Katalin Teller empfiehlt
Solidarität
„Kein Muss, sondern eine Möglichkeit“: Das neue Buch des namhaften Soziologen Heinz Bude will nichts weniger als den Begriff der Solidarität wieder zu seinem Recht kommen lassen. Und dies in einem Zeitalter, das, wie dies der Autor auch unermüdlich vor Augen führt, als ausgesprochen solidaritätsfeindlich einzustufen wäre.
Solidaritätsfeindlich insofern, als dass unsere Beschäftigungsverhältnisse, die Flexibilisierung unserer Lebensführung und nicht zuletzt die Reduzierung von staatlichen Versorgungsmaßnahmen zur Entstehung einer neuen und lautstarken Schicht der „Selbtsbesorgten“ geführt hätten. Einer Schicht, die zugleich für einen spezifischen Blick auf die Erwartungen dem Individuum und den staatlichen Institutionen gegenüber sorgt: Wer sein oder ihr Glück nicht zu schmieden vermag, sei selber schuld und in diesem Sinne bestehe die Aufgabe der staatlichen Sozialeinrichtungen lediglich darin, die an den Rand gedrängten „Unfähigen“ barmherzig und mehr schlecht als recht aufzufangen.
Carl Hanser Verlag
Heinz Bude
Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee
Carl Hanser Verlag, München, 2019
ISBN 978-3-446-26184-6
176 Seiten
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Rezensionen in den deutschen Medien:
NZZ
Spiegel.de
Deutschlandfunk Kultur