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Nov 04, 2022 | 18:00 Uhr
Impulse III

Walid Sadek ist Künstler und Schriftsteller. Sein frühes Werk ist ein Versuch, die anhaltenden familiären Vermächtnisse des libanesischen Bürgerkriegs zu bewerten. Er postuliert sodann Wege, die Komplexität anhaltender innenpolitischer Unruhen in Zeiten relativer sozialer und wirtschaftlicher Stabilität zu verstehen. Sein späteres Werk, zwischen 2006 und 2016, schlägt eine Theorie für eine Nachkriegsgesellschaft vor, die nicht geneigt ist, zu einem normativen Leben zurückzukehren. In den letzten Jahren nahm Sadek im Land einen fundamentalen gesellschaftspolitischen und intellektuellen Wandel wahr und entschied sich, sein Nachkriegswerk abzuschließen, das bis dahin mit den Lebensbedingungen in einem „sich in die Länge ziehenden Jetzt“ rangen, und begann über die Lebensbedingungen in einer Zeit nach der Nachkriegszeit zu theoretisieren, während der die Erinnerungen an den Krieg auf leere Chiffren reduziert werden, die nicht mehr in der Lage sind, eine gemeinsame Geschichte darzustellen. Walid Sadek ist Professor im Department für Bildende Kunst und Kunstgeschichte an der Amerikanischen Universität Beirut.

Abstract
Ich möchte gerne einen Schritt zurücktreten und beim Theoretisieren die Figur des nicht-postumen Überlebenden beschreiben, der unter den Bedingungen einer sich in die Länge ziehenden Nachkriegszeit lebt, um zu fragen, was in der Zeit danach, der Zeit nach der Nachkriegszeit, davon übrig bleibt, und mich auf eine drängende Frage zu konzentrieren: welche Figur, und welcher Körper, wenn Geschichte als grauenvolle Mise en abyme begriffen wird.


Moderation:
Lamia Abu Khadra © Privat Lamia Abukhadra ist Künstlerin. Ihre Praxis untersucht, wie Katastrophen neue Formen von Wahrnehmung, Kollektivität und Widerstand wiederbeleben und hervorrufen können, wobei sie den palästinensischen und libanesischen Kontext als Mikrokosmen der Dringlichkeit einsetzt. Lamia Abukhadra schloss 2018 die University of Minnesota mit einem BFA in interdisziplinärer Studiokunst ab. Sie war 2019–2020 Stipendiatin des Ashkal Alwan Home Workspace Program in Beirut und absolvierte 2021–2022 ein Aufenthaltsstipendium an der Jan van Eyck Academie in Maastricht.

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