Künstler*innenaustausch Rotterdam-Dresden
Residenz mit Schwerpunkt künstlerische Keramik
Das Künstler*innenaustauschprogramm zwischen den beiden Partnerstädten, das seit Langem besteht, baut in diesem Jahr im Rahmen von Begegnungen // Ontmoetingen ganz auf den Schwerpunkt Keramik.
Sowohl in Sachsen als auch in den Niederlanden gibt es eine lange Tradition der Herstellung von Keramik. Meissener Porzellan und Delfter Blau sind weltberühmt. Vor diesem Hintergrund wird das diesjährige Künstler*innenaustauschprogramm Rotterdam-Dresden mit einem besonderen Fokus auf künstlerischer Keramik durchgeführt. Die renommierten Keramikkünstler*innen Kirsten Jäschke aus Dresden und Boris van Berkum aus Rotterdam wurden ausgewählt für einen zweimonatigen Aufenthalt in der Partnerstadt.
(Abbildung unten: Detailansicht einer Bodenstallation zum Thema Hexagramm in der ehemaligen Synagoge von Samorin (SK), Porzellan, 2023, Fotografie: Kirsten Jäschke)
Er plant eine Reihe von Kunstwerken, die auf 3D-Scans westafrikanischer und früher afro-surinamischer Kunst basieren. Das Projekt ist ein Ergebnis seiner langjährigen Zusammenarbeit mit der Winti-Priesterin Marian Markelo und hat das Anliegen, die Religion und Kultur der Winti zu rehabilitieren.
Winti, eine spirituelle Lebensform der afro-surinamischen Gemeinschaft, entstand im Kontext des transatlantischen Sklavenhandels. Winti wurde sowohl von der Kirche als auch von der niederländischen Kolonialregierung aktiv bekämpft und dämonisiert, was dazu führte, dass die Menschen die Verbindung zu ihren in Afrika liegenden kulturellen und spirituellen Wurzeln und ihren Kunsttraditionen verloren. Die Missionsarbeit der protestantischen Herrnhuter Brüdergemeine spielte eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung des Winti während der Sklaverei und auch nach deren Abschaffung. Boris van Berkum möchte diese afrikanische Tradition mit den Mitteln zeitgenössischer Kunst wiederbeleben.
Abbildung oben: Die Winti-Priesterin Marian Markelo weiht das Kunstwerk Kabra Blauw von Boris von Berkum ein: "Hier steht die Verbindung zwischen Kunst und Spiritualität.", Depot Boijmans van Beuningen, Fotografie: Aad Hoogendoorn
Sowohl in Sachsen als auch in den Niederlanden gibt es eine lange Tradition der Herstellung von Keramik. Meissener Porzellan und Delfter Blau sind weltberühmt. Vor diesem Hintergrund wird das diesjährige Künstler*innenaustauschprogramm Rotterdam-Dresden mit einem besonderen Fokus auf künstlerischer Keramik durchgeführt. Die renommierten Keramikkünstler*innen Kirsten Jäschke aus Dresden und Boris van Berkum aus Rotterdam wurden ausgewählt für einen zweimonatigen Aufenthalt in der Partnerstadt.
Kirsten Jäschke
Die Dresdner Künstlerin Kirsten Jäschke wird in Rotterdam im Studio des Cool Clay Collective arbeiten und zeichnerisch und keramisch mit Mustern und Ornamenten experimentieren. Diese kommen in allen Kulturen vor und habe eine verbindende Kraft. Sie möchte in der Stadt in Kontakt kommen mit Künstler*innen aus Kulturen, in denen Ornamente eine besonders große Rolle spielen. Unter dem Arbeitstitel "Gitter, Durchblick und Ornamente" möchte sie durch Krabbenkörbe inspirierte Porzellanplastiken schaffen. Kirsten Jäschke wurde 1966 in Neubeckum, einer Kleinstadt im Ruhrgebiet geboren. Nach einer Ausbildung zur Keramikerin studierte sie freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie lebt seit 1995 in Dresden.(Abbildung unten: Detailansicht einer Bodenstallation zum Thema Hexagramm in der ehemaligen Synagoge von Samorin (SK), Porzellan, 2023, Fotografie: Kirsten Jäschke)
Boris van Berkum
Der Künstler Boris van Berkum aus Rotterdam wird seinen Arbeitsaufenthalt in Dresden für die Recherche in den ethnographischen Sammlungen der Museen für Völkerkunde in Dresden, Leipzig und Herrnhut, für 3D-Scans von Artefakten aus den Sammlungen und für die Arbeit in der Keramikwerkstatt von Riesa efau nutzen.Er plant eine Reihe von Kunstwerken, die auf 3D-Scans westafrikanischer und früher afro-surinamischer Kunst basieren. Das Projekt ist ein Ergebnis seiner langjährigen Zusammenarbeit mit der Winti-Priesterin Marian Markelo und hat das Anliegen, die Religion und Kultur der Winti zu rehabilitieren.
Winti, eine spirituelle Lebensform der afro-surinamischen Gemeinschaft, entstand im Kontext des transatlantischen Sklavenhandels. Winti wurde sowohl von der Kirche als auch von der niederländischen Kolonialregierung aktiv bekämpft und dämonisiert, was dazu führte, dass die Menschen die Verbindung zu ihren in Afrika liegenden kulturellen und spirituellen Wurzeln und ihren Kunsttraditionen verloren. Die Missionsarbeit der protestantischen Herrnhuter Brüdergemeine spielte eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung des Winti während der Sklaverei und auch nach deren Abschaffung. Boris van Berkum möchte diese afrikanische Tradition mit den Mitteln zeitgenössischer Kunst wiederbeleben.
Abbildung oben: Die Winti-Priesterin Marian Markelo weiht das Kunstwerk Kabra Blauw von Boris von Berkum ein: "Hier steht die Verbindung zwischen Kunst und Spiritualität.", Depot Boijmans van Beuningen, Fotografie: Aad Hoogendoorn