Jazz
ENJI: „Mongolian Song“

Enji
Foto: O. Amgalan, Z. Enkhmunkh

​Pünktlich zur Fachmesse jazzahead! in Bremen erscheint die CD „Mongolian Song“ der mongolischen Sängerin Enkhjargal Erkhembayar. Die CD ist Ergebnis des Gonchigsumlaa-Projekts – einer Symbiose zwischen der musikalischen Tradition der Mongolei und moderner Jazzmusik. 

Von Michael Heinst

Die Entstehungsgeschichte dieser Veröffentlichung ist untrennbar verbunden mit der Geschichte des Goethe Musiklabors Ulan Bator (GMUB) und der intensiven Begegnung westlicher Jazzmusiker mit Talenten aus der Mongolei.

Als Exzellenzprojekt vom Goethe-Institut initiiert und gemeinsam mit dem Gonchigsumlaa College for Dance and Music entwickelt, etablierte das GMUB unter der Leitung des deutschen Bassisten Martin Zenker erstmals einen Ausbildungszweig für Jazz- und Popularmusik in Ulan Bator. Die Sängerin Enkhjargal Erkhembayar gehört zu den ersten Absolventen.
 
Mit Gonchigsumlaa trägt das Konservatorium, an dem das GMUB ins Leben gerufen wurde, einen der bedeutendsten mongolischen Komponisten in seinem Namen: Er gilt als Begründer der klassischen mongolischen Musik. 

Enji CD
Künstlername ENJI: „Mongolian Song“ heißt die erste CD von Enkhjargal Erkhembayar | Design: Enja Records
Künstlername ENJI: „Mongolian Song“ heißt die erste CD von Enkhjargal Erkhembayar

Das Gonchigsumlaa-Projekt, von Martin Zenker zum 100. Geburtstag des Komponisten 2015 angestoßen, versucht eine Symbiose zwischen der musikalischen Tradition der Mongolei und moderner Jazzmusik, in der beide Elemente gleichberechtigt miteinander verbunden sind.
 
Die Arrangements übersetzen die einprägsamen Charakteristika der mongolischen Melodien in neue, jazzspezifische Kontexte. Dabei werden rhythmische Elemente eingesetzt, die für die klassische Musik der Mongolei ungewöhnlich sind. Gleichzeitig finden sich insbesondere im Gesang viele mongolische Einflüsse wieder.
 
In dieser musikalischen Verbindung liegt das Besondere der CD, die auch davon erzählt, welche künstlerische Dynamik sich aus dem interkulturellen Zusammenwirken der beteiligten Musiker ergab.  
 
Die Sängerin Enkhjargal Erkhembayar gehört zum ersten Jahrgang des GMUB. Kreative Eigenständigkeit, Leidenschaft und Unmittelbarkeit in der Phrasierung zeichnen Enkhjargals Gesang aus. Während ihrer Ausbildung am GMUB arbeitete sie mit Gesangsdozentinnen wie Jocelyn B. Smith, Fola Dada und Natalie John zusammen.
 
Der britische Pianist Paul Kirby entwickelte gemeinsam mit Martin Zenker die Arrangements für die CD. Nachdem er 2014 beim International Jazz Festival in Ulan Bator aufgetreten war, unterrichtete er 2015 als Gastdozent am GMUB.
 
Johannes Enders
gehört zu den angesehensten Jazz-Saxophonisten in Deutschland. Er ist Professor an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. 2012 wurde er mit dem Echo Jazz ausgezeichnet.
 
Billy Hart ist ein amerikanischer Jazz-Schlagzeuger. Seinen enormen Erfahrungsschatz aus über 700 CD-Aufnahmen brachte er in die Produktion ein.
 
Martin Zenker ist ein deutscher Bassist und seit 2014 Projektkoordinator und künstlerischer Leiter des GMUB. Er hat den Aufbau des Ausbildungszweigs maßgeblich mitgestaltet. 

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