Rückblick und Höhepunkte
Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands

06.12.: Diskussion "Trauma, Erinnerung und Zukunft"


Die Menschen in Lettland, wie in großen Teilen Europas, erlebten im 20. Jahrhundert Zeiten des Aufbruchs, aber auch Krieg, Holocaust, politische und humanitäre Katastrophen, die Menschenleben, kulturelles Erbe, Familiengeschichten und Lebensgewissheiten zerstört haben. Die Erinnerung an diese Geschehnisse und der Umgang mit dieser Erinnerung hat in Lettland und in Deutschland eine unterschiedliche, aber jeweils zentrale Bedeutung.

In Lettland, wie auch in Deutschland, geht es bei Erinnerung nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft. Doch welche Erinnerungen an das 20. Jahrhundert trennen, welche einen die Gesellschaft? Was bringt der Dialog von verschiedenen Erinnerungen? Bestehen Erinnerungskluften und parallele, geschlossene Erinnerungsräume? Gibt es falsche oder unakzeptable Erinnerungen und was tun, wenn der Andere sich eben anders an Lettland und lettische Geschichte erinnert? Wieviel Erinnerung braucht die Zukunft? Und welche Rolle spielte Erinnern und Vergessen bei den Neuanfängen in Deutschland nach Krieg und Holocaust sowie nach dem Ende der DDR?

Über diese und andere Fragen diskutieren in der vom Goethe-Institut Riga und der Lettischen Nationalbibliothek veranstalteten Debatte Professor Aleida Assmann (Universität Konstanz), die wohl einflussreichste Theoretikerin im Bereich Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik in Europa, der Politiker und Publizist Dainis Īvāns und die Kommunikationsexpertin Dr. Olga Procevska.

Moderation: Dr. Gustavs Strenga, Dr. Deniss Hanovs

Sprache: Deutsch
Dauer: 1:53:04 Min.

06.12.: Interview mit Professor Aleida Assmann in der Sendung „Kultprosvet“ im Radio Baltkom


Wie bringt man unterschiedliche Erinnerungen in ein nationales Narrativ zusammen? Wie kann eine traumatisierte und gespaltene Gesellschaft getrennte Erinnerungsräume überwinden? Wieviel Vergangenheit braucht die Zukunft? Diese Fragen diskutiert Aleida Assmann, die wichtigste Theoretikern im Bereich Erinnerungskultur in Europa, mit Deniss Hanovs.

Nach dem Mauerfall wurde Deutschland neu mit dem Problem der Erinnerung konfrontiert: Wie bringt man das westdeutsche Narrativ über die NS-Diktatur und den Holocaust mit dem Narrativ über die DDR-Diktatur in ein gemeinsames nationales Narrativ zusammen? Der Grundgedanke für eine Lösung ist die Erkenntnis, dass nationale Narrative komplexer werden können, dass sie sich erweitern können, ohne dass die eine Erinnerung die andere auslöscht.

Dieser Erweiterungsprozess setzt sich auch heute fort, denn Deutschland ist zu einer Einwanderungsgesellschaft geworden und auch die Erzählungen von Einwanderern müssen in das nationale Narrativ aufgenommen werden, denn das stärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerungsgruppen. Eine große Chance sowohl in Deutschland als auch in Lettland sieht Aleida Assmann in der zweiten und dritten Generation der Einwanderer. Die jungen Leute, die integriert sind, die eine doppelte Identität und eine doppelte Loyalität leben, können Brücken bauen, die auf der politischen Ebene manchmal gar nicht möglich sind.

Um Spaltungen zu überwinden, ist es wichtig, sich auf die Gemeinsamkeiten, die gemeinsamen Interessen zu konzentrieren. Damit man eine Zukunft hat, in die man gemeinsam gehen kann, muss man versuchen, die Vergangenheit zu überwinden, die sich ausschließlich auf die Gewaltgeschichte fokussiert.

Sprache: Russisch, Deutsch
Dauer: 39:57 min.

04.11.: Theaterpremiere: „Tanjas Geburtstag“

Theaterpremiere "Tanjas Geburtstag" Theaterpremiere "Tanjas Geburtstag" | Foto: Goethe-Institut Riga/Kaspars Garda Man setzt sich an die weiß gedeckte, blumengeschmückte Festtafel. Essen und Wein stehen auf dem Tisch. Die Kerzen brennen. Es wird viel diskutiert: über den ersten Kuss, über den Weltkrieg, über Deportationen, über Familiengeheimnisse und über Einbürgerung. Ein Familienfest? Nein, die Premiere der Inszenierung „Tanjas Geburtstag“. Und die Zuschauer sind mittendrin im Geschehen – und in den teils hitzigen Diskussionen.

Der Inszenierung zugrunde liegen die Erinnerungen, Gedanken und Reflexionen von Einwohnern Lettlands über die bewegte Geschichte des Landes im 20. Jahrhundert: Das Goethe-Institut Riga, das Ģertrūdes ielas teātris und weitere Partner sammelten im Rahmen des gemeinsamen Projekts “Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands” über 90 authentische Fragmente und Erinnerungen – Texte, Fotos, alte Filmrollen, Video- und Audiobeiträge. Das kreative Team der Inszenierung hat die eingesandten Fragmente in eine Reise in private und kollektive Erinnerungsräume verwandelt. Doch die Gespräche berühren nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart und Zukunft – und die Gesellschaft, in der wir leben.

Sogar im Theater selbst kann sich das Publikum beteiligen, so Regisseur Mārtiņš Eihe: „Wir lassen in den Aufführungen auch die Zuschauer ihre Geschichten erzählen. Dadurch ist jede Vorstellung anders, unvorhersehbar“.

Premiere verpasst? „Tanjas Geburtstag“ ist auch 2017 im Ģertrūdes ielas teātris zu sehen.

Kreatives Team:
Regie: Mārtiņš Eihe; Raum und Kostüme: Ieva Kauliņa; Dramaturgie: Laila Burāne; Mitwirkende: Artūrs Čukurs, Mārtiņš Eihe, Jānis Kronis, Jana Ļisova; Projektleiterin der Aufführung: Maija Pavlova; Konzept: Deniss Hanovs

Produktion: Ģertrūdes ielas teātris in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Riga

20.10.: Gespräch „Freiheit im sowjetischen und heutigen Lettland“


 


Was unterscheidet einen freien und unfreien Staat, einen freien von einem unfreien Menschen? Waren zur Sowjetzeit alle unfrei? Sind wir heute alle frei? Ein Gespräch mit Dainis Īvāns und Artis Svece in der Žanis Lipke-Gedenkstätte.

Im Oktober 1986 publizierte Dainis Īvāns gemeinsam mit Gleichgesinnten in der Zeitung “Literatūra un māksla” den Artikel “Nachdenken über das Schicksal der Daugava”, der als die wichtigste Publikation der Anfangszeit des Nationalen Erwachens gilt. Die Initiative zum Schutz des Daugava-Flusses aktivierte einen großen Teil der Bevölkerung, was letztendlich zur Entwicklung der Unabhängigkeitsbewegung führte. Trotz des Totalitarismus war die Freiheitsidee nicht verschwunden, und Lettland hat seine Unabhängigkeit wiederhergestellt.

Heute hört man oft, dass wir unsere Freiheit an die EU, an die Amerikaner verloren haben. Dainis Īvāns betont jedoch, dass schon am Anfang des Nationalen Erwachens die Freiheit ohne Rückkehr in unsere Heimat Europa nicht vorstellbar war. Heute hört man auch Meinungen, dass wir keine Freiheit brauchen; ohne sie hätten wir es besser. Deshalb muss sich jede Generation die Frage stellen: Wollen wir frei sein? Wollen wir für diese Freiheit kämpfen? Und wollen wir in einem freien Lettland leben?  – und diese Freiheit wieder von neuem bestätigen. Denn Freiheit ist nichts Selbstverständliches. Wodurch unterscheidet sich ein freier Mensch von einem unfreien? “Ein freier Mensch kann selbst entscheiden, was er macht. Ob er Stiefel oder Pastala-Schuhe trägt, in Lettland lebt oder fortgeht, ob er Lettland verteidigt oder sich einem Feind ergibt. Ein unfreier Mensch kann das nicht”, so Dainis Īvāns.
 
Artis Svece vertritt eine Generation, die die Sowjetzeit in den 70er und 80er Jahren erlebte. Er betont, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen der Sowjetunion in den 40er und in den 80er Jahren. Das hat auch die Erfahrungen der Menschen beeinflusst und dementsprechend auch ihre Einstellung dieser Zeit gegenüber. In Bezug auf die Freiheit ist für ihn als Philosophen die Frage interessant: Wodurch sind wir heutzutage freier als wir es in der Sowjetunion waren? Seiner Meinung nach ist einer der Unterschiede, dass in der Sowjetunion klar war, wie man richtig lebt, wie man leben soll, während in einer liberalen Demokratie, wozu auch Lettland zählt, jeder selbst aussuchen kann, wie er lebt und was für Entscheidungen er trifft.

Der Unterschied zwischen Freiheit und Unfreiheit im heutigen demokratischen Lettland und in dem sowjetischen Lettland liegt laut Artis Svece in der fundamentalen Struktur der Gesellschaft, die unterschiedliche Meinungen, Experimente, Widerstand und Vielfalt zulässt oder nicht zulässt. Aber auch diese Aspekte seien keine endgültige Antwort auf die Frage nach Freiheit und Unfreiheit damals und heute. Die fundamentale Frage bleibe: “Wie genau sind wir heutzutage frei und wie genau sind wir heutzutage unfrei? Es wäre naiv zu denken, dass die Menschen in der Sowjetunion unfrei waren – Punkt. Und es wäre naiv zu denken, dass die Menschen in unserer heutigen Gesellschaft frei sind – Punkt. Es ist kompliziert.“

Sprache: Lettisch, Voice-over Deutsch
Dauer: 62:31 Min.

15.09.: Gespräch "Wie schafft man einen Raum der Freiheit?"


Das Interesse war riesig, als die berühmte Architektin Zaiga Gaile im Rahmen der Gesprächsreihe „Erinnerungen an die zukünftige Freiheit“ in der Žanis-Lipke-Gedenkstätte zu Gast war. Rund 150 Gäste verfolgten das Gespräch, teilweise im Stehen oder auf dem Boden sitzend.
 
„Wie schafft man einen Raum der Freiheit?“ war die einfache und zugleich schwierige Frage. Zaiga Gaile erzählte über ihr Werk und ihre Motivation, aber auch darüber, wie sie die  Strömungen und Tendenzen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens im Riga und Lettland der 70er und 80er Jahre erlebte. Sie sprach von Freiheit als einem dynamischen, unbeständigen und riskanten Raum, in dem das Individuum frei sein könne, denn die Freiheit sei ein Akt des Willens. Die Fähigkeit, die Notwendigkeit frei zu sein, gelte es zu bewahren und zu verteidigen.
Beim Nachdenken über die Freiheit eines kreativen Menschen während der Sowjetzeit sei sie zu einer für sie selbst überraschenden Erkenntnis gekommen: “Die Kreativität eines Menschen lässt sich nicht beeinflussen: nicht von Regimen, nicht von Unterdrückung, noch nicht einmal von Lagern und Gefängnissen.”

Sprache: Lettisch, Voice-over Deutsch
Dauer: 62:32 Min.

17.08.: Die Memory-Dropbox ist geöffnet!

Regisseur Mārtiņš Eihe Regisseur Mārtiņš Eihe | © Goethe-Institut Riga; Foto: Elmārs Sedols Wir haben über 90 Erinnerungen erhalten. Diese teils sehr persönlichen Geschichten werden zur Basis eines neuen Theaterstücks des Ģertrūdes ielas teātris.

In dem riesigen, loft-artigen Raum des Ģertrūdes ielas teātris, dem selbst die Patina der Geschichte anhaftet, war eine große Tafel gedeckt – irgendwo zwischen Omas Kaffeetisch, Sommerhaus und einer bürgerlichen Dinner-Tafel des frühen 20. Jahrhunderts. Das war der Rahmen für das Öffnen der Memory-Dropbox, in die Lettinnen und Letten für das Projekt „Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands” über 90 Erinnerungen eingesandt haben. Diese teils sehr persönlichen Geschichten werden zur Basis eines neuen Theaterstücks des Ģertrūdes ielas teātris.
 
Anwesend waren das kreative Team des Theaters, die Projektpartner sowie Einsenderinnen und Einsender von Erinnerungen und interessierte Gäste. Bei einem Glas Wein und Snacks wurden bald auch die “ganz persönlichen Erinnerungskästen” geöffnet, denn zahlreiche Teilnehmer meldeten sich zu Wort. Dramatische, auch heitere Seiten der lettischen Geschichte wurden erzählt. Dabei waren – und das ist der Kern des Projekts – Erinnerungen verschiedener ethnischen Gruppen des Landes präsent. Unabhängigkeit, die Schrecken der deutschen und sowjetischen Okkupation, Krieg und Flucht – nicht der akademische Blick auf die Geschichte, sondern ganz alltägliche Bilder füllten den Raum, und die Anwesenden wurden selbst zu Schauspielern, die die Vergangenheit lebendig machten.
 
Schnell war klar, dass die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen nicht nur die eigene Person und Familie betrifft, sondern auch eine befreiende Erfahrungen sein kann, die in die Zukunft blicken und sie gestalten lässt. Valters Nollendorfs, selbst Flüchtling im Zweiten Weltkrieg und Leiter des Vereins des Okkupationsmuseums, betonte, dass traumatische Erfahrungen erst dann die Überlebenden loslassen, wenn man darüber offen mit anderen redet. Sprechen und eigene Erfahrung den anderen mitzuteilen, die  Anerkennung der Erinnerungen der anderen sei ein Mittel für persönliche und kollektive Befreiung von Ängsten und eine Grundlage für den interethnischen Dialog.
 
Auch jetzt noch erhalten wir neue Augenzeugenberichte, Erinnerungen von verschiedenen Generationen! Immer mehr junge Leute interessieren sich für das Projekt.
 
Das kreative Team hat seine Ideen vorgestellt, wie es mit den eingereichten

04.07.: Präsident Raimonds Vējonis besucht Žanis Lipke Gedenkstätte

04.07.: Präsident Raimonds Vējonis besucht Žanis Lipke Gedenkstätte. V.l.n.r.: Viktors Jansons (Bühnenbildner), Deniss Hanovs (Kulturwissenschaftler), Arne Schneider (Goethe-Institut Riga), Māris Gailis (Žanis Lipke Gedenkstätte), Präsident Raimonds Vējonis. 04.07.: Präsident Raimonds Vējonis besucht Žanis Lipke Gedenkstätte. V.l.n.r.: Viktors Jansons (Bühnenbildner), Deniss Hanovs (Kulturwissenschaftler), Arne Schneider (Goethe-Institut Riga), Māris Gailis (Žanis Lipke Gedenkstätte), Präsident Raimonds Vējonis. | © Žaņa Lipkes memoriāls Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Völkermordes an den Juden besuchte der lettische Präsident Raimonds Vējonis die Žanis Lipke Gedenkstätte in Riga.

In Rahmen eines Gesprächs hatten Māris Gailis (Žanis Lipke Gedenkstätte), Denis Hanovs (Kulturwissenschaftler) und Arne Schneider (Goethe-Institut Riga) die Möglichkeit, dem Präsidenten das Projekt "Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands" vorzustellen. Der Leiter des Goethe Instituts hat die Hauptidee des Projekts und die Bedeutung des Dialogs der Erinnerungen zusammengefasst. Herr Hanovs betonte die Rolle der Jugendlichen im Projekt und dessen multimedialen Charakter. Gemeinsam haben die Projektpartner den Präsidenten zur Premiere des Stücks im Oktober eingeladen.

16.06.: Gespräch „Ist Poesie gefährlich?“


In den gemütlichen Räumlichkeiten der Žanis Lipke Gedenkstätte fand das erste Gespräch in der Reihe “Erinnerungen an die zukünftige Freiheit” statt, zu dem zahlreiche interessierte Zuhörer erschienen. Zu Gast waren der Dichter und Übersetzer Uldis Bērziņš und der Schriftsteller Jānis Elsbergs. Die Gäste sprachen über ihre Erinnerungen an ihre schöpferische Erfahrung unter unterschiedlichen politischen Umständen, ihre Überlegungen zur inneren Freiheit eines Dichters und die Verantwortung, die die Freiheit mit sich bringt.

Das Publikum beteiligte sich an einer regen Diskussion mit den Autoren über die Rolle der Lyrik damals und heute, über Zensur, über Spitzel in den eigenen Reihen, über den Mut, in Zeiten der Unfreiheit frei zu sein.

Die duale Natur der Freiheit hat Uldis Bērziņš in seinem Essay auf den Punkt gebracht: „In den sandigen Gärten von Ķīpsala, auf den knarrenden Brettern des Lipke-Pavillons, wo ein freier Mann einst beschloss, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um dem zu dienen, was kluge Köpfe schon vor langer Zeit [...] Menschlichkeit nannten, den Sinn des Menschseins [...]. In den sandigen Gärten von Ķīpsala. Frei sein: es zu schaffen, nicht vor seinem Schicksal zu fliehen, und sich ihm doch nicht zu ergeben. Wer ist hier auf freiem Fuß, derjenige, der bereit ist zu sterben, oder derjenige, der sich diesem gnadenlosen Schicksal entziehen kann? Hier erkennen wir die widersprüchliche Natur des Freiheitsbegriffs.“
 
Sprache: Lettisch, Voice-over Deutsch
Dauer: 65:49 Min.

09.06.: Beitrag im Programm des Lettischen Radios Kulturas Rondo

“Memory-Dropbox” wartet auf Erinnerungen an das 20. Jahrhundert in Lettland

 


Kultūras Rondo stellt ein Projekt vor, das Erinnerungen von Lettinnen und Letten an das 20. Jahrhundert dokumentiert und in einer “Memory-Dropbox” sammelt.

Die Memory-Dropboxen finden Sie im Ģertrūdes ielas teātris, in der Žanis Lipke Gedänkstätte und im Goethe-Institut Riga. Die Erinnerungen können auch elektronisch auf der Website des Goethe-Instituts hinterlassen werden. Alle, insbesondere aber junge Leute, sind eingeladen, Handy-Videos, Filme, Texte, Musik, Aufzeichnungen, Bilder, Essays, Gedanken und Fotos einzusenden. Das Goethe-Institut Riga und die Kooperationspartner laden jeden ein, seine eigenen Erfahrungen und die der Familie zu teilen – im Projekt „Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands“.
 
Sprache: Lettisch
Dauer: 10:27 Min.
 

08.06.: Beitrag im Lettischen Radio

Das Projekt “Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands” wird gestartet

 


Baiba Kušķe berichtet über ein Projekt, dessen Idee ist, Erinnerungen der Einwohner Lettlands an das 20. Jahrhundert zu sammeln, um die Geschichte dieser Zeit in einem möglichst objektiven Licht darzustellen.

Erinnerungen an das 20. Jahrhundert, vor allem an die Sowjetzeit, sind in vielen Menschen noch immer sehr lebendig, und es ist kein Geheimnis, dass es Ereignisse gibt, die in unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen radikal gegensätzlich interpretiert werden. Oft führt das zu Konflikten und Spaltungen, was kein guter Boden für eine produktive Zukunft ist.
Lösen kann man diesen Knoten nur, indem man alle Meinungen sammelt und diskutiert, ohne sie in richtige und falsche einzuteilen, und dadurch einen gemeinsamen Raum für Verständigung schafft – das ist die Meinung der Macher des Projektes  “Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands”.
 
Sprache: Lettisch
Dauer: 4:12 min.

 

07.06.: Beitrag im Nachrichtenprogramm von LTV7 Segodnya Vecherom

Memory-Dropboxen



Segodnya Vecherom berichtet über ein multimediales Theaterstück, das vom Ģertrūdes ielas teātris auf der Grundlage von Essays und Erinnerungsfragmenten, die von Schülern und Studenten verfasst sind, inszeniert wird.

Es geht um eigene Erinnerungen und Erfahrungen junger Leute, aber auch um die ihrer Großmütter und Großväter an das 20. Jahrhundert. Auf diese Weise wollen die Initiatoren der Idee die Geschichte Lettlands durch die Augen unterschiedlichster Menschen zeigen. Die Erinnerungsfragmente kann man in digitalen und physischen „Memory-Dropboxen“ hinterlassen.
 
Sprache: Russisch
Dauer: 2:37 Min.
 

07.06.: Diskussion beim Pressefrühstück im Goethe-Institut

Rund 25 Journalisten und Partner des Projekts waren gekommen, um über das Projekt „Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands“ zu diskutieren. Und eines war schnell klar: Das Thema ist aktuell und wichtig.
 

Von Links: Līga Raituma (Goethe-Institut Riga), Arne Schneider (Goethe-Institut Riga), Maija Pavlova (Ģertrūdes ielas teātris), Gustavs Strenga  (Lettische Nationalbibliothek), Lolita Tomsone (Žanis Lipke Gedenkstätte), Māris Gailis (Žanis Lipke Gedenkstätte) Von Links: Līga Raituma (Goethe-Institut Riga), Arne Schneider (Goethe-Institut Riga), Maija Pavlova (Ģertrūdes ielas teātris), Gustavs Strenga (Lettische Nationalbibliothek), Lolita Tomsone (Žanis Lipke Gedenkstätte), Māris Gailis (Žanis Lipke Gedenkstätte) | © Goethe-Institut Riga / Z. Murovska
Seitens der Partner informierten Māris Gailis und Lolita Tomsone (Žanis Lipke Gedenkstätte), Maija Pavlova und Ieva Kauliņa (Ģertrūdes ielas teātris) sowie Deniss Hanovs (Kulturwissenschaftler), Gustavs Strenga (Lettische Nationalbibliothek) und Arne Schneider (Goethe-Institut Riga) über das Projekt. Es wurde betont, dass die Debatte um unterschiedliche Erinnerungen an die Ereignisse des 20. Jahrhunderts nicht nur die Vergangenheit berührt, sondern auch wichtig ist für die Verständigung über Identität und die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft. Entscheidend sei es, einen offenen, produktiven Diskussionsraum zu schaffen und unterschiedliche Sichtweisen zu ermutigen. 

Gerade die Kunst, das Theater hat die Möglichkeit, wichtige Fragen zu reflektieren und festgefahrene Debatten zu beleuchten und aufzubrechen. Von Seiten der Gäste wurde betont wie wichtig es ist, dass nicht nur junge Leute, sondern Lettinnen und Letten aller Generationen mit ihren Erinnerungen und Gedanken an dem Projekt teilnehmen können. Der Student Pavels Terentjevs berichtete von seiner Motivation, mit eigenen Erinnerungen zu dem neuen Theaterstück des Ģertrūdes ielas teātris beizutragen.

16.05.: Beitrag im Radio Baltkom

Leiter des Goethe-Instituts Riga Arne Schneider im Programm „Kultprosvet“



Deniss Hanovs diskutiert im Gespräch mit Arne Schneider das Projekt “Deine Erinnerungen für die Zukunft Lettlands”. Es trägt dazu bei, gemeinsame Erinnerungen zu suchen und zu finden, um auf deren Grundlage die Zukunft Lettlands zu gestalten.

Der Leiter des Goethe-Instituts berichtet, dass die Erinnerungskultur in Deutschland sehr präsent ist. Er findet, dass Erinnerungen nicht nur die Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft berühren. Mehr noch: Wie wir uns erinnern und wie wir, die verschiedene Erinnerungen haben, miteinander reden, sei für unsere Zukunft ganz entscheidend. Das Goethe-Institut als ein deutsches Kulturinstitut sucht Gesprächspartner im jeweiligen Gastland sowie Themen, die für beide Seiten interessant sind. Aus diesem Grund beteiligt sich das Institut an diesem Erinnerungsprojekt und lädt alle Interessierten ein, ihre Erinnerungen einzusenden.
 
Sprache: Russisch, Deutsch
Dauer: 42:08 Min.