Seminarreihe, Filmreihe, Performances
inSURrecciones: Reflektionen zu dekolonialer Performativität

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©Mara Arteaga

Das Goethe-Institut Mexiko und das Museo de Arte Moderno in Mexiko-Stadt sind die Veranstaltungsorte für diese Performance-Projekt, das vom 02. bis 06. April stattfinden wird.

Goethe-Institut Mexiko

„inSURrecciones, Reflektionen zu dekolonialer Performativität“ ist eine Veranstaltungsreihe kuratiert von Gabriel Yépez. Künstlerische Modelle und Praktiken, die auf einem aktuellen neoliberalen Modell beruhen, werden hinterfragt und dekonstruiert. Vom globalen Süden aus wird über die kreativen Prozesse nachgedacht, die performative Praktiken als sprachliche Strategie nutzen, um sich selbst und das Anderssein aus einer dekolonialen Perspektive zu benennen.

Um diese Aufgabe anzugehen, wird eine Gruppe von Expert*innen der darstellenden Künste zu einer kollektiven Reflexion eingeladen. Ziel ist es, ausgewählte performative Praktiken südamerikanischer Künstler*innen, die in den letzten Jahren im Gebiet von Abya Yala eine poetische und politische Wirkung auf ihre Umgebung ausgeübt haben, in einen Dialog zu bringen.
 
Die Veranstaltung besteht aus drei Vorführungen von Filmarchiven, einer vierteiligen theoretischen Sitzung mit dem Namen „Encuentro inSURrecto“ und sechs Präsentationen von Performances, die speziell unter dem Konzept des Widerstands aus dem Süden des amerikanischen Kontinents entstanden sind. Das Programm beginnt mit der Vorführung des Films "Revolución puta" der bolivianischen Filmemacherin und Aktivistin María Galindo im Auditorium des Goethe-Instituts Mexiko, um gemeinsame Denkansätze zu entwickeln. Nach dieser ersten Detonation des Aufstands veranstalten wir im selben Auditorium den “Encuentro inSURrecto”, koordiniert von Gabriel Yépez, bei dem die Forscher*innen und Expert*innen Paola Marugán, Antonio Prieto Stambaugh, Paulina Chamorro, Eduardo Bernal, Mónica Ornelas, Jesús Torrivilla, Didanwee Kent und Jorge A. Sánchez über einige ausgestellte Archive der eingeladenen Künstler*innen, sowie weiterer Künstler*innen der Region. Diese vier Reflexionsveranstaltungen sind nach vorheriger Anmeldung für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Die Präsentationen der eigens für diesen Zyklus geschaffenen „Performances inSURrectas“ von Carlos Cruz (Mexiko), Lukas Avendaño (Mexiko), Martha Hincapié Charry (Kolumbien), Deborah Castillo (Venezuela), María Galindo (Bolivien) und Carlos Martiel (Kuba) runden das Programm ab.
 
Als Gedächtnis dieses Reflexionszyklus wird eine Mikro-Website eingerichtet, die als Archiv und Aufbewahrungsort für die kostenlose Online-Nutzung zur Verfügung steht und die Materialien der vorgestellten Performances sowie die theoretischen Essays der zum Dialog eingeladenen Akademiker*innen enthält.
 
Diese Veranstaltung wird durch Unterstützung des Projekts "Despojos en las Américas: The Extraction of Bodies, Territory, and Cultural Heritage from the Conquest to the Present" der "Just Futures Initiative" der University of Pennsylvania und der Mellon Foundation finanziert.
 
Zusammen mit der von der University of Pennsylvania verwalteten Mellon Foundation und dem Museo de Arte Moderno, CDMX, wird dieses Projekt vom Goethe-Institut Mexiko, TLS, Transversales (Proyecto realizado con apoyo del Sistema de Apoyos a la Creación y Proyectos Culturales - SACPC), Anfora studio und dem Centro de Producción de Danza Contemporánea (CEPRODAC).

Über die Künstler*innen:

María Galindo (Bolivien)

María Galindo ©   María Galindo
Schriftstellerin, Aktivistin, Künstlerin und Mitbegründerin des bolivianischen feministisch-anarchistischen Kollektivs "Mujeres Creando". Ihre Arbeiten wurden auf der Biennale von Sao Paulo, im Museo Nacional Reina Sofía in Madrid, auf der Documenta14 in Kassel (Deutschland) und Athen, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin und im Centre Pompidou in Paris gezeigt. Im Rahmen des Projekts "inSURrecciones" wird ihre jüngste Videoarbeit "Revolución Puta" zusammen mit zwei weiteren Filmen von "Mujeres Creando" gezeigt. María Galindo wird außerdem exklusiv für "inSURrecciones" eine neue Performance im Museum für Moderne Kunst präsentieren.

Carlos Martiel (Kuba)

Carlos Martiel ©   Carlos Martiel
Performance- und Installationskünstler, der in New York und Havanna lebt und arbeitet. Seine Werke wurden unter anderem auf der Biennale von Venedig (Italien), der Biennale von Casablanca (Marokko) und der Biennale "La Otra" in Kolumbien gezeigt. Er hat Performances im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, im Stedelijk Museum in Amsterdam, im Centro de Arte Contemporáneo in Quito (Ecuador) und in vielen anderen Museen auf der ganzen Welt präsentiert. Seine Arbeit konzentriert sich auf die verkörperte Erfahrung von "Blackness" unter Gewaltsystemen und verwendet seinen eigenen Körper als zentralen Teil seiner Performances.

Lukas Avendaño (Mexiko)

Lukas Avendaño ©   Lukas Avendaño
Muxe und multidisziplinärer Performance-Künstler. Seine Arbeit befasst sich mit Fragen der sexuellen Identität, der Geschlechtsidentität und der ethnischen Identität, wobei er sich auf seine indigene Herkunft und "muxeidad" konzentriert. Die Muxe gelten in der indigenen zapotekischen Gemeinschaft Be'ena Za'a als "drittes Geschlecht", denen bei der Geburt ein männliches Geschlecht zugewiesen wurde, die aber in der Gesellschaft Rollen übernehmen, die traditionell als "weiblich" gelten. In seiner Arbeit spricht er über die Muxe-Identität, und bietet dem Publikum durch seine eigene Identität als Muxe somit eine wichtige Perspektive. Neben der Präsentation eines neuen Stücks exklusiv für "inSURrecciones" wird während des Seminars auch eine Diskussion über eines seiner früheren Werke stattfinden.

Carlos Cruz (Mexiko)

Carlos Cruz ©   Carlos Cruz
Performance- und Bewegungskünstler, der seine Arbeit auf mesoamerikanische Kosmovisionen, praktische Untersuchungen der "Leere" und rituelle Bewegungen konzentriert. Er ist spezialisiert auf Butoh-Tanzpraktiken, schamanisches Denken und medizinische Gesänge. Seine Arbeiten wurden in Deutschland, den USA, Kolumbien, Chile, Peru, Ecuador und Mexiko gezeigt. Im Rahmen von "inSURrecciones" wird er exklusiv eine neue Performance im Museum für Moderne Kunst präsentieren und im Rahmen des Seminars wird auch eine seiner früheren Arbeiten besprochen.

Deborah Castillo (Venezuela)

Deborah Castillo ©Mara Artega
©Mara Artega
Die venezolanische Künstlerin lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt und hat an verschiedenen internationalen Residenzen teilgenommen, unter anderem in New York, Kanada und London. Ihre Arbeiten wurden u. a. im Museum of Arts and Design in New York, im Museo Rufino Tamayo in Mexiko-Stadt, auf der Bolivien-Biennale und in der Caja Sol in Sevilla, Spanien, gezeigt. Exklusiv für "inSURrecciones" wird sie eine neue Performance präsentieren, und eines ihrer früheren Werke wird während des Seminars untersucht.

Martha Hincapié Charry (Kolumbien / Deutschland)

Martha Hincapié Charry ©Barbara Dietl Dockart
©Barbara Dietl Dockart
Kolumbianische indigene Performance- und Bewegungskünstlerin aus einer indigenen Gemeinschaft im Amazonasgebiet, lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist Pina-Bausch-Stipendiatin 2019 und künstlerische Leiterin des lateinamerikanischen Performance-Festivals "Plataforma" in Berlin. In den Jahren 2021 und 2022 war sie Ko-Kuratorin am Radialsystem Berlin. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf Klima- und Umweltgerechtigkeit, Feminismus und indigene Gemeinschaften und setzt sich für die Dekolonialisierung künstlerischer Praktiken ein. Sie hat in Kolumbien, Mexiko, Deutschland, Brasilien, Hongkong und anderen Ländern gearbeitet.

Programm:

Seminarreihe „Encuentros inSURrectos“
Daten: Dienstag, 02. April bis Donnerstag, 05. April 2024
Uhrzeit: 10:00h bis 14:30h
Ort: Auditorium Altana, Goethe-Institut Mexiko (Tonalá 43, Colonia Roma)
Teilnahme als Gasthörer*in möglich mit vorheriger Anmeldung Eintritt frei

*Dieses Formular wurde nicht vom Goethe-Institut erstellt und das Goethe-Institut übernimmt keine Haftung für die Inhalte.

Filmreihe

Eintritt frei

Dienstag, 02. April
19:30 Uhr, Auditorium des Goethe-Institut Mexiko
„Revolución Puta“ (Dir. María Galindo)

Mittwoch, 03. April
19:30 Uhr, Auditorium des Goethe-Institut Mexiko
“Principio Potosí” und “De reina de España a chola globalizada” (Dir. María Galindo)

Die Künstlerin und Regisseurin María Galindo wird an beiden Tagen anwesend sein und ein Nachgespräch zu den Werken führen.

Ort: Auditorium Altana, Goethe-Institut Mexiko (Tonalá 43, Colonia Roma)

Performances

Mittwoch, 03. April 2024
16:30h Carlos Cruz begleitet durch den Musiker Jesús Yusuf Isa Cuevas

Donnerstag, 04. April 2024
16:30h Lukas Avendaño

Freitag, 05. April 2024
16:00h Carlos Martiel
19:00h Deborah Castillo

Samstag, 06. April 2024
11:00h Martha Hincapié Charry
12:30h María Galindo


Team InSURrecciones

Kurator: Gabriel Yépez
Generelle Produktion: Ilona Goyeneche
Ausführende Produktion: Soledad Amido
 

Details

Goethe-Institut Mexiko

Tonalá 43
Roma Norte
06700 Cuauhtémoc, CDMX

Sprache: Spanisch
Preis: Eintritt Frei

Jessica.Mueller@goethe.de

Goethe-Institut Mexiko und Museo de Arte Moderno, Mexiko-Stadt