Ryusuke Hamaguchi
Nach seinem Studienabschluss in der Faculty of Letters der Tokyo University arbeite er zunächst als Regieassistent bei Film- und Fernsehproduktionen, bevor er ein Studium an der Graduate School of Film and New Media der Tokyo University of the Arts bei Kiyoshi Kurosawa aufnahm. Sein Abschlussfilm „Passion“ fand beim San Sebastian Filmfestival sowie bei der Tokyo FilmeX große Beachtung. Mit der Dokumentarfilmtrilogie „Voices from the Waves: Shinchimachi“ (2011-2013), bei der er gemeinsam mit Ko Sakai Regie führte, sowie seinem über vierstündigen Spielfilm „Intimacies“ machte er zunehmend auf sich aufmerksam. Sein Film „Happy Hour“, bei dem er sowohl das Drehbuch schrieb als auch Regie führte, wurde bei mehreren internationalen Filmfestivals, unter anderem in Locarno und Nantes, mit Preisen ausgezeichnet. Sein kommerzielles Spielfilmdebüt „Asako I & II“ (2018) wurde für den offiziellen Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes ausgewählt. Für Kiyoshi Kurosawas Film „Wife of a Spy“, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit einem Silbernen Löwen geehrt wurde, zeichnete er gemeinsam mit Tadashi Nohara für das Drehbuch verantwortlich. 2021 gewann Hamaguchis neuester Film „Wheel of Fortune and Fantasy“ im Wettbewerb der Berlinale 2021 einen Silbernen Bären (Großer Preis der Jury). Unmittelbar in Folge wurde „Drive My Car“ im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes gezeigt und dort als erster japanischer Film mit dem Preis für das beste Drehbuch und drei weiteren Preisen ausgezeichnet.Maryam Zaree
1983 in Teheran geboren, wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg. Zuletzt war sie in der Serie „4 Blocks“ (Regie: Marvin Kren, 2017), im Kino in „Transit“ (Regie: Christian Petzold, 2018) sowie als Gastschauspielerin an diversen Theatern zu sehen. Sie ist zudem als Autorin und Regisseurin tätig. 2017 gewann sie mit „Kluge Gefühle“ den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts und 2018 den Grimme-Preis für ihre schauspielerische Leistung bei „4 Blocks“. Ihr Regiedebüt „Born in Evin“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2019 und gewann den Kompass-Perspektive-Preis der Perspektive Deutsches Kino für den Besten Film und wurde 2020 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.Benjamin Radjaipour
Geboren 1990 in Tübingen, begann 2013 ein Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin (UdK). Bereits während dieses Studiums stand er unter anderem am Deutschen Theater Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam, der Berliner Volksbühne und dem Theater Lübeck auf der Bühne und übernahm Filmrollen. Nach seinem UdK-Abschluss im Jahr 2017 wurde er zur Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und spielte dort unter anderem in „No Sex“ von Toshiki Okada. Im Jahr 2019 kürte ihn die Theaterzeitschrift Theater heute zum Nachwuchsschauspieler des Jahres. Eine Kino-Hauptrolle spielte Benjamin Radjaipour in dem Jugenddrama "Futur Drei" (2019) von Faraz Shariat. Für diese Rolle wurde er zusammen mit Banafshe Hourmazdi und Eidin Jalali bei den First Steps Awards mit dem Götz-George-Nachwuchspreis geehrt. Außerdem wurde er für den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Nachwuchs nominiert. 2020 wirkte er in dem Film Odysee (Regie: Nikolaus Darnstädt) und der Webserie „DRUCK“ (Regie: Luzie Loose, Faraz Shariat, Sophie Linnebaum) mit.Der deutsche Film ist im Wandel. Von sieben Filmen, die wir im Programm des Deutschen Filmfestivals Horizonte 2021 zeigen, stammen fünf Filme von Regisseur*innen mit Migrationshintergrund. Wir erleben seit einigen Jahren, wie eine junge Generation von deutschen Filmschaffenden in Erscheinung tritt, die neue, andere Geschichten über Deutschland erzählt als die, mit denen wir bisher vertraut waren. Sie nehmen andere Perspektiven auf unsere gesellschaftliche Realität ein als diejenigen, für die das Leben in Deutschland schon immer selbstverständlich gewesen ist. Sie stoßen ein Fenster auf zu Lebenswelten in Deutschland, die vielen vielleicht nur vom Hörensagen bekannt sind. Diese zunehmende Vielfalt der Blicke auf die Wirklichkeit(en) in unserem Land erleben wir als enorme Bereicherung – für die Erweiterung unserer „Horizonte“, für den deutschen Film, und für die kollektive Gestaltung unserer Zukunft.
2021 wird das Filmfestival durch das Goethe-Institut Tokyo in Zusammenarbeit mit German Films und der Festival-Location, dem EuroLive in Shibuya, ausgerichtet.
Im Download-Bereich finden Sie Materialien zum Filmfestival Horizonte 2021. Für Presse-Anfragen wenden Sie sich bitte an Frau Makiko Yamaguchi makiko.yamaguchi@goethe.de .