Marcin Wilk empfiehlt
Hain
Die deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin polnischer Literatur (u. a. der Werke von Miron Białoszewski, Ryszard Krynicki, Olga Tokarczuk und Joanna Bator) Esther Kinsky veröffentlichte 2017 ihren Roman „Hain“, der 2018 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde.
„Hain“ ist ein Tagebuch, ein „Geländeroman“ über eine Reise nach Italien. Die Erzählerin macht jedoch einen großen Bogen um die typischen Touristenziele und begibt sich stattdessen an ungewöhnliche Orte.
Olevano, Chiavenna, Comacchio – so lauten die Kapitel dieses außergewöhnlichen Tagebuch-Essays, auch wenn sie ebenso gut „Träume“, „Vater“ und „Natur“ – die wichtigsten Motive des Romans – heißen könnten.
Der aus kurzen, poetischen Szenen bestehende Roman steht in einer besonderen literarischen Tradition, die von Henry David Thoreau ausgeht. „Hain“ ist ein wunderschöner, dichter Roman, der den Leser dazu anregt, sich selbst auf die Suche nach eigenen Räumen zu begeben.
Esther Kinsky
Hain
Suhrkamp Verlag, Berlin, 2018
ISBN 978-3518427897
287 Seiten
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