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Weibliche, Schwarze Literatur
„Wer wird gehört, und wer wird zum Schweigen gebracht?“

Sharon Dodua Otoo
Sharon Dodua Otoo | © Ralf Steinberger

Was wir für die Weltgeschichte halten, ist immer noch von weißen Männern dominiert. Diese Dominanz baut nicht nur auf der Auswahl stilisierter, angeblich epochemachender Figuren auf, sondern auch auf den Perspektiven und Identitäten jener, die sie erzählen. Ein Gespräch mit der Autorin Sharon Dodua Otoo.

Die Schriftstellerin, die 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat, stellt mit ihrem Debütroman sowohl das wachstums- und zielorientierte lineare Zeitverständnis infrage, also auch das männliche Personal der angenommenen Weltgeschichte.

In ihrem Roman werden Geschichte und Geschichten von Frauen aus mehreren Jahrhunderten miteinander verwoben, beginnend bei einer ghanaischen Protagonistin aus dem 15. Jahrhundert. Unter anderem tritt später die Mathematikerin Ada Lovelace auf, die als erste Person in der Geschichte programmierte.

Adas Raum zeigt, wie die Verdrängungen von Women of Color aus dem kollektiven Gedächtnis damit zusammenhängen, dass Kolonisatoren kulturell wertvolle Objekten raubten, die bis heute in Europa liegen, wo Alltagsrassismus und Alltagssexismus immer noch die Gegenwart prägen. Otoos Buch erzählt aber auch, welche Geschichten abseits der dominanten Erzählung existieren und existieren könnten. 
 

Dieses Interview wurde schriftlich geführt. Die Fragen stellte Regine Hader, „Zeitgeister“‑Redakteurin.

 

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