Die ganze Welt ein Bauhaus
Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses kommt die ifa-Tourneeausstellung „Die ganze Welt ein Bauhaus“ in Zusammenarbeit mit der Facultad de Arquitectura, der Universidad Nacional Autónoma de México, dem Museo Universitario de Ciencias y Arte (MUCA) und dem Goethe-Institut Mexiko nach Mexiko-Stadt. Die Ausstellung wird von einem internationalen Kolloquium und einer Konferenzreihe begleitet.
Nach der Premiere in Buenos Aires, ist Mexiko-Stadt die zweite Station der Ausstellungstournee, bevor es in die USA weitergeht und im Herbst 2019 ihren Abschluss am ZKM in Karlsruhe findet.
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet. Zwischen dem Aufbruchsgeist der Weimarer Republik und der Dämmerung des Nationalsozialismus avancierte die Schule in nur 14 Jahren zum Symbol moderner Gestaltung und avantgardistischer Lebensführung. Die dort entstandenen Entwürfe werden bis heute produziert.
Wie gelang es dem Bauhaus, zum Inbegriff einer sozialen, gestalterischen und didaktischen Radikalerneuerung zu werden?
Der Titel der Ausstellung „Die ganze Welt ein Bauhaus“ bezieht sich auf ein Zitat des Bauhausschülers und -lehrers Fritz Kuhr (1928). Zum einen spielt es mit dem Ziel, die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Technik, wie es der Bauhaus-Gründer Walter Gropius proklamierte, aufzulösen. Zum anderen nimmt es den Tourneecharakter zum Anlass, um den Modernen an der jeweiligen Tourneestation nachzugehen und somit die Ausstellung als lernende Plattform zu gestalten. Hierfür werden jeweils Kuratoren, Wissenschaftler, Historiker und Architekten eingeladen, welche den Avantgarden in Argentinien und Mexiko nachgehen und die Ausstellung somit vor Ort ergänzen. Die Konzepte des Bauhauses werden mit den lokalen Aktivitäten der jeweiligen Moderne in Beziehung gesetzt oder kontrastiert.
„Die ganze Welt ein Bauhaus“ beleuchtet das Bauhaus umfangreich in acht verschiedenen Kapiteln, die sich auf die Jahre 1919 bis 1933 konzentrieren: „Das Schwebende“ zeigt nicht nur, wie sich die Bauhäusler motivisch mit der Schwerelosigkeit beschäftigten, sondern wie Glas und Skelettbau die Architektur entmaterialisierten und der Stuhl als Luftsäule zum visionären Entwurfsziel wurde. Das Kapitel „Experiment“ stellt Objekte vor, welche sowohl das Ergebnis einer Material- und Raumforschung waren, die auf Maß, Proportion und Befragung der Materialgrenzen, aber auch auf Vervielfältigung und Serialität angelegt waren. Das „Gesamtkunstwerk“ nimmt die Synthese aller Künste, aber auch von Kunst und Wissenschaft und von Kunst und Leben am Bauhaus in den Blick. Unter der Überschrift „Gemeinschaft“ zeigen zentrale historische Objekte die Feste und das Leben am Bauhaus. Dass das Bauhaus nicht nur linksutopisch ausgerichtet war, wird im Kapitel „Der neue Mensch“ deutlich. Hier werden Menschenbilder gezeigt, welche sich durchaus auch in politisch-radikalen weltanschaulichen Ausrichtungen bewegten. Während „Kunst, Handwerk, Technik“ die Werkstätten und ihre Produkte präsentiert, zeigt „Radikale Pädagogik“ Aufbau und Lehre am Bauhaus. Transkulturelle Bezüge werden im Bereich „Begegnungen“ deutlich, die am Bauhaus durch Vorträge, zahlreiche Besucher aus aller Welt, umfangreiche Bestände in der Bauhaus-Bibliothek, aber auch in der Suche nach neuen Formen erkundet wurden.
Es liegt eine spanischsprachige Broschüre vor, ein deutschsprachiger Katalog erscheint 2019.
Künstler (Auswahl)
Marianne Ahlfeld-Heymann; Anni Albers; Josef Albers; Gertrud Arndt; Leo Baron; Rudolf Baschant; Herbert Bayer; Heinrich-Siegfried Bormann; Marianne Brandt; Marcel Breuer; Edmund Collein; Erich Consemüller; Christian Dell; Friedl Dicker; Franz Ehrlich; Lyonel Feininger; T. Lux Feininger; Carl Flieger; Walter Gropius; Josef Hartwig; Florence Henri; Hubert Hoffman; Johannes Itten; Ernst Kállai; Wassily Kandinsky; Peter Keler; Paul Klee; Kurt Kranz; Fritz Kuhr; Mikhail Larinov; Otto Lindig; Gerhard Marcks; Carl Marx; Hannes Meyer; Ludwig Mies van der Rohe; Moses Mirkin; Else Mögelin; Lucia Moholy; László Moholy-Nagy; Johann Niegemann; Richard Oelze; Lisbeth Oestreicher; Walter Peterhans; Grete Reichardt; Hajo Rose; Oskar Schlemmer; Arthur Schmidt; Joost Schmidt; Kurt Schmidt; Lothar Schreyer; Umbo (Otto Umbehr;); Theo van Doesburg; Iwao Yamawaki
Kurator
Boris Friedewald
Szenografie
Studio Ilke Penzlien mit Peter Kortmann und Robert Müller
Grafik
HIT
Gefördert von Im Rahmen von
Über das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation und feierte 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Seine Programme verfolgen fünf Kernthemen: Kunst- & Kulturaustausch, Dialog der Zivilgesellschaften, Flucht & Migration, Kultur & Konflikt und Europa. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Inauguración
29 de octubre de 2018 a las 12 hrs.
Museo Universitario de Ciencias y Arte (MUCA)
Circuito Universitario s/n, frente a Rectoría.
A un costado de la Facultad de Arquitectura.
Martes a sábado de 10:00 a 18:00 hrs.
Entrada Libre
Programmm im MUCA
Gesprächsrunde: Das Bauhaus
-Dienstag 30. Oktober 2018
Mit Dr. Magdalena Droste und Dr. Georg Leidenberger
12:00 Uhr
Das Bauhaus: Gegenwart und Gegenwärtigkeit
Internationales Kolloquium
07.-09. November 2018
-Mittwoch 07. November 2018
Panel: “Vergangenheit und Zukunft des Bauhauses?”
Keynote: Dr. Peter Krieger
10:00 a 13:00 Uhr
Ausstellungsrundgang: “Die ganze Welt ein Bauhaus” mit Dr. Enrique de Anda Alanis
13:00 a 14:00 Uhr
Panel: “Die Lehr- und Lernmethoden am Bauhaus”
Keynote: TBD
16:00 a 18:00 Uhr
-Donnerstag 08. November 2018
Panel: “Das Bauhaus und seine historische Raum-Zeit”
Keynote: Dipl.Ing. (Arch.) Josef Schulte-Sasse
10:00 a 14:00 Uhr
Panel: “Die Migrationen vom Bauhaus”
Keynote: Dr. Raquel Franklin
16:00 a 18:00 Uhr
-Freitag 09. November 2018
Panel: “Die Migration nach Lateinamerika und Mexiko”
Keynote: M.A. David Maulen
10:00 a 14:00 Uhr
Programm Goethe-Institut
Vortragsreihe
Auditorium, Goethe-Institut Mexiko, Tonalá 43, Roma Norte
Zwischen dem 14. November 2018 und dem 17. Januar 2019
-Mittwoch 14. November 2018
“Synthese zwischen Einheimischem und Funktionalismus. Die Partnernetzwerke der Bauhäusler in Lateinamerika“
Von: Lic. David Maulen de los Reyes
19:30 Uhr
-Mittwoch 21. November 2018
“Die Einflüsse des Bauhauses in der mexikanischen Kultur: Pädagogik, Gestaltung und Architektur”
Von: Dr. Enrique de Anda Alanis
19:30 Uhr
-Mittwoch 28. November 2018
“Der Architekt als politischer Aktor: Die ideologische Transformation von Hannes Meyer”
Von: Dr. Raquel Franklin
19:30 Uhr
-Mittwoch 05. Dezember 2018
“De la Bauhaus a la Carta de la Ciudad de México por el Derecho a la Ciudad – Recordando aportes de Hannes Meyer”
Von: Arq. Josef Schulte-Sasse
19:30 Uhr
-Mittwoch 17. Januar 2019
“Vigencia de la catedral del socialismo“ – Las metamorfosis ideológicas de la Bauhaus y su sustentabilidad conceptual”
Von: Dr. Peter Krieger
19:30 Uhr
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29.10.
-
30.10.
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07.11.
-
07.11.
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07.11.
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08.11.
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08.11.
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09.11.
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14.11.
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21.11.
Die Einflüsse des Bauhauses in der mexikanischen Kultur aus Sicht von Dr. Enrique de Anda Alanis
19:30 Uhr | Vortragsreihe
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28.11.
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05.12.
-
17.01.