Ungesehene Geräusche des Alltags
Marijampolė

Projekt „Litauen in der Fläche: Verständigungstexte“
 

Mangirdas auf dem Jonas Basanavičius Platz Foto: Rita Stankevičiūtė

Dies ist eine Geschichte in drei Teilen über Mangirdas aus Marijampolė. Der siebzehnjährige Schüler erzählt von seinem Alltag: Er besucht das Cäciliengymnasium in Marijampolė und die Musikschule, nimmt teil an kulturellen Projekten, moderiert Sendungen in seinem Internet-Radiosender „Gute Laune“ und verfolgt seine Träume.

Manchmal jedoch fühlt sich Mangirdas gelähmt von Ängsten und Zweifeln. Es ist nicht einfach für ihn, sich selbständig in der Stadt zu bewegen, in der Schule ist er auf eine Helferin angewiesen, und manchmal erlebt er heikle Situationen im Umgang mit Menschen, die noch nie einem Menschen begegnet sind, der nicht sehen kann.

„Mangirdas ist offen und voller Liebe zum Leben“, so charakterisiert ihn die Mitautorin der Geschichte, Danielė. „Für mich ist diese Bekanntschaft ein weiterer Beweis dafür, dass man ein vollwertiges Leben gestalten kann, auch wenn man auf visuelle Kontakte verzichten muss. Mit dem Erzählen dieser Geschichte möchten wir die Wechselbeziehungen zwischen dem kulturellen, sozialen und bildungsbezogenen Feld deutlich machen und auf allgemein menschliche Werte verweisen.“

Das Feature „Das Mikrofon, der Blindenstock und ich. Mangirdas im Reich der Töne“

Danielė Buterlevičienė, Rugilė Navickaitė, Rita Stankevičiūtė

Am Mikrofon fühlt Mangirdas sich sicher. In seinem Internet-Radiosender moderiert er Sendungen, in denen er Interviews mit interessanten Menschen führt. Aber diesmal steht er selbst im Mittelpunkt.

Jetzt gegen Ende des Schuljahrs lernt Mangirdas für seine Prüfungen, plant seine Teilnahme an Sommerlagern und kulturellen Veranstaltungen und denkt an ein Journalistikstudium. Für all das muss er sich allerdings wohl aus seiner vertrauten Umgebung in Marijampolė wegbegeben.

Was erwartet ihn dort? Wie nimmt man Kontakt mit neuen Menschen auf, die sich scheuen, einen Blinden anzusprechen?

Essay „ Eine Freundschaft, die mich anders sehen gelehrt hat“

Mangirdas ist mein Freund. Er hat mich schon vieles gelehrt und oft überrascht, und ich bin sehr stolz darauf, mit ihm befreundet zu sein. Ich möchte, dass seine Geschichte auch andere erreicht. Die Zugänglichkeit von Kunst und die Kommunikation über Kunst, Menschenrechte: Diese Themen beschäftigen mich als Kunstpädagogin und sind in der Gesellschaft immer noch nicht ganz angekommen, was sich aus Mangirdas’ Erfahrungen sehr gut ablesen lässt.
In diesem Essay erzähle ich von meiner Bekanntschaft mit Mangirdas und deren Bedeutung auf meinem künstlerischen Weg.

Mangirdas spielt Foto: Rugilė Navickaitė

Fotostory „Ein Tag mit Mangirdas“

Der erste Tag unserer Freundschaft war ein sehr heller und sommerlicher Tag. Ich fuhr zu Mangirdas nach Hause und lud ihn ein, einen Tag gemeinsam in der Stadt zu verbringen.

Das Blindenleitsystem in Marijampolė führt … zu einem Straßenschild Foto: Rita Stankevičiūtė

Das kreative Team aus Marijampolė: Rita Stankevičiūtė, Fotografin und Medienkünstlerin; Rugilė Navickaitė, Kunstmanagerin und Keramikerin; Danielė Buterlevičienė, Kuratorin für kreative und soziale Projekte, sowie Mentorin und Redakteurin Vaida Pilibaitytė  © Foto: Rita Stankevičiūtė Das kreative Team aus Marijampolė: Rita Stankevičiūtė, Rugilė Navickaitė, Danielė Buterlevičienė, Vaida Pilibaitytė Foto: Rita Stankevičiūtė
Das kreative Team aus Marijampolė:
Rita Stankevičiūtė, Fotografin und Medienkünstlerin; Rugilė Navickaitė, Kunstmanagerin und Keramikerin; Danielė Buterlevičienė, Kuratorin für kreative und soziale Projekte.
Mentorin und Redakteurin Vaida Pilibaitytė, Journalistin des litauischen Radio- und Fernsehsenders LRT. 
 

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