sich Nico immer mehr in sich selbst zurück. Nicht nur Rosa verliert den Bezug zu ihr, auch ihre Patient:innen erkennen die einst so fröhliche junge Frau nicht wieder. Nico spürt, dass es so nicht weitergehen kann, und wendet sich an den schroffen Karate-Weltmeister Andy (Andreas Marquardt). Bei ihm beginnt sie ein hartes Trainingsprogramm und schafft es dadurch, ihre Wut zu kanalisieren und ihre eigene Stärke zu erfahren, doch verliert sie auch die Verbindung zu sich selbst und ihrem alten Leben. Als Nico dann auf die Mazedonierin Ronny trifft, entwickelt sich eine Verbindung zwischen den beiden Frauen, die Nico dazu veranlasst, den eingeschlagenen Weg in Frage zu stellen.Regie: Eline Gehring
Deutschland, 2021, 79 min, Deutsch, Persisch und Englisch mit deutschen und japanischen Untertiteln
Mit: Sara Fazilat, Sara Klimoska, Javeh Asefdjah, Andreas Marquardt, Brigitte Kramer, Isidoro Fernandez Mompelier, Sabrina Tannen
AUSZEICHNUNGEN: No Fear Award bei den First Steps Awards für Sara Fazilat als Produzenten, Bayerischer Filmpreis und Max-Ophüls-Preis für Sara Fazilat als beste Nachwuchsdarstellerin
Lieber Thomas
„Lieber Thomas“ ist das filmische Portrait einer der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten des geteilten Deutschlands und der Nachwendezeit. Thomas Brasch war Schriftsteller, Regisseur, Frauenliebhaber und vor allem: Provokateur. Schon als Kind rebellisch, fühlt er sich in der autoritären DDR fremd. Er sehnt sich nach einem freien Leben als Schriftsteller und Filmemacher. Doch bereits sein erstes Stück wird verboten, er fliegt von der Filmhochschule. Eine Protestaktion in Berlin gegen den Einmarsch in der Tschechoslowakei 1968 bringt das Fass zum Überlaufen: Sein Vater, ein hochrangiger Politiker der DDR, liefert den eigenen Sohn der Stasi aus. Nach kurzer Zeit im Gefängnis wird Brasch zwar auf Bewährung entlassen, doch seine schriftstellerischen Arbeiten dürfen in der DDR nicht publiziert werden. Er übersiedelt nach West-Berlin, und avanciert dort zum Literaturstar, wird aber im anderen Teil Deutschlands nicht heimisch. Dieses Biopic des rebellischen und widersprüchlichen Ausnahmekünstlers Thomas Brasch zeigt auf eindrückliche Weise das künstlerische Ringen mit Ideologien und Wertesystemen des geteilten Deutschlands.Regie: Andreas Kleinert
Deutschland, 2021, 157 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Mit: Albrecht Schuch, Jella Haase, Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Iona Jacob, Joel Basman, u.a.
AUSZEICHNUNGEN:Grand Prix beim Tallinn Black Nights Filmfestival 2021, Goldene Lola in 9 Kategorien beim Deutschen Filmpreis 2022
Herr Bachmann und seine Klasse
Die 6. Klasse der Georg-Büchner-Gesamtschule in Stadtallendorf in Hessen. Die Zwölf- bis Vierzehnjährigen Schüler*innen kommen aus zwölf Nationen mit entsprechend unterschiedlichen Mentalitäten und Sprachen.Der Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ porträtiert über den Zeitraum eines Jahres die Beziehung zwischen dem Lehrer Bachmann und den seinen Schüler*innen. In einnehmender Offenheit begegnet Herr Bachmann den Kindern mit ihren unterschiedlichen sozialen und kulturellen Erfahrungen. Man erlebt einen Lehrer, der sich nicht nur als Wissensvermittler sieht, sondern der seine eigene Person mit allen Stärken und Schwächen einbringt. Der nichts tabuisiert und den Schüler*innen vorurteilsfrei begegnet Er schafft dadurch eine offene, angstfreie Atmosphäre, in der sich die Schüler*innen sicher fühlen, sich zeigen und entfalten können. Ungewöhnliche Lehrmethoden, Frische und Begeisterung, ein Unterricht, der zum Erlebnis wird.
Regie: Maria Speth
Deutschland, 2021, 217 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
AUSZEICHNUNGEN:Silberner Bär und Publikumspreis bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2021
Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush
Rabiye Kurnaz ist, was man gemeinhin eine einfache Frau nennt. Eine mit Turbopower allerdings. Im Bremer Reihenhaus schmeißt sie den Laden, kümmert sich um Kind und Kegel und um vieles mehr. Als ihr Sohn Murat kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 des Terrorismus bezichtigt und (als einer der Ersten) ins Gefangenenlager Guantanamo verfrachtet wird, beginnt für die resolute Deutsch-Türkin eine Reise ins Herz der Weltpolitik. Gemeinsam mit Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke, den sie bald ganz auf ihrer Seite hat (wie fast alle um sie herum), kämpft sie für die Freilassung ihres Sohnes und zieht dabei mit Selfmade-Englisch bis vor den Supreme Court in Washington DC.Die Kölner Comedienne Meltem Kaptan passt wie die Faust aufs Auge zu Andreas Dresens besonderer Begabung, brisante Themen und alltägliche Sorgen der kleinen Leute zu verbinden. Kaptans beziehungsweise Rabiyes Performance ist schier überwältigend. Eine leidenschaftliche Frau, die das Lenkrad ihres geliebten Fahrzeugs ebenso fest in der Hand hält wie sämtliche Fäden in diesem hochtourigen Film.
Regie: Andreas Dresen
Deutschland, 2022, 119 min, Deutsch, Türkisch und Englisch mit japanischen Untertiteln
Mit: Meltem KaptanAlexander Scheer, Charly Hübner, Nazmi Kirik, Sevda PolatAbdullah Emre Öztürk, u.a.
AUSZEICHNUNGEN: Silberner Bär für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle für Meltem Kaptan, Silbener Bär für das beste Drehbuch für Laila Stieler, Berlinale 2022
Alle reden übers Wetter
Clara hat es geschafft. Der Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?Annika Pinskes Langfilmdebüt erzählt mit humorvollen, pointierten Dialogen und genauen zwischenmenschlichen Beobachtungen, wie sich die Folgen der deutschen Teilung auch heute noch in die Identitäten der jungen Generation einschreiben. Die Hauptfigur Clara verkörpert eine zeitgemäße, komplexe Frauenfigur, die kontinuierlich zwischen den Anforderungen von Karriere, Familie, Berliner Metropole und ostdeutscher Provinz balancieren muss, um sich ihren Weg zu bahnen.
Regie: Annika Pinske
Deutschland, 2022, 89 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Mit Anne Schäfer, Anne-Kathrin Gummich, Judith Hofmann, Emma Frieda Brüggler, Sandra Hüller, u.a.
Niemand ist bei den Kälbern
Hochsommer in der Mecklenburgischen Provinz. Die 24-jährige Christin lebt zusammen mit ihrem langjährigen Freund auf dem Bauernhof von dessen Eltern und hilft bei der Arbeit im Stall aus. Die Aufbruchsstimmung der Nachwendejahre, die ihre Kindheit prägten, ist längst dahin. Gefangen in einer unglücklichen Beziehung ertränkt Christin ihren Schmerz in Kirschlikör und träumt davon, der Ödnis ihres Alltags zu entfliehen. Unter der flirrenden Hitze des Sommers scheint die Zeit stillzustehen. Da taucht Windkraftingenieur Klaus, 46, aus Hamburg auf, und die Welt beginnt sich wieder zu drehen.Sabrina Sarabi gelingt in ihrem zweiten Spielfilm eine hochgradig sinnlich-atmosphärische Inszenierung des tristen Alltags auf dem Land.Saskia Rosendahl erhielt für ihre überwältigende schauspielerische Leistung in der Hauptrolle den Preis für die Beste Darstellerin beim Filmfestival in Locarno 2021.
Regie: Sabrina Sarabi
Deutschland, 2021, 116 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Mit:Saskia Rosendahl, Rick Okon, Godehard Giese, Elisa Schlott, Enno Trebs
© Goethe-Institut Tokyo
Christa Nickels (vor Ort)
Christa Nickels ist ehemalige Abgeordnete des Deutschen Bundestags und im Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“ sowohl über Archivaufnahmen als auch als Interview-Partnerin zu sehen. 1952 in Nordrhein-Westfalen geboren, absolvierte Nickels 1974 ihre Ausbildung zur Krankenschwester. 1979 war sie Gründungsmitglied der Partei Die Grünen in Nordrhein-Westfalen. 1983-1985, 1987-1990 und 1994-2005 dann Mitglied des Deutschen Bundestages. In den 1980ern war sie zeitweise parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Mitglied des Fraktionsvorstands und wirkte maßgeblich an der Gründung der Heinrich-Böll-Stiftung mit. Ende der 1990er wurde sie parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Gesundheit und Drogenbeauftragte der Bundesregierung. In den frühen 2000ern schließlich Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und außerdem kirchen- und menschenrechtspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen.Annika Pinske (vor Ort)
Annika Pinske ist die Regisseurin, Co-Autorin und Produzentin von „Alle reden übers Wetter“. Jahrgang 1982, studierte sie zunächst Philosophie und Literaturwissenschaften in Berlin und Potsdam. Unter anderem arbeitete sie als persönliche Assistentin der Regisseurin Maren Ade beim Kinofilm „Toni Erdmann“. 2011 begann sie ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Nach mehreren auf deutschen Festivals erfolgreichen Kurzfilmen feierte ihr Spielfilmdebut „Alle reden übers Wetter“ im Februar 2022 auf der Berlinale Premiere.Andreas Kleinert (online)
Andreas Kleinert ist Filmregisseur und Hochschullehrer. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Verlorene Landschaft“ (1992) und „Wege in die Nacht“ (1999). Sein neuster Spielfilm „Lieber Thomas“ gewann 2022 neben „bester Film“ und „beste Regie“ noch weitere sieben Deutsche Filmpreise in Gold.Dieter Bachmann (online)
Dieter Bachmann ist pensionierter Lehrer, Steinmetz und Musiker. Als Protagonist des Dokumentarfilms „Herr Bachmann und seine Klasse“ wurde er für seinen besonders einfühlsamen und persönlichen Unterrichtsstil bekannt.Sabrina Sarabi (online)
Sabrina Sarabi ist Filmregisseurin. Ihre ersten Kurzfilme wurden auf internationalen Festivals ausgezeichnet, worauf 2019 das Langfilmdebut „Prélude“ folgte. Ihr zweiter Spielfilm, eine Verfilmung des Romans „Niemand ist bei den Kälbern“ von Alina Herbig, schafft eine schonungslose Reflektion des Dorflebens in Ostdeutschland.Maria Speth (online)
Maria Speth ist Filmregisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin. Ihr zweiter Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ gewann zahlreiche Preise, unter anderem den einmalig vergebenen Publikumspreis und den Preis der Jury im Wettbewerb der 71. Berlinale.Eline Gehring (online)
Eline Gehring ist eine deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin, die nach ihrer Arbeit als Kamerafrau und Editorin für Nachrichtenformate in Europa und Afrika Kurz- und Dokumentarfilme für NGOs in Südafrika drehte. Ihr Langfilmdebüt "Nico" wurde 2021 für den Wettbewerb Spielfilm des 42. Filmfestivals Max Ophüls Preis nominiert.
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© Goethe-Institut Tokyo
HORIZONTE 2021
Endlich ist es soweit! Nach einer coronabedingten Verschiebung findet „Horizonte 2021 – Festival des Deutschen Films“ nun vom 18.-21.11. im Kino Eurolive in Shibuya statt. Das Festival präsentiert ein Programm mit sechs Spielfilmen und einen Dokumentarfilm, das den Fokus auf eine neue, junge Generation deutscher Filmschaffender richtet. „Horizonte 2021“ zeigt frische und ungewohnte filmische Perspektiven auf eine diverser werdende Gesellschaft in Deutschland.
Der deutsche Film ist im Wandel. Von sieben Filmen, die wir im Programm des Deutschen Filmfestivals Horizonte 2021 zeigen, stammen fünf Filme von Regisseur*innen mit Migrationshintergrund. Wir erleben seit einigen Jahren, wie eine junge Generation von deutschen Filmschaffenden in Erscheinung tritt, die neue, andere Geschichten über Deutschland erzählt als die, mit denen wir bisher vertraut waren. Sie nehmen andere Perspektiven auf unsere gesellschaftliche Realität ein als diejenigen, für die das Leben in Deutschland schon immer selbstverständlich gewesen ist. Sie stoßen ein Fenster auf zu Lebenswelten in Deutschland, die vielen vielleicht nur vom Hörensagen bekannt sind. Diese zunehmende Vielfalt der Blicke auf die Wirklichkeit(en) in unserem Land erleben wir als enorme Bereicherung – für die Erweiterung unserer „Horizonte“, für den deutschen Film, und für die kollektive Gestaltung unserer Zukunft.
Trailer Horizonte 2021
Futur Drei
Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner Iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägtist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.In seinem autobiographischen Regiedebüt erzählt Faraz Shariat, Jahrgang 1994, authentisch und zugleich wundersam überhöht vom queeren Heranwachsen eines Einwanderersohns in Deutschland. Für sein sensibles, pop-affines und kraftvolles Plädoyer für Diversität wurde „Futur Drei“ beim First Steps Award 2019 als Bester Spielfilm ausgezeichnet, Shariats junges Darsteller*innen-Ensemble erhielt den Götz-George-Nachwuchspreis. Bei der Berlinale 2020 wurde „Futur Drei“ mit zwei Teddys geehrt.
2020, 94 min, Deutsch und Farsi mit japanischen und deutschen Untertiteln
Regie: Faraz Shariat
Mit: Benjamin Radjaipour, Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Maryam Zaree, u.a.
Systemsprenger
Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei ihrer Mutter wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.Nora Fingscheidts intensives und sensibles Spielfilmdebut war der Überraschungserfolg bei der Berlinale 2019 und wurde mit dem Silbernen Bären Alfred Bauer Preis ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis 2020 gewann „Systemsprenger“ die goldene Lola in acht Kategorien. Die erst 11-jährige Hauptdarstellerin Helena Zengel wurde als beste Schauspielerin geehrt und ist damit die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des Deutschen Filmpreises.
2019, 118 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Regie: Nora Fingscheidt
Mit: Helena Zengel, Albrecht Schuch, Lisa Hagmeister, Gabriela Maria Schmeide u.a.
There Is No Evil
Heshmat, ein vorbildlicher Ehemann und Vater, bricht jeden Morgen sehr früh auf. Wohin fährt er? Pouya kann sich nicht vorstellen, einen anderen Menschen zu töten, trotzdem bekommt er den Befehl. Javad ahnt nicht, dass sein Heiratsantrag nicht die einzige Überraschung für seine Geliebte an ihrem Geburtstag bleiben wird. Bahram ist Arzt, darf aber nicht praktizieren. Als seine Nichte ihn besucht, beschließt er, ihr den Grund für sein Außenseiterdasein zu offenbaren. Die vier Geschichten, aus denender Film besteht, sind Variationen über die Themen moralische Kraft und Todesstrafe. Sie fragen danach, bis zu welchem Grad individuelle Freiheit unter einem despotischen Regime und scheinbar unentrinnbaren Bedrohungen möglich ist. Der ebenso kraftvolle wie erschütternde Film des in Deutschland ansässigen Regisseurs Mohammad Rasoulof wurde bei der Berlinale 2020 mit dem Goldenen Bären für den Besten Film ausgezeichnet2020, 152 min, Farsi mit englischen und japanischen Untertiteln
Regie: Mohammad Rasoulof
Mit: Ehsan Mirhosseini, Shaghayegh Shourian, Kaveh Ahangar, Alireza Zareparast, Salar Khamseh, Darya Moghbeli, Mahtab Servati, Mohammad Valizadegan, Mohammad Seddighimehr, Jila Shahi, Baran Rasoulof
Berlin Alexanderplatz
Auf der illegalen Überfahrt von Afrika nach Europa kentert das Flüchtlingsboot, auf dem sich Francis, ein junger Flüchtling aus Guinea-Bissau befindet. Francis schwört Gott, dass er ein guter Mensch sein will, wenn dieser ihn rettet. Das Gebet wird erhört: Francis überlebt und sein Weg führt ihn nach Deutschland. Doch die Lebensumstände als staatenloser Flüchtling machen es ihm schwer, seinen Schwur einzuhalten. Er trifft auf den Drogendealer Reinhold und die Leben der beiden verbinden sich zu einer düsteren Schicksalsgemeinschaft. Reinhold spannt Francis für seine Zwecke ein, immer wieder widersteht Francis, um dann doch nachzugeben. Er kündigt seinen Pakt mit Gott. Aber erst als seine Liebe Mieze stirbt, erkennt Francis, dass er fehlgeleitet wurde.Burhan Qurbanis freie Neudeutung von Alfred Döblins Jahrhundertroman „Berlin Alexanderplatz“ (1929), in der der Regisseur die Hauptfigur zu einem afrikanischen Flüchtling macht, lief im Wettbewerb der letztjährigen Berlinale und wurde beim deutschen Filmpreis 2020 in fünf Kategorien ausgezeichnet.
2020, 182 min, Deutsch und Englisch mit japanischen Untertiteln
Regie: Burhan Qurbani
Mit: Welket Bungué, Albrecht Schuch, Jella Haase, Joachim Kròl, Annabelle Mandeng
Verleih (Japan): Tohokushinsha, STAR CHANNEL MOVIES
Online-Release (Japan): 16.4.2021
Born in Evin
"Born in Evin" erzählt die Geschichte von Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree, die sich auf die Suche nach den gewaltvollen Umständen ihrer Geburt in einem der berüchtigsten politischen Gefängnisse der Welt macht. Vor genau vierzig Jahren wurde der Shah und die iranische Monarchie gestürzt. Ayatollah Khomeini, der neue religiöse Führer, ließ nach seiner Machtergreifung Zehntausende von politischen Gegnern verhaften und ermorden. Unter den Gefangenen waren auch die Eltern der Filmemacherin, die nach Jahren im Gefängnis beide überlebt haben und nach Deutschland fliehen konnten. Innerhalb der Familie konnte nie über die Verfolgung und das Gefängnis gesprochen werden. Maryam Zaree, heute erfolgreiche Schauspielerin und Autorin, stellt sich dem jahrzehntelangen Schweigen und geht den eigenen Fragen nach dem Ort und den Umständen ihrer Geburt nach.2019, 95 min, Deutsch, Farsi, Französisch, Englisch mit englischen und japanischen Untertiteln
Regie: Maryam Zaree
Enfant Terrible
Als der 22-jährige Rainer Werner Fassbinder 1967 die Bühne des Antiteaters in München stürmt und kurzerhand die Inszenierung an sich reißt, ahnt niemand der Anwesenden, dass dieser dreiste Typ einmal der bedeutendste Filmemacher Deutschlands werden wird. Schnell schart der einnehmende wie fordernde Mann zahlreiche Schauspielerinnen, Selbstdarsteller und Liebhaber um sich. Er dreht einen Film nach dem nächsten, die auf den Festivals in Berlin und Cannes für Furore sorgen. Der junge Regisseur polarisiert: beruflich wie privat. Aber die Arbeitswut, die körperliche Selbstausbeutung aller Beteiligten und der ungebremste Drogenkonsum fordern bald ihre ersten Opfer. Mit einer kunstvollen Farb- und Lichtdramaturgie und außergewöhnlichen Kulissen nähert sich der Regisseur Oskaer Roehler fast 40 Jahre nach Fassbinders Tod noch einmal dem Fassbinder‘schen Universum. Episodenhaft erzählt er aus dem Leben des Künstlers und zeigt dabei dessen ganze Bandbreite: vom genialen Regisseur über den verzweifelt nach Liebe Suchenden bis hin zum unerbittlichen Schikaneur.2020, 135 min, Deutsch mit japanischen Untertiteln
Regie: Oskar Roehler
Mit: Oliver Masucci, Katja Riemann, Hary Prinz, Alexander Scheer, Erdal Yildiz, Anton Rattinger, Felix Hellmann, Jochen Schropp, Sunnyi Melles, Isolde Barth, u.a.
Oray
Oray ist sauer auf seine Frau Burcu. So sauer, dass er nach einem Streit mit ihr das Wort „talaq“ auf ihre Mailbox spricht. Als streng gläubiger Muslim weiß er, welche Konsequenzen dies nach sich zieht. Denn „talaq“ ist im Islam die Scheidung auf Probe. Der Mann muss seine Frau für drei Monate verlassen – erst danach darf das Paar wieder zusammenkommen, um zu überprüfen, ob die Bindung noch stark genug ist. Obwohl Oray seine Frau nicht verlassen will, gehorcht er seinem Glauben. Er zieht nach Köln, kommt bei einem Freund unter, nimmt einen Job auf dem Trödelmarkt an und knüpft Kontakte zu einer muslimischen Gemeinde. Doch eines Tages steht Burcu vor seiner Tür. Und Oray muss sich entscheiden: Für die Liebe zu seiner Frau – oder die Liebe zu seinem Glauben. Mit ORAY öffnet Büyükatalay dem Zuschauer das Fenster in eine Welt in Deutschland, die vielen unbekannt ist. Authentisch, lebensecht und wahrhaftig.2019, 101 min, Deutsch und Türkisch mit japanischen Untertiteln
Regie: Mehmet Akif Büyükatalay
Mit: Zejhun Demirov,Deniz Orta,Cem Göktas;Mikael Bajrami,Ferhat Keskin,Faris Yüzbaşıoğlu,Kais Setti
RYUSUKE HAMAGUCHI
Nach seinem Studienabschluss in der Faculty of Letters der Tokyo University arbeite er zunächst als Regieassistent bei Film- und Fernsehproduktionen, bevor er ein Studium an der Graduate School of Film and New Media der Tokyo University of the Arts bei Kiyoshi Kurosawa aufnahm. Sein Abschlussfilm „Passion“ fand beim San Sebastian Filmfestival sowie bei der Tokyo FilmeX große Beachtung. Mit der Dokumentarfilmtrilogie „Voices from the Waves: Shinchimachi“ (2011-2013), bei der er gemeinsam mit Ko Sakai Regie führte, sowie seinem über vierstündigen Spielfilm „Intimacies“ machte er zunehmend auf sich aufmerksam. Sein Film „Happy Hour“, bei dem er sowohl das Drehbuch schrieb als auch Regie führte, wurde bei mehreren internationalen Filmfestivals, unter anderem in Locarno und Nantes, mit Preisen ausgezeichnet. Sein kommerzielles Spielfilmdebüt „Asako I & II“ (2018) wurde für den offiziellen Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes ausgewählt. Für Kiyoshi Kurosawas Film„Wife of a Spy“, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit einem Silbernen Löwen geehrt wurde, zeichnete er gemeinsam mit Tadashi Nohara für das Drehbuch verantwortlich. 2021 gewann Hamaguchis neuester Film „Wheel of Fortune and Fantasy“ im Wettbewerb der Berlinale 2021 einen Silbernen Bären (Großer Preis der Jury). Unmittelbar in Folge wurde „Drive My Car“ im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes gezeigt und dort als erster japanischer Film mit dem Preis für das beste Drehbuch und drei weiteren Preisen ausgezeichnet.MARYAM ZAREE
1983 in Teheran geboren, wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg. Zuletzt war sie in der Serie „4 Blocks“ (Regie: Marvin Kren, 2017), im Kino in „Transit“ (Regie: Christian Petzold, 2018) sowie als Gastschauspielerin an diversen Theatern zu sehen. Sie ist zudem als Autorin und Regisseurin tätig. 2017 gewann sie mit „Kluge Gefühle“ den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts und 2018 den Grimme-Preis für ihre schauspielerische Leistung bei „4 Blocks“. Ihr Regiedebüt „Born in Evin“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2019 und gewann den Kompass-Perspektive-Preis der Perspektive Deutsches Kino für den Besten Film und wurde 2020 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.BENJAMIN RADJAIPOUR
Geboren 1990 in Tübingen, begann 2013 ein Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin (UdK). Bereits während dieses Studiums stand er unter anderem am Deutschen Theater Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam, der Berliner Volksbühne und dem Theater Lübeck auf der Bühne und übernahm Filmrollen. Nach seinem UdK-Abschluss im Jahr 2017 wurde er zur Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und spielte dort unter anderem in „No Sex“ von Toshiki Okada. Im Jahr 2019 kürte ihn die Theaterzeitschrift Theater heute zum Nachwuchsschauspieler des Jahres. Eine Kino-Hauptrolle spielte Benjamin Radjaipour in dem Jugenddrama "Futur Drei" (2019) vonFaraz Shariat. Für diese Rolle wurde er zusammen mitBanafshe HourmazdiundEidin Jalalibei den First Steps Awards mit dem Götz-George-Nachwuchspreis geehrt. Außerdem wurde er für den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Nachwuchs nominiert. 2020 wirkte er in dem Film Odysee (Regie: Nikolaus Darnstädt) und der Webserie „DRUCK“ (Regie: Luzie Loose, Faraz Shariat, Sophie Linnebaum) mit.
Festivalflyer zum Herunterladen:
© Goethe-Institut Tokyo
HORIZONTE 2019
Vom 8. bis zum 15. März 2019 bot das Goethe-Institut Tokyo mit "Horizonte - Festival des deutschen Films" einen tiefgründigen, mitreißenden und unterhaltsamen Einblick in die Welt des aktuellen deutschen Films - natürlich mit japanischen Untertiteln. Publikumsgespräche mit Regisseuren und Darstellern ergänzten das Programm.
Horizonte - das bedeutet Blick in die Ferne, in die Zukunft, dahin, wo etwas entstehen wird. Mit diesem Namen bringt das Filmfestival zum Ausdruck, die dynamische und zeitaktuelle deutsche Filmszene der nächsten Generation vorzustellen.
Horizonte zeigt nicht nur von der Kritik gelobte und vielfach ausgezeichnete Spielfilme und Dokumentarfilme mit gesellschaftspolitischer Relevanz, sondern bietet dem Publikum zudem die Möglichkeit, mit den geladenen RegisseurInnen und SchauspielerInnen ins Gespräch zu kommen.2019 wird das Filmfestival durch das Goethe-Institut Tokyo in Zusammenarbeit mit German Films und der Festival-Location, dem Art-House-Kino Eurospace in Shibuya, ausgerichtet.
Aufdem Programm stehen acht Spielfilme und zwei Dokumentarfilme:3 Tage in Quiberon (Eröffnungsfilm, Q&A mit Regisseurin Emily Atef), Of Fathers and Sons, Das schweigende Klassenzimmer (Q&A mit Regisseur Lars Kraume), Transit (Q&A mit Hauptarsteller Franz Rogowski), Casting, Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes, In den Gängen (Q&A mit Regisseur Thomas Stuber und Hauptarsteller Franz Rogowski), Whatever Happens Next, Manifesto, The Cleaners.
German Filims
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan
Eurospace
Lufthansa
TMS
Horizonte zeigt nicht nur von der Kritik gelobte und vielfach ausgezeichnete Spielfilme und Dokumentarfilme mit gesellschaftspolitischer Relevanz, sondern bietet dem Publikum zudem die Möglichkeit, mit den geladenen RegisseurInnen und SchauspielerInnen ins Gespräch zu kommen.2019 wird das Filmfestival durch das Goethe-Institut Tokyo in Zusammenarbeit mit German Films und der Festival-Location, dem Art-House-Kino Eurospace in Shibuya, ausgerichtet.
Aufdem Programm stehen acht Spielfilme und zwei Dokumentarfilme:3 Tage in Quiberon (Eröffnungsfilm, Q&A mit Regisseurin Emily Atef), Of Fathers and Sons, Das schweigende Klassenzimmer (Q&A mit Regisseur Lars Kraume), Transit (Q&A mit Hauptarsteller Franz Rogowski), Casting, Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes, In den Gängen (Q&A mit Regisseur Thomas Stuber und Hauptarsteller Franz Rogowski), Whatever Happens Next, Manifesto, The Cleaners.
Partner:
Deutsche Botschaft TokyoGerman Filims
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan
Eurospace
Lufthansa
TMS
Trailer Horizonte 2019
3 TAGE IN QUIBERON
2018, 115 Minuten, Deutsch und Französisch mit japanischen Untertiteln1981 verbringt der Weltstar Romy Schneider einige Wochen zur Erholung in dem kleinen bretonischen Kurort Quibéron. Nicht nur Romys Jugendfreundin Hilde, sondern auch der junge deutsche Journalist Michael Jürgs und der Fotograf Robert Lebeck treffen bald in Quibéron ein. Als Romy tatsächlich einwilligt, ein Interview für das Magazin „Stern“ zu geben, beginnt ein Katz- und Mausspiel zwischen der verletzlichen Diva und dem ehrgeizigen Journalisten. Währenddessen versucht Hilde, ihre Freundin Romy davor zu bewahren, ihr Gefühlsleben öffentlich auszubreiten. Eine drei Tage lange emotionale Achterbahnfahrt nimmt ihren Lauf.
Der Film, der auf der Basis des Original-Interviews von 1981 mit Romy Schneider im „Stern“ und den in Quiberon entstandenen Schwarz-Weiß-Portraits der Schauspielerin entwickelt wurde, fängt die besondere Atmosphäre jener Tage ein, in denen sich Romy Schneider bis zur Schmerzgrenze öffnet. Es entsteht ein ebenso vielschichtiges wie packendes Portrait des Filmstars zwischen Exhibitionismus, medialer Ausbeutung und zum Teil ungestümer Lebenslust.
Darsteller: Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Robert Gwisdek, Charly Hübner, Dennis Lavant
Regie: Emily Atef
Drehbuch: Emily Atef
Kamera: Thomas W. Kiennast
Schnitt: Hansjörg Weissbrich
Kostüme: Janina Audick
Ton: Joern Martens
Musik: Christoph M. Kaiser, Julian Maas
Produzent: Karsten Stöter
Co-Produzenten: Danny Krausz, Sophie Dulac, Michel Zana, Undine Filter, Thomas Král, Fred Premel, Kurt Stocker
Co-Produktion: Dor Filmproduktionsgesellschaft, WienSophie Dulac Productions, ParisDepartures Film, LeipzigTita B Productions, Douarnenez
OF FATHERS AND SONS
2017, 99 Minuten, Arabisch und Englisch mit japanischen UntertitelnDer im Exil in Berlin lebende syrische Filmemacher Talal Derki hat für seinen neuen Dokumentarfilm zweieinhalb Jahre lang den Alltag einer Familie in Nordsyrien begleitet. Um das Vertrauen des Familienvaters, eines Kämpfers des syrischen Al-Qaida-Ablegers Al-Nusra, zu gewinnen, gibt sich der Regisseur dabei als Kriegsfotograf aus - mit Sympathien für die Ideen der Islamisten. Als ihr Gast beobachtet er vor allem das Leben der Kinder in Hör- und Sichtweite der Gefechte und fokussiert das Heranwachsen der beiden ältesten Söhne, Osama und Ayman. Das Publikum lernt eine Dschihadisten-Familie von ihrer privaten Seite kennen, den Vater im Umgang mit seinen Söhnen, die er auf ihre Bestimmung als Kämpfer für ein islamistisches Kalifat vorbereitet. Dem Regisseur gelingt es auf achtenswerte Weise, das Grauen des Krieges und die Intimität des Familienlebens miteinander zu verweben.
Dieser von tiefem Humanismus geprägte Dokumentarfilm aus dem Inneren des Krieges in Syrien wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Deutschen Dokumentarfilmpreis 2018.
Regie: Talal Derki
Produzent: Hans Robert Eisenhauer
Produzent: Ansgar Frerich
Produzentin: Eva Kemme
Produzent: Tobias N. Siebert
Co-Produzent: Talal Derki
DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER
2017, 111 Minuten, Deutsch mit japanischen Untertiteln1956: Bei einem Kinobesuch in Westberlin sehen die Abiturienten Theo und Kurt in der Wochenschau aufwühlende Bilder vom Aufstand in Budapest. Zurück in Stalinstadt, einer der Vorzeige-Arbeitersiedlungen der DDR, entsteht die Idee, im Unterricht eine Schweigeminute für die Opfer des ungarischen Freiheitskampfes abzuhalten.
Mit den Reaktionen, die ihre Solidaritätsbekundung auslöst, haben weder die Jungen noch ihre Eltern oder die Schulleitung gerechnet. Während der Rektor versucht, den Vorfall als jugendlichen Unfug abzutun, geraten die Schüler in die politischen Mühlen eines Staates, der seine Autorität unbedingt unter Beweis stellen will. Der Volksbildungsminister verurteilt die Aktion als konterrevolutionären Akt und verlangt von den Schülern, den Rädelsführer zu benennen. Die Abiturienten werden vor eine Entscheidung gestellt, die dramatische Folgen für ihre Zukunft hat.
Mit einem Cast aus Nachwuchsdarstellern in den Hauptrollen und etablierten Schauspielern in den Nebenrollen verfilmte Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume das gleichnamige Buch von Dietrich Garstka, der die persönlichen Erlebnisse von sich und seinen 18 Klassenkameraden niederschrieb – ein bewegendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.
Darsteller: Leonard Scheicher, Tom Gramenz, Anna Lena Klenke, Isaiah Michalski, Jonas Dassler, Ronald Zehrfeld, Florian Lukas, Jördis Triebel, Michael Gwisdek, Burghart Klaußner, Judith Engel, Max Hopp
Regie: Lars Kraume
Drehbuch: Lars Kraume, nach dem gleichnamigen Buch von Dietrich Garstka
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Barbara Gies
Kostüme: Esther Walz
Ton: Stefan Soltau
Musik: Christoph M. Kaiser, Julian Maas
Produktionsleitung: Holger Härtl
Produzentin: Miriam Düssel, Susanne Freyer
Co-Produzenten: Thomas Kufus, Caroline von Senden, Isabel Hund, Kalle Friz
Co-Produktion: zero one film, Berlin
ZDF, Mainz
Studiocanal Film, Berlin
Transit
2018, 101 Minuten, Deutsch und Französisch mit japanischen UntertitelnDie deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg entkommt im letzten Moment nach Marseille. Im Gepäck hat er die Hinterlassenschaft des Schriftstellers Weidel, der sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen hat: ein Manuskript, Briefe, die Zusicherung eines Visums durch die mexikanische Botschaft. In der Hafenstadt darf nur bleiben, wer beweisen kann, dass er gehen wird.
Einreisegenehmigungen für die möglichen Aufnahmeländer werden gebraucht. Georg nimmt die Identität von Weidel an, versucht eine der wenigen Schiffspassagen zu ergattern. Flüchtlingsgespräche in den Korridoren des kleinen Hotels, in den Wartezimmern der Konsulate, in Cafés und Bars am Hafen. Georg freundet sich mit Driss an, dem Sohn seines auf der Flucht verstorbenen Genossen Heinz. Seine Pläne ändern sich, als er der geheimnisvollen Marie begegnet. „Transit“ beruht auf Anna Seghers’ im Exil verfassten gleichnamigen Roman. Schauplatz des Films ist das heutige Marseille, in dem sich die Figuren aus der Vergangenheit bewegen. Geflüchtete von damals treffen auf Geflüchtete von heute, die Geschichte trifft auf die Gegenwart, und alle Erzählungen verbinden sich zu einem ewigen Transitraum.
Darsteller: Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree, Barbara Auer, Matthias Brandt, Sebastian Hülk, Emilie de Preissac, Antoine Oppenheim
Regie: Christian Petzold
Drehbuch: Christian Petzold
Kamera: Hans Fromm
Kostüme: Katharina Ost
Ton: Andreas Mücke-Niesytka
Musik: Stefan Will
Produzent: Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber
Co-Produzent: Antonin Dedet
Co-Produktion: neon productions, Marseille
ZDF, Mainz
Arte, Straßburg
Casting
2017, 91 Minuten, Deutsch mit japanischen UntertitelnFür ihren ersten Fernsehfilm – ein Remake von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ – sucht Regisseurin Vera die Idealbesetzung. Doch kurz vor dem ersten Drehtag und nach zahlreichen Castings hat sie die Hauptrolle immer noch nicht gefunden. Während Produzent und Team an Vera verzweifeln, freut sich Gerwin über die Mehrarbeit. Denn er verdient sein Geld als Proben-Anspielpartner und spricht Dialogsätze für die prominenten Bewerberinnen ein. Als der männliche Hauptdarsteller plötzlich abspringt, wittert Gerwin seine Chance.
Regisseur Nicolas Wackerbarth trifft Fassbinders Vorlage in ihrem vielschichtigen Wesen und schafft gleichzeitig ein ganz eigenes, tiefgründiges Werk. „Casting“ wirft einen schonungslosen Blick in die Abgründe menschlicher Beziehungen, die gesteuert sind durch Macht, Leidenschaft und Verzweiflung. Ebenso klug wie unterhaltsam fördert er nebenbei auch bittere Wahrheiten über die Kräfteverhältnisse und Abhängigkeiten in der deutschen Filmbranche zu Tage.
Darsteller: Andreas Lust, Judith Engel, Ursina Lardi, Corinna Kirchhof, Andrea Sawatzki, Milena Dreissig, Nicole Marischka, Stephan Grossmann, Marie-Lou Sellem, Victoria Trauttmansdorff
Regie: Nicolas Wackerbarth
Drehbuch: Nicolas Wackerbarth, Hannes Held
Kamera: Jürgen Carle
Schnitt: Saskia Metten
Ton: Tom Doepgen
Production Design: Klaus-Peter Platten
Produzentin: Franziska Specht
Redaktion: Katharina Dufner, Jan Berning
SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES
2017, 99 Minuten, Deutsch und Englisch mit japanischen UntertitelnEin bürgerlicher Windhund gesteht, wie er vom ehrgeizigen aber wenig anerkannten Filmemacher zum Vierbeiner wurde: Gerade bei sämtlichen Förderstellen abgeblitzt, sieht Jungregisseur Julian sich gezwungen, einen Job als Erntehelfer anzunehmen. Als er der jungen Kanadierin Camille weismacht, es handle sich dabei um die Recherche für einen kommunistischen Märchenfilm, in dem sie die Hauptrolle spielen soll, will sie mitkommen, und das wiederum bringt Julians romantische Ader zum Pulsieren. Die beiden landen in der trügerischen Idylle einer ausbeuterischen Apfelplantage.
Während Julian die körperliche Arbeit kaum erträgt, stürzt sich Camille enthusiastisch in die vermeintliche Recherche und freundet sich mit Hong und Sancho an, zwei wundergläubige Proletarier auf der Suche nach dem Glück. Für Julian wird es zunehmend unmöglich, den kommunistischen Filmemacher zu mimen. Dann kommt ihm auch noch ein Vorzeigearbeiter mit amerikanischem Traum in die Quere und, nicht zu vergessen, ein aus dem Ruder gelaufener Mönch mit magischen Kräften.
Julian Radlmaiers ebenso spritzige wie skurrile Komödie über die Dilemmata, mit denen die junge Generation auf der Suche nach einer politischen Haltung heute konfrontiert ist, war ein Überraschungserfolg bei der Berlinale 2017.
Darsteller: Julian Radlmaier, Deragh Campbell, Kyung-Taek Lie, Beniamin Forti, Ilia Korkashvili, Bruno Derksen, Anton Gonopolski, Johanna Orsini-Rosenberg, Mex Schlüpfer, Natia Bakhtadze
Regie: Julian Radlmaier
Drehbuch: Julian Radlmaier
Kamera: Markus Koob
Schnitt: Julian Radlmaier
Kostüme: Sara Wendt, Natia Bakhtadze
Produktionsleitung: Hanna Cramer
Produzent: Kirill Krasovskiy
Co-Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Berlin
rbb, Berlin
In den Gängen
2018, 125 Minuten, Deutsch mit japanischen UntertitelnAlle Aufführungstermine: 10. März, 17 Uhr (im Anschluss Q&A mit Thomas Stuber) / 12. März, 19 Uhr (im Anschluss Q&A mit Thomas Stuber)
Christian ist neu im Großmarkt. Schweigend taucht er in das unbekannte Universum ein: die langen Gänge, die ewige Ordnung der Warenlager, die surreale Mechanik der Gabelstapler. Bruno, der Kollege aus der Getränkeabteilung, nimmt sich seiner an, zeigt ihm Tricks und Kniffe, wird ein väterlicher Freund. Und dann ist da noch Marion von den Süßwaren, die ihre kleinen Scherze mit Christian treibt…
Darsteller: Franz Rogowski, Sandra Hüller, Peter Kurth, Gerdy Zint, Henning Peker, Michael Specht, Sascha Nathan, Andreas Leupold
Regie: Thomas Stuber
Drehbuch: Clemens Meyer, Thomas Stuber
Kamera: Peter Matjasko
Schnitt: Kaya Inan
Kostüme: Juliane Maier, Christian Röhrs, Christoph Schilling
Production Manager: Jörg Lassak, Jochen Laube, Fabian Maubach, Martin Frühmorgen, Undine Filter, Thomas Král
Rotor Film, Potsdam
Departures Film, Leipzig
Whatever happens next
2018, 97 Minuten, Deutsch mit japanischen UntertitelnAlle Aufführungstermine: 11. März, 12.30 Uhr / 13. März, 14 Uhr / 15. März, 19 Uhr
Sein bisheriges Leben einfach hinter sich lassen könnte man jederzeit. Sofort. Man könnte aus dem Auto, dem Zug, vom Fahrrad steigen und einfach weg sein. Diesem Gedanken, den man normalerweise rasch verdrängt, gibt der 43-jährige Paul Zeise eines Tages nach und lässt alles zurück: Frau, Beruf, die gesamte bürgerliche Existenz.
Fortan gondelt er als freundlicher Taugenichts, Schnorrer und Hochstapler durchs Land. Ungebeten setzt er sich in fremde Autos, ebenso ungebeten taucht er auf Partys und Beerdigungen auf, macht gemeinsame Sache mit einer dementen Großmutter und versetzt unabsichtlich eine Kleinfamilie in Angst und Schrecken, weil er sich schamlos in deren Leben drängt. Von einem Studenten nach Polen mitgenommen, irrt er dort als Wohnungsloser durch die Straßen, zieht zwischenzeitlich ins Krankenhaus ein und verliebt sich schließlich in die etwas durchgeknallte Nele, die ihn ihrerseits ins Wunderland ihres Lebens hineinzieht. Dass ihm inzwischen ein von seiner Frau beauftragter Privatdetektiv auf den Fersen ist, ahnt Paul nicht.
Julian Pörksens Langfilmdebüt ist ein ebenso vergnügliches wie melancholisches Plädoyer für den Müßiggang und die produktive Verwirrung, die dieser in unserer von emsiger Betriebsamkeit geprägten Lebenswelt stiften kann.
Darsteller: Sebastian Rudolph, Lilith Stangenberg, René Lüdicke, Christine Hoppe, Eike Weinreich, Henning Peker, Niels Bohrman, Eva Löbau, Hanns Zischler, Monika Lennartz
Regie: Julian Pörksen
Drehbuch: Julian Pörksen
Kamera: Carol Burandt von Kameke
Schnitt: Carlotta Kittel
Kostüme: Rebekka Stange
Musik: Mahan Mobashery
Production Manager: Jakob Deutsch
Executive Producer: Albert Schwinges
Produzent: Stefan Gieren
Co-Produzentin: Agnieszka Dziedzic
Co-Produktion: Koi Studio, Warschau
Manifesto
2017, 95 Minuten, Englisch mit japanischen UntertitelnVon der Nachrichtensprecherin bis zum Obdachlosen, von der Pop-Art bis zu Dogma 95: In „Manifesto“ ist die Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett in zwölf Episoden zu sehen, die allesamt Manifeste verschiedener Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts behandeln. Unter Regie des Film- und Videokünstlers Julian Rosefeldt erleben wir Blanchett in einer beeindruckenden schauspielerischen Tour de Force durch verschiedene Kontinente, Zeitebenen, soziale Milieus und Geschlechterrollen.
„Manifesto“ greift auf die Texte von Futuristen, Dadaisten, Fluxus-Künstlern, Suprematisten, Situationisten und anderer Künstlergruppen zurück, ebenso wie auf die Überlegungen einzelner Künstler, Architekten, Tänzer und Filmemacher. Rosefeldt hat diese Manifeste bearbeitet, in zwölf Collagen neu zusammengefügt und so die Ideen von Claes Oldenburg, Yvonne Rainer, Kazimir Malevich, André Breton, Sturtevant, Sol LeWitt, Jim Jarmusch und vielen mehr miteinander verwoben.
Blanchett präsentiert diese Manifeste in Gestalt einer breiten Palette von Persönlichkeiten, u. a. einer Lehrerin, einer Puppenspielerin, einer Fabrikarbeiterin und einem Obdachlosen. Der Film nähert sich auf virtuose Weise der ambivalenten Rolle des Manifests in der Kunst - zwischen der Kraft zur Erneuerung und der Gefahr dogmatischer Erstarrung.
Darsteller: Cate Blanchett (und andere)
Regie: Julian Rosefeldt
Kamera: Christoph Krauss
Schnitt: Bobby Good (II)
Produzent: Julian Rosefeldt
Ausführende Produzenten: Marcos Kantis, Martin Lehwald, Wassili Zygouris
Produktion: Bayerischer Rundfunk, Schiwago Film
THE CLEANERS
2018, 88 Minuten, Englisch und Tagalog mit japanischen und englischen UntertitelnDer Dokumentarfilm enthüllt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem weltweit größten Outsourcing-Standort für Content Moderation. Dort löschen zehntausende Menschen in Zehn-Stunden-Schichten im Auftrag der großen Silicon-Valley-Konzerne belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden so an die „Content Moderatoren“ outgesourct.
Die Kriterien und Vorgaben, nach denen sie agieren, ist eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valley. Die Grausamkeit und die kontinuierliche Belastung dieser traumatisierenden Arbeit verändert die Wahrnehmung und Persönlichkeit der Content-Moderatoren. Doch damit nicht genug: Ihnen ist es verboten, über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Parallel zu den Geschichten von fünf Content Moderatoren erzählt der Film von den globalen Auswirkungen der Onlinezensur und zeigt, wie Fake News und Hass durch die Sozialen Netzwerke verbreitet und verstärkt werden.
Die Regisseure Hans Block und Moritz Riesewieck erzählen in ihrem Debütfilm vom Platzen des utopischen Traums der sozialen Medien und stellen die drängende Frage nach den Grenzen des Einflusses von Facebook, YouTube, Twitter & Co auf uns und unsere Gesellschaften.
Mitwirkende: Nicole Wong, Antonio García Martínez, Tristan Harris, Illma Gore, Abdulwahab Tahhan, Khaled Barakeh, Ed Lingao
Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck
Kamera: Axel Schneppat, Max Preiss
Schnitt: Philipp Gromov, Hans-Jörg Weissbrich, Markus CM Schmidt
Karsten Höfer
John Gürtler, Jan Miserre, Lars Voges
Producer: Georg Tschurtschenthaler
Produzenten: Christian Beetz
Koproduzenten: Fernando Dias, Mauricio Dias, Reinhardt Beetz, Andrea Romeo
Franz Rogowski (Transit, In den Gängen)
Rogowski, 1986 in Freiburg geboren, tanzte professionell, bevor er von Jakob Lass für die Filme Frontalwatte (2011) und Love Steaks (2013) besetzt wurde. Für Letzteren wurde er auf dem Münchener Filmfest mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino als bester Schauspieler ausgezeichnet.Im Jahr 2015 trat Rogowski in die Münchner Kammerspiele ein und festigte seine Bildschirmpräsenz durch Hauptrollen in Sebastian Schippers preisgekröntem Film Victoria und Jan Henrik Stahlbergs Fikkefuchs sowie durch Nebenrollen für Michael Haneke und Terrence Malick. Seine Zusammenarbeit mit Regisseur Daniel Wild, LUX – Krieger des Lichts, lief 2018 in den Kinos. Zuletzt spielte er die Hauptrollen in den Filmen In den Gängen von Thomas Stuber und Transit von Christian Petzold, die beide 2018 auf die Berlinale eingeladen wurden. Rogowski erhielt dort den European Shooting Star Award. Für In den Gängen wurde er schließlich in der Kategorie Beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet.
Werkauswahl:
Love Steaks (2013), Victoria (2015), Tiger Girl (2017), Fikkefuchs (2017), LUX – Krieger des Lichts (2018), Transit (2018), In den Gängen (2018)
Thomas Stuber (In den Gängen)
Der in Leipzig geborene Regisseur und Drehbuchautor studierte nach Volontariaten in der Filmbranche ab 2004 an der Filmakademie Baden-Württemberg Szenischen Film. Mit seinem Kinofilm Teenage Angst wurde er 2008 zur Perspektive Deutsches Kino, dem Nachwuchsformat der Berlinale, eingeladen. 2011 wurde Stubers Abschlussfilm Von Hunden und Pferden für den First Steps Award nominiert. Außerdem gewann der Film den Deutschen Kurzfilmpreis und ein Jahr später den silbernen Studenten-Oscar.Nach Beendigung seines Studiums 2011 folgten Filme wie Herbert, der 2015 Premiere beim Filmfestival in Toronto feierte und 2016 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet wurde. Sein Film In den Gängen gewann unter anderem im Jahr 2015 den Deutschen Drehbuchpreis und wurde 2018 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin ausgezeichnet. In den Gängen war außerdem nominiert als Bester Film beimDeutschen Filmpreis.
Werkauswahl:
Teenage Angst (2008), Herbert (2015), In den Gängen (2018)
Lars Kraume (Das schweigende Klassenzimmer)
Der Regisseur und Autor, geboren 1973 in Chieri, Italien, wuchs in Frankfurt am Main auf. Er drehte 1992 seinen ersten Kurzfilm, nachdem er bei verschiedenen Werbe- und Porträtfotografen assistiert hatte. Ab 1994 studierte Kraume an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Das Studium schloss er 1998 mit dem Film Dunckel ab. Dieser wurde im gleichen Jahr mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Mit weiteren Filmen wie Lieder über Liebe (2005) und Guten Morgen, Herr Grothe (2007) war er Gast in der Berlinale-Sektion Panorama. Für Letzteren erhielt Kraume 2008 ein weiteres Mal den Adolf-Grimme-Preis. Außerdem drehte er für die deutsche TV-Produktion Tatort. Sein Politthriller Der Staat gegen Fritz Bauer gewann 2016 den Deutschen Filmpreis. Der Spielfilm Das schweigende Klassenzimmer wurde 2018 für den Deutschen Filmpreis nominiert und gewann den Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke.
Lars Kraume (Das schweigende Klassenzimmer)
Der Regisseur und Autor, geboren 1973 in Chieri, Italien, wuchs in Frankfurt am Main auf. Er drehte 1992 seinen ersten Kurzfilm, nachdem er bei verschiedenen Werbe- und Porträtfotografen assistiert hatte. Ab 1994 studierte Kraume an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Das Studium schloss er 1998 mit dem Film Dunckel ab. Dieser wurde im gleichen Jahr mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.Mit weiteren Filmen wie Lieder über Liebe (2005) und Guten Morgen, Herr Grothe (2007) war er Gast in der Berlinale-Sektion Panorama. Für Letzteren erhielt Kraume 2008 ein weiteres Mal den Adolf-Grimme-Preis. Außerdem drehte er für die deutsche TV-Produktion Tatort. Sein Politthriller Der Staat gegen Fritz Bauer gewann 2016 den Deutschen Filmpreis. Der Spielfilm Das schweigende Klassenzimmer wurde 2018 für den Deutschen Filmpreis nominiert und gewann den Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke.
Werkauswahl:
Lieder über Liebe (2005), Guten Morgen, Herr Grothe (2007), Tatort (2011-2014), Der Staat gegen Fritz Bauer (2015), Das schweigende Klassenzimmer (2018)
Emily Atef (3 Tage in Quiberon)
Die Regisseurin und Autorin mit deutsch-französisch-iranischem Hintergrund wurde 1973 in Berlin geboren. Sie wuchs in Los Angeles und Paris auf und arbeitete zuerst am London Theatre als Schauspielerin. Ihr Regiestudium absolvierte Atef an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.Für Molly’s Way, ihren ersten Langfilm, erhielt sie 2005 auf dem Filmfest München den Förderpreis Deutscher Film für das beste Drehbuch. Auch ihr darauffolgender Film, Das Fremde in mir, welcher bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2008 uraufgeführt wurde, konnte zahlreiche Preise gewinnen, ebenso ihr Film Töte mich (2011). Anschließend folgten die TV-Produktionen Königin der Nacht (2016), Wunschkinder (2016) und Macht Euch keine Sorgen (2017). Das 2018 erschienene Drama 3 Tage in Quiberon war der große Sieger beim 68. Deutschen Filmpreis.
Werkauswahl:
Molly’s Way (2005), Das Fremde in mir (2008), Töte mich (2011), Wunschkinder (2016), 3 Tage in Quiberon (2018)
Festivalflyer zum Herunterladen:
© Goethe-Institut Tokyo