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19:30 Uhr

Frank Nellen & Thomas Brussig

Autorengespräch | Eine literarische Doppelvorstellung

  • Goethe-Institut Amsterdam, Amsterdam

  • Sprache Deutsch und Englisch
  • Preis Kostenfrei

Het kortste stukje van de Sonnenallee & De Onzichtbaren © Uitgeverij Cossse / Uitgeverij Hollands Diep

Zwei Autoren, zwei Bücher: Das eine spielt in den späten 1970ern, frühen 1980ern in der Sonnenallee in Ostberlin, das andere während der langsam ins Wanken geratenen Sowjetunion, in der heutigen Ukraine. Beide Bücher erzählen von den Lebensrealitäten junger Menschen, die aufwachsen innerhalb eines Systems, das es so nicht mehr gibt. 
In diesen zwei, an einander anschließenden Lesungen wollen wir mit Thomas Brussig und Frank Nellen in diese zwei Bücher eintauchen und sie später, im Austausch, gemeinsam besprechen, um eine Brücke zwischen diesen Zeiten und Orten zu legen.  

Am kürzeren Ende der Sonnenallee (Thomas Brussig, 1999)

Micha lebt in der Berliner Sonnenallee, allerdings in dem kurzen, östlichen Teil der Straße, der von der Mauer durchschnitten wird. Er und seine Freunde sind etwas jünger als die Studenten in Good Bye, Lenin!, aber sie haben denselben originellen Humor und teilen denselben Wunsch nach einem weniger engstirnigen Leben. Mehr Sex, Jeans und Rock 'n' Roll! Für ein Stones-Album aus dem Westen sind sie bereit, alles zu tun. Außerdem sind sie alle in die schöne Miriam verliebt, aber sie haben das Nachsehen gegenüber den Jungs aus dem Westen, die mit ihren Motorrädern frei über die Grenze fahren können. Als Micha plötzlich einen Brief - möglicherweise von Miriam - erhält, landet dieser versehentlich im Todesstreifen, dem Niemandsland zwischen Ost und West. Brussigs Roman ist die witzige und charmante Geschichte eines Teenagers vor dem Hintergrund der DDR in den 1980er Jahren. 

Thomas Brussig (Ostberlin, 1964) hat neun Romane Filmdrehbücher und Theaterstücke geschrieben. Im Jahr 2000 schloss er sein Studium an der 
renommierten Filmhochschule Berlin-Babelsberg ab. Für seine Arbeit erhielt er den renommierten Hans-Fallada-Preis. Seine Bücher wurden in achtundzwanzig Sprachen übersetzt.


De Onzichtbaren (Frank Nellen, 2023)

Kiew, Ende der 1980er Jahre. Das einst mächtige Sowjet-Imperium ist ins Wanken geraten. Während eines aufregenden Debattenabends an der Kiewer Universität hält Danis Jugendfreund Pawel eine temperamentvolle Rede gegen den Sozialismus. Als Pavel daraufhin verschwindet, macht sich Dani auf die Suche nach ihm. Seine Reise führt ihn vorbei an exzentrischen Menschen und verlassenen Orten, an denen niemand mehr etwas zu sagen hat. In seinen Gedanken kehrt er zu den Geschichten zurück, die Pavel ihm einst erzählte. Geschichten über Kosmonauten und unermüdliche Arbeiter, über die Ankunft eines Paradieses auf der Erde. Was war geschehen? Warum ist Pavel verschwunden? Und was ist von seinen Träumen geblieben? Mit jedem Schritt kommt Dani der Enthüllung einer schmerzhaften Geschichte näher.

Frank Nellen ist Schriftsteller, Jurist und Wirtschaftswissenschaftler. Er lehrt an der Universität Maastricht und arbeitet als Steuerexperte. Sein literarisches Debüt Land van dadels en prinsen (2019) wurde von der Kritik hoch gelobt. De onzichtbaren (2023) ist sein zweiter Roman.