Die Kinderuni kann für das schulische Lernen in verschiedenen Kontexten und Anwendungsbereichen verwendet werden. Die einzelnen Vorlesungen können im Unterricht passend zum Thema oder je nach Interesse der Lernenden außerhalb des Unterrichts oder in Verbindung mit anderen Fächern bearbeitet werden:
FÜR THEMENORIENTIERTEN DAF-UNTERRICHT
Die einzelnen Vorlesungen der Kinderuni liefern Bausteine für den DaF-Unterricht. Das Ziel dabei ist Sprachenlernen im Rahmen von themenorientiertem Deutschunterricht. Die Deutschlehrkraft (eventuell mit einer Fachlehrkraft) kann das Thema der Vorlesung in den Unterricht integrieren, es erweitern und vertiefen.
FÜR CLIL-UNTERRICHT UND FÄCHERÜBERGREIFENDE PROJEKTE
Die Absicht von CLIL ist es, Wissen in bestimmten Fachbereichen mit Hilfe der Sprache zu erwerben. Die Kinderuni-Vorlesungen können hierfür in den CLIL-Unterricht integriert werden. Der DaF-Unterricht kann dabei als sprachliche Vorbereitung für den CLIL-Unterricht dienen.
IM UNTERRICHT UND EXTRACURRICULAR
Für Lehrende, die die Kinderuni im Unterricht und/oder außerhalb des Unterrichts einsetzen möchten, werden didaktische Materialien mit Handlungsanweisungen und Arbeitsblättern bereitgestellt. Die Inhalte können für fächerübergreifende Projekte verwendet werden und stehen auf Deutsch und Englisch zur Verfügung, um die Zusammenarbeit von Deutschlehrkräften und Fachlehrkräften zu ermöglichen.
MOTIVATION FÜR DAS DEUTSCHLERNEN
Unser zehnwöchiges Einführungsprogramm 'Learn German through STEM' richtet sich an K-8 Schulen mit und ohne regulären Deutschunterricht und kann sowohl im Unterricht als Schnupperprogramm von der Deutschlehrkraft oder als kostenloses Nachmittagsprogramm implementiert werden. Das Ziel ist, Kinder spielerisch fürs Fremdsprachenlernen zu begeistern – und nebenbei spannende MINT-Themen zu erkunden.
Die Materialien der Reihe 'Learn German through STEM' können im regulären Unterricht von Deutschlehrkräften an K-8 Schulen eingesetzt werden und eignen sich besonders für Einführungsprogramme und Schnupperkurse für Schüler*innen, die noch kein Deutsch lernen.
Das Programm kann in manchen Fällen aber auch extracurricular als kostenloses Nachmittagsprogramm eingesetzt werden. In diesem Fall koppelt das Goethe-Institut eine*n geschulte*n Trainer*in an die Schule, der/die das Programm durchführt. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das für Sie zuständige Goethe-Institut.
Materialien zum kostenlosen Download:
Vorlesung 1: Muschelsound (Shell Sound)
Vorlesung 2: Beatboxing
Vorlesung 3: Blindenschrift (Braille Alphabet)
Vorlesung 4: Graffiti
Vorlesung 6: Schattenspiele (Shadow Games)
Vorlesung 7: Ameisensturz (Falling Ants)
Vorlesung 8: Spinnennetz (Spider Web)
Vorlesung 9: Autopilot
Vorlesung 10: 3D Druck (3D Printing)
Drei Argumente sind hierbei entscheidend; zum ersten das empirisch-experimentelle Vorgehen in vielen Fachfächern, insbesondere den naturwissenschaftlichen, welches beim Fremdsprachenerwerbsprozess einen hohen Stellenwert hat und zu analogen Lernmethoden führt; zum zweiten das Lernen einer anderen Sprache in einem authentischen Kontext mit sofort anwendbaren Inhalten; und zum dritten die Möglichkeit, sprachliches Handeln an konkreten und beschreibbaren Dingen und Prozessen festzumachen.
Darüber hinaus erhöht CLIL nicht nur die Erfolgsaussichten beim Fremdsprachenlernen, sondern entwickelt generell die kommunikativen Diskurs-Fertigkeiten der Lernenden. Dies stellt eine der wesentlichen Qualifikationen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben wie für eine angestrebte Karriere dar.
Die Einführung von CLIL-Unterricht bedarf zunächst keines neuen Curriculums. Kleine Projekt-Module im Rahmen des Fachunterrichts stellen einen geeigneten Einstieg dafür dar.
Die 10 Thesen zum Thema CLIL unterstreichen dies.
- Bilingualer Fachunterricht stellt ein neues Schulfach dar, weil (vorhandene) Elemente miteinander kombiniert werden und sich damit eine neue Art der Vermittlung und Erkundung von Wissen und Fertigkeiten bildet.
- Bilingualer Fachunterricht erzwingt auf Grund seiner komplexen Anforderungen geradezu exemplarisch die neuen methdodisch-didaktischen Zugänge, wie Handlungs-orientierung, Lernerzentrierung und Lernerautonomie.
- Im bilingualen Fachunterricht findet fachliches Lernen in der Sprache und mit der Sprache in einem Zustand statt. Somit entsteht ein Zyklus von „Sprache aufnehmen, beobachten, erproben, anwenden, generieren und Bewusstheit erzeugen“, der sich permanent, im kleinen wie im großen Maßstab, wiederholt.
- Der herkömmliche Fremdsprachenunterricht führt im allgemeinen zu alltagssprachlichen Fertigkeiten (basic interpersonal communication skills BICS), während bilingualer Fachunterricht zu einer Sprachfähigkeit führt, mit der komplexe Denkprozesse versprachlicht werden können (cognitive academic language proficiency CALP). Zudem wird die auf Inhalte bezogene Diskursfähigkeit entwickelt. Damit zielt bilinguales Lernen auf Schlüsselkompetenzen.
- Für die zweisprachig unterrichteten Fächer werden nicht zwei Arten von Lernzielen definiert. Der Fachunterricht ist übergeordnet und steuert die Lernziele.
- Die naturwissenschaftlichen Fächer, Mathematik, Informatik und Technik eignen sich für bilingualen Unterricht in besonderer Weise, weil zum ersten beiden – Sachfach und Sprachfach – ein empirisch-experimentelles Vorgehen zu eigen ist und damit zu analogen Lernmethoden führt; zum zweiten wird die andere Sprache in einem authentischen Kontext mit sofort anwendbaren Inhalten gelernt; und zum dritten kann sprachliches Handeln in hohem Maße an konkreten und beschreibbaren Dingen und Prozessen festgemacht werden.
- Bilingualer Fachunterricht erfordert kooperative Formen der Zusammenarbeit. Er ist daher besonders für Projektarbeit prädestiniert.
- Bilinguales Lernen ist nicht nur auf formell-institutionalisierte Formen begrenzt, sondern ist auch in außerunterrichtlichen Formen zu fördern, z.B. in fächerübergreifenden Projekten.
- Bilinguales Lernen kann in unterschiedlichsten Ausprägungsstufen „passieren“, angefangen von kleinen, Themen basierten, mehrwöchigen Projektmodulen in einem Fach, über Lernziel orientierte, halb- bzw. einjährige Themenzyklen übergreifenden Charakters bis hin zur Aufnahme in Curricula, mithin der permanenten Integration in die Ausbildung mit einer Laufzeit über mehrere Jahre.
- Bilinguales Lernen kann bereits im Kindergarten bzw. in der Vorschule beginnen – natürlich in spielerischen Formen –, sich im Primarbereich fortsetzen und dann unter Nutzung aller Entwicklungspotentialen im Sekundarbereich zur vollen Ausprägung und Reife gelangen.
Auf der Lernplattform kann ein kostenloser Lehrer*innen-Zugang angelegt werden, um den Fortschritt Ihrer Schüler*innen zu verfolgen. In Ihrem Konto finden Sie Lernszenarien für interaktiven Deutschunterricht mit Handlungsanweisungen und Arbeitsblättern zum kostenlosen Herunterladen. Didaktische Materialien zu jeder Vorlesung finden Sie unter der Rubrik Für Lehrende im linken Menüfeld (bitte beachten: Sie müssen mit Lehreraccount eingeloggt sein, damit der Link funktioniert).