KULTURPRODUKTIONSFOND
Film & Animation


Edition 2021

Cinema & Animation © © Mezar Matar Cinema & Animation © Mezar Matar

Amal Mohamad Shehab | Ein Vogel, ein Schuh und eine DShK-Kugel

Der Film ist ein langer Dokumentarfilm, der den Künstler Nassouh Zaghloula bei seiner Rückkehr nach Syrien und nach dem Verlust seiner Vögel begleitet, für die er in den letzten Kriegsjahren Nester gebaut hatte. Der Verlust inspirierte Zaghloula zu seiner Kunst. Der Film beschäftigt sich mit der Bedeutung von Heimat, Verlust und den Elementen, die uns an einen Ort binden, durch die Symbolik, die Zaghloulas Beziehung zu seinen Vögeln und dem tragischen Schicksal, das sie erlitten haben, zugrunde liegt.

Qusay Baz | Abwesenheit blüht

Ein kurzer Spielfilm, der sich mit menschlichen Beziehungen in der modernen Stadt befasst, indem er die Profile dreier Personen untersucht, die in derselben Stadt leben: ein von Hygiene besessener Wachmann, eine Frau, die von ihrem Geliebten träumt, und ein freiberuflicher Musiker mit Migrationshintergrund. Die einzige Verbindung zwischen den drei Figuren besteht darin, dass sie alle direkt oder indirekt einer Bettlerin auf den Straßen der Stadt begegnet sind.

Raed Zeno | Flüchtlinge unter der Erde

Ein langer Dokumentarfilm, der eine Reihe von wahren Geschichten beleuchtet, die das Leid nach dem Tod eines Flüchtlings und die Schwierigkeit, ein Grab zu finden, dokumentieren. Der Film begleitet die Angehörigen des Verstorbenen bei der Suche nach einer Begräbnisstätte oder der Überführung seines Leichnams in ein anderes Land. Die Geschichten sind voller Paradoxien und Bilder, die viele Emotionen und Fragen aufwerfen.

Samer Salameh Abu Qatmeh | Dunkle Note

Ein Spielfilm, der auf dem Buch "Dark Note" des Autors Fajr Yaacoub basiert. Der Film folgt dem Protagonisten Mehyar, einem syrischen jungen Mann, der von Theater und Kino fasziniert ist. Mehyar nimmt den Zug von einem abgelegenen Bahnhof in Frankreich, um sich an einem bizarren Ort wiederzufinden, an dem sich Menschen und Ereignisse zwischen Realität und Fantasie überschneiden. Diese Ereignisse haben Gemeinsamkeiten mit den Berichten der englischen Autorin Agatha Christie über ihre Erfahrungen beim Schreiben des Romans Mord im Orient-Express, den sie während ihres Aufenthalts in Aleppo, Syrien, verfasste.

Edition 2020

Cinema © © Ettijahat-Independent Culture Cinema © Ettijahat-Independent Culture

Ghiath Al-Mhitawi | Return

Ein kurzer Spielfilm, der im Frühling 2013 in Damaskus spielt und von einem Soldaten der syrischen Armee erzählt, der für einen 24-stündigen Urlaub zu seiner Familie nach Hause zurückkehrt.  Der Soldat, Hussam, versucht seine düsteren Gedanken darüber, von seinem Militärdienst davonzulaufen, mit seiner Mutter zu teilen, da er diese Pläne ohne die Hilfe seiner Familie nicht umsetzen kann. Seine Mutter jedoch, eine Befürworterin des herrschenden Regimes, stoppt seine Versuche und versucht mit Worten des Patriotismus und Heroismus seine Entschlossenheit zu wecken. Als der Soldat sieht, wie seine Dinge auf dem Dachboden neben den Habseligkeiten seines verstorbenen Vaters untergebracht sind, erkennt er, dass er sogar von seiner eigenen Familie bereits vergessen wurde, und fühlt sich mehr in der Falle als je zuvor.

Madonna Adib | Four Bras and No Veil

Ein Dokumentarfilm, der sich mit den Themen Körper und Freiheit beschäftigt. Die Regisseurin verbringt gemeinsam mit vier jungen Frauen aus der syrischen Stadt Hama Zeit im libanesischen Tripoli. Dabei beschäftigen sie sich mit den Auswirkungen der Trennung von ihren Familien und der Abnahme ihrer Schleier. Die Story verläuft parallel zu den Erfahrungen, die die Regisseurin selbst machte, als sie den Schleier abnahm und damit eine soziale und religiöse Trennung von ihrer Heimat Damaskus herbeiführte, um ihrer sexuellen Orientierung gemäß zu leben. Wie wirkt sich die Entscheidung, sich gegen alles Vorbestimmte zu wenden, auf diese Frauen aus? Wie erleben sie ihre Ängste, ihre inneren Kämpfe, und das Beschreiten neuer, noch nie gegangener Wege?

Souha Hassan | Choice?!

 Ein langer Dokumentarfilm, der in der Stadt Damaskus spielt und sich um vier Figuren dreht, von denen drei von der Realität in Syrien betroffen sind und dennoch beschlossen haben, im Land zu bleiben. Die vierte Figur, die durch einen tanzenden Schatten dargestellt ist, erzählt von einer Realität, in der viele junge Menschen gezwungen sind, ihr Land zu verlassen. Der Film beschreibt mithilfe dieser Figuren die Auffassungen von Weggehen/Bleiben, Wahl/Zwang, Hoffnung/Verzweiflung, Kämpfen/Fliehen und Leben/Tod. Er zeigt das hoffnungslose Schwanken des Schattens zwischen der Entscheidung zu bleiben und dem Wunsch zu gehen oder einfach zu verschwinden, während er sich durch die Straßen einer gebeutelten Stadt bewegt, in der Menschen wohnen, die diese Hoffnungslosigkeit überstanden haben, ertragen oder sich sogar an sie angepasst haben.

Edition 2019

Reham Kassar | Bis

Der Film dokumentiert das Leben von Reham, einer syrischen Studentin, die an der Berliner Universität der Künste studiert. Als sie aus ihrem Zimmer ausziehen muss, weil sie die Miete nicht bezahlen konnte, macht sich Reham auf den Weg, um einen Ort zu suchen, an dem sie leben kann. Sie zieht von Ort zu Ort und begegnet verschiedenen Menschen. Ihre Situation verschlechtert sich in dem Maße, als das Geld zur Neige geht und die Menschen, die ihr nahestehen, nicht helfen können. Mit jedem neuen Ort, den sie aufsucht, und mit jedem Menschen, dem sie begegnet, entdeckt sie einen ihr bislang unbekannten Teil ihrer selbst.
 

Warsheh Group | Geburt in einem Sarg

Ein abendfüllender Dokumentarfilm über einen Vater, der den Kleintransporter, mit dem er Gasflaschen verkauft, in einen Radiosender verwandelt, um zusammen mit seinem Kind durch Binnish zu touren. Der Vater ersetzt die Flagge der Revolution durch die von al-Qaida. Die Kamera folgt den Veränderungen in der Gemeinschaft, die vom Ruf nach Freiheit und einem Zivilstaat mit allen dazugehörigen Parolen und Slogans in den Extremismus abgleitet, nachdem al-Qaida und der „IS“ die Oberhand gewonnen haben. Über drei Jahre hinweg erhalten wir einen gründlichen Einblick in die Stadt, in ihr Familienleben und ihren Wandel.
 

Yanal Mansour | Hauptmann Maher

Ein Dokumentarfilm in Spielfilmlänge über Hauptmann Maher, einen Feuerwehrmann, der im Rahmen einer privaten Freiwilligeninitiative öffentliche Schulen besucht, um über „öffentliche Sicherheit“ zu sprechen. Schülern werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, Folgen des Krieges oder von Umweltkatastrophen zu überleben. Der Film wirft auch ein Schlaglicht auf Struktur und Funktionsweise des Bildungssystems an syrischen Schulen.
 

Edition 2018

Amer Matar | Plastic Flowers

Amer Matar © © Ettijahat Independent Culture Amer Matar © Ettijahat Independent Culture
Plastic Flowers ist ein Dokumentarfilm über die andauernde Suche nach einem Journalisten, der im August 2013 von ISIS entführt wurde. Seine Familie versucht mehr über sein Schicksal zu erfahren und lebt mit der Bitterkeit seines Verschwindens. Die Familie nutzt während ihrer Suche verschiedene Kameras um die Geschichten aufzuzeichnen, die sie in der syrischen Stadt Raqaa und in den ISIS Gefängnissen erleben. Die Familie dokumentiert gleichfalls ihre Flucht, die sie erst in die Türkei und später nach Deutschland führt, sowie ihre Suche in Raqqa nachdem ISIS die Stadt verlassen hat.

Mohamed Aref Haj Youssef |
Al-Maari's Head

Mohamed Aref Haj Youssef © © Ettijahat Independent Culture Mohamed Aref Haj Youssef © Ettijahat Independent Culture
„Al-Maari’s Head“ ist ein Dokumentarfilm über die Reise des syrischen bildenden Künstlers Asim Al-Basha. Al-Basha modelliert den Kopf des berühmten islamioschen Philosophe, Dichters und Schriftstellers Al-Maari’s zum zweiten Mal, nachdem er ihn in den frühen 80er Jahren bereits einmal erschuf – als Geschenk für einen Doktor, der ein Familienmitglied behandelt hatte. Der Film dokumentiert ebenfalls die künstlerische und persönliche Reise Al-Bashas, der seine Kunstwerke in Syrien verlor, nachdem er sie begraben hatte; der Zeuge wurde, wie sein Bruder unter Folter getötet wurde; und der im Exil lebt und sein Heimatland vielleicht nicht wieder sehen wird.

Nadim Suliman | Family at War

Nadim Suliman © © Ettijahat Independent Culture Nadim Suliman © Ettijahat Independent Culture
„Family at War” ist ein Dokumentarfilm über das Leben eines jungen syrischen Expats, der sich in eine ältere Polin verliebt und plant sie zu heiraten. Seine Familie missfällt diese Heirat und er ist gezwungen nach Syrien zurückzukehren, um seine Verwandten zu treffen. Zurück in Syrien stellt er fest, dass seine Familie noch immer unter alten Familienfeden leidet. Der junge Mann trifftähnliche Entscheidungen wie einst sein Vater und Großvater, die erst zu den bestehenden Familienkonflikten führten.
Der junge Mann muss sich entscheiden, ob er sich ewig mit der Frau verbindet, die er liebt, oder darauf verzichtet, um den Familienkrieg nicht eskalieren zu lassen. Der Krieg in der Familie spielt sich parallel zum Krieg in dem Land ab.

Zeina Qahwaji | Crystal House

Zeina Qahwaji © © Ettijahat Independent Culture Zeina Qahwaji © Ettijahat Independent Culture
„Crystal House“ ist ein langer Dokumentarfilm, der das Leben eines älteren Paares während der sieben Jahre des Aufstands und des Krieges in Syrien dokumentiert. Der Film ist eine Beobachtung des Alltags dieses Paares, das in seinem Heimatort tief verwurzelt ist und versucht, die gleiche tägliche Routine aufrecht zu erhalten – trotz der täglichen großen Herausforderungen an der Türschwelle ihres Hauses.  

 

Edition 2017

Ibraheem Ramadan | Double Vision

Ibrahim Ramadan © © Ettijahat Independent Culture Ibrahim Ramadan © Ettijahat Independent Culture
„Double Vision“ (Doppelbilder) ist ein Dokumentarfilm über die Syrien-Libanon Rallye. Die Syrien-Libanon Rallye fand 1974 zum ersten Mal statt und wurde später aufgrund des Krieges im Libanon eingestellt. Der Film nutzt verschiedene Techniken, darunter seltenes Filmmaterial der Rallye, Stop-Motion-Animation ebenso wie Filmmaterial, das der Regisseur zwischen 2008 und 2011 auf der ehemaligen Strecke filmte. 
Am Ende des Films treffen sich beide Wege in der Region nördlich von Afrin, wo auch zwei getrennte Zeiträume überlappen: Derjenige der Rallye und das jüngere Filmmaterial des Regisseurs. Alles, was auf der Straße ist - die Armee, die Akteure im Krieg und die Imbissbuden-Besitzer - schließen sich dem Rally-Team an.

Issa Khoder | Where Is My Friend?

Issa Khoder © © Ettijahat Independent Culture Issa Khoder © Ettijahat Independent Culture
„Where is my Friend?“ (Wo ist mein Freund?) ist ein kurzer Dokumentarfilm, der die Geschichte von Issa Khoders Reise zurück zum Daesh-Gefängnis erzählt, wo er für drei Jahre in der ländlichen Region um Aleppo gefangen gehalten wurde. Er versucht seinen Freund zu finden, mit dem er sechs Monate in einer überfüllten Zelle eingesperrt war.




 

Lina Alabed | Ibraheem

Lina Alabed © © Ettijahat Independent Culture Lina Alabed © Ettijahat Independent Culture
Ibraheem ist ein Dokumentarfilm über die Reise, welche die Regisseurin unternimmt, um die Geschichte ihrer Familie und ihrer Verwandtschaft zu verstehen. Sie versucht zu ergründen, warum ihr Vater welche Entscheidungen getroffen hat und wie diese Entscheidungen die Art und Weise der Familienmitglieder bestimmen, wenn sie heute Entscheidungen treffen.
Ihr Vater, Ibrahim al-Abd, war ein geheimes Mitglied des palästinensischen Revolutionsrats. 1987 war die Regisseurin sechs Jahre alt, als ihr Vater zu einer Routinemission aufbrach und niemals zurückkehrte. Sie wuchs in einem Haus auf, das von dem Sschweigen ihrer Mutter Najat beherrscht wurde, die die Entscheidung traf, ihre fünf Kinder in Damaskus großzuziehen. 

Wael Kadlo | Road to Home

Wael Kadlo © © Ettijahat Independent Culture Wael Kadlo © Ettijahat Independent Culture
 „Road to Home“ (Der Weg nach Hause) ist ein Dokumentarfilm, anhand dessen der Regisseur versucht, Konflikte zu analysieren - seien es Familienfeden oder Bürgerkriege. Er geht der Frage nach, wie wir uns selbst als ein Werkzeug benutzen, um aneinander Vergeltung und Strafe zu verüben. Der Film ist eine Familienreise, auf der versucht wird, den Mut zu finden, sich der schwierigen Realität zu stellen und Möglichkeiten zu erforschen, wie Versöhnung statt "Zerstörung" möglich ist.


 

Edition 2016

Eyas Almokdad | The Last Scene

Eyas Almokdad © © Ettijahat Independent Culture Eyas Almokdad © Ettijahat Independent Culture
„The Last Scene“ (Die letzte Szene) ist ein Dokumentarfilm über den Beginn der syrischen Revolution. Mit diesem Film kehrt der Regisseur zu den ersten Videos zurück, die sein jüngerer Bruder Orwa über den ehrenwerten Teil des friedlichen Aufstands drehte. Der Film erforscht, wie der Aufstand scheiterte, wie darunter diejenigen, die nach Freiheit riefen, leiden und wie diese ersten Videos der syrischen Revolution für die Akteure zu Grabsteinen wurden. Der ältere Bruder sucht nach dem Gesicht des jüngeren Bruders, nur um es verändert und von den Schwierigkeiten gezeichnet wieder zu finden. Der jüngere Bruder wird zu einem heroischen Protagonisten in einem Film, der noch nach der letzten Szene sucht.

Morhaf Youssef | Crowns

Morhaf Youssef © © Ettijahat Independent Culture Morhaf Youssef © Ettijahat Independent Culture
„Crowns“ (Kronen) ist ein 2D animierter Kurzfilm, der das Zusammenspiel audio-visueller Mittel nutzt, um seine Geschichte zu erzählen. Der Film folgt der Entwicklung zweier imaginärer Königreiche, die aus dem Nichts entstehen. Soldaten beider Königreiche sterben in endlosen Kriegen, die von der Kontrollsucht der Könige angetrieben werden. Nachdem sich ihre Armeen aufgerieben haben, kämpfen die beiden Könige miteinander. Ein neuer, anonymer König erscheint aus dem Nichts, besiegt beide Könige und behauptet seine Position, indem er seinen neuen roten Teppich über die alten, zerrissenen Teppiche der besiegten Könige ausrollt.
 

Salam Alhasan | Snow of Damascus

Salam Alhasan © © Ettijahat Independent Culture Salam Alhasan © Ettijahat Independent Culture
„Snow of Damascus“ (Der Schnee von Damaskus) ist ein Animationsfilm, der zwei gegnerische Lager zeigt, die auf dem Marjah-Platz in Damaskus, dem Herzen der syrischen Hauptstadt. Einen Moment lang halten beide Lager inne, als beide die gleichen Verluste erlitten haben. Die beiden Anführer nähern sich vorsichtig dem Zentrum des Platzes als in Damaskus der Schnee beginnt, zu fallen, und die Anzeichen der Kämpfe überdeckt. Ein neues Bild beginnt sich zu formen: Etwas, das niemand kommen sah.



 

Edition 2015

Maya Mounayer | Home of the Rivers

Maya Mounayer © © Ettijahat Independent Culture Maya Mounayer © Ettijahat Independent Culture
Salam Al Zuheiry ist ein ehemaliger irakischer Bildhauer. Er ist religiös und wurde ein Gläubiger der sabianischen Religion, weil er sich - wie er sagte - quälte und den Eindruck hatte, seine Identität zu verlieren. Salam lebt seit 2004 mit seiner Familie als Flüchtling in Damaskus, obwohl die Stadt die Hauptstadt eines Landes ist, das eine der größten Migrationen dieses Jahrhunderts erlebt. Das inspirierte ihn, die Bildhauerei wieder aufzunehmen, die er vor 13 Jahren aufgegeben hatte. Seine Tochter Noura und ihr syrischer Freund Fadi Yazdiji ermuntern Zuheiry die Statue "Der Schrei" zu erschaffen, um zu versuchen, die Dichotomie zwischen Skulptur und Religion zu überkommen. Die Statue repräsentiert seinen Aufschrei, die Trennungen zwischen den Menschen zu beenden. Der Film spielt im Dorf Jaramana, wo Zuheiry's Familie lebt. Durch das Familienleben werden Fragen nach Identität und Flucht aufgeworfen, während sie versuchen sich in einem vom Krieg gezeichneten Land zu überleben und anzupassen. Der Film startet mit der Legende der mesopotamischen Flut und erzählt uns die Geschichte der Wiedererstarkung des Lebens nach der totalen Zerstörung.

Mezar Al Matar | The Punctured Ceiling of Memory

Mezar Al Matar © © Ettijahat Independent Culture Mezar Al Matar © Ettijahat Independent Culture
„The Punctured Ceiling of Memory“ (Die lückenhafte Decke der Erinnerung) ist ein Filmprojekt über Serjila, eine der "toten" Städte in der Region Idlib, das von seinen Bewohnern vor 1300 Jahren verlassen wurde. Das Dorf erwachte plötzlich wieder zum Leben mit neuen Bewohnern, die vor dem zerstörerischen Krieg flohen und nun wie Phantome in den seit Jahrhunderten verlassenen Häusern leben.
Der Film folgt dem Leben dreier Familien, die in das Dorf kamen, um sich neue Häuser aufzubauen. Er zeigt ihre Verbindung zu dem Ort und die sich verändernden Merkmale des Dorfes. Gleichzeitig ist der Film ein Bericht über den Alltag der Einwohner, die gezwungen sind, 1300 Jahre in die Vergangenheit zurück zu gehen. Ihre Leben wurden durch den Krieg zerstört und sie selbst zerstören unwissend eine historische Stätte. Ihr jetziges Leben vermischt sich mit den Mythen über die ehemaligen Bewohner, von denen nur als Geister eines verlassenen Ortes gesprochen wird.

Edition 2014

Orwa Almokdad | 300 Miles

Der Regisseur wechselt zwischen seiner eigenen Sichtweise und der seiner Nicht Nour, um die physische und metaphorische Distanz zu ergründen, welche durch den Krieg in Syrien seit 2011 entstanden ist. Vom Norden Syriens bis in den Süden war eine der Gründe für die Trennung der Levante die Gründung Israels 1948. 300 Meilen trennen Nour und ihren Onkel, sowohl in geographischer als auch in metaphorischer Hinsicht. Mokdad versucht Antworten auf seine Fragen und die seiner Nichte, darüber, was in Syrien passiert, zu finden. Der Film folgt dafür den beiden Charakteren Adnan, einem Philosophie-Studenten und Aktivisten, und Abi Yareeb, dem Anführer der Freien Syrischen Armee. Der Film erhielt die Auszeichnung "Best First Feature" bei dem Doclisboa International Film Festival.

Rousl Goup | Douma I Love U

Das Projekt basiert auf einer Gruppe ziviler Aktivisten mit künstlerischen Interessen. Es ermöglicht ihnen, künstlerische Projekte in Form von Kurzfilmen zu drehen. Die Kurzfilme erforschen Themen wie "die Stadt" und "der Alltag", auf die gleiche Weise wie die zahlreichen, international bekannten "... - Ich liebe dich"-Filme/ Serien.
Das Projekt zielt darauf ab, einen Film zu verwirklichen, welcher dem Vergehen der Zeit trotzt und aktuelle Ereignisse nicht in der für Medien üblichen Form zeigt. Der Film ermöglicht eine einmalige Perspektive auf die Realität des Lebens in der Stadt Douma. Der Blick der Kamera wird nicht durch die Medien bestimmte; es gibt keinen Versuch, Themen wie Müdigkeit, Leiden und Angst anzusprechen, welche die Menschen seit vier Jahren seit dem Beginn der Revolution beherrschen.
Dieses Projekt untersucht auch, drei Aspekte des Lebens: Zuerst, die Kultur des Lebens und der Liebe – die beide noch auf der Seite der Zivilisten existieren trotz der schwierigen Bedingungen und des Leidens, die sie Tag für Tag erdulden; zweitens, ihre Standhaftigkeit trotz der Angst und drittens wird der Film ihre Kapitulation dokumentieren. Der Film ist eine künstlerisch / zivile Ausdrucksform.

In Kooperation mit:


Impressum

Die Projektbeschreibungen wurden von den Künstlern verfasst. Die Inhalte spiegeln nicht notwendigerweise die Position des Goethe-Instituts wider.
 

Top