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14:00–16:00 Uhr

Kafka in Berlin

Audiodokumentation | September 1923 bis März 1924: Franz Kafkas letztes Lebensjahr

  • Goethe-Institut Amsterdam, Amsterdam

  • Sprache Niederländisch und Deutsch
  • Preis Eintritt frei

 Letzte bekannte Fotografie von Franz Kafka Herbst 1923 © Wikimedia Commons

Frank Kafka 1923 © Wikimedia Commons

Wenn der Name Franz Kafka fällt, denkt fast jeder sofort an die Stadt Prag, wo der Schriftsteller die meiste Zeit seines Lebens gelebt und gearbeitet hat. Weniger bekannt ist, dass Kafka im letzten Jahr seines Lebens, von September 1923 bis März 1924, in Berlin lebte. In diesen Monaten schrieb er trotz seiner Tuberkulose weiter. Er war dort einigermaßen glücklich, denn er war endlich frei von seinem tyrannischen Vater. Und endlich schien es auch in der Liebe gut zu laufen: Er lebte mit Dora Diamant zusammen, einer Frau aus einer chassidisch-jüdischen Familie in Polen.
 
Links: Dora Diamantová auf einer Schwarz-Weiß-Fotografie eines unbekannten Autors aus der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Rechts: Letzte bekannte Fotografie von Franz Kafka zwischen 1923 und 1924

Links: Dora Diamantová auf einer Schwarz-Weiß-Fotografie eines unbekannten Autors aus der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Rechts: Letzte bekannte Fotografie von Franz Kafka zwischen 1923 und 1924 | © Wikimedia Commons

Durch Dora gewann er das Interesse am Judentum wieder, und er besuchte mit ihr Kurse an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Aber auch in Berlin hatte er es schwer: Die Hyperinflation machte Franz und Dora das Überleben schwer und sie mussten zweimal innerhalb Berlins umziehen. Außerdem verschlechterte sich sein Gesundheitszustand durch die Tuberkulose. Einige Monate nach seinem Aufenthalt in Berlin starb er schließlich an dieser Krankheit.

Für die Audio-Dokumentation Kafka in Berlin ist der Radio- und Podcast-Macher Guido Spring mit Niels Bokhove, dem großen Kenner von Kafkas Leben und Werk, durch Berlin gereist. Sie kommen unter anderem an dem einzigen noch existierenden Wohnhaus Kafkas in der Grunewaldstraße vorbei und gehen zu dem kleinen Park, in dem Kafka ein Mädchen traf, das seine Puppe verloren hatte und dem er Briefe schrieb, um es zu trösten. Sie stehen auch vor dem Haus in der Miquelstraße, in dem Kafka mit einer Vermieterin lebte, über die er die Erzählung Eine kleine Frau schrieb.  

In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Franz Kafka-Kreis

Die Audiodokumentation wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung Grensgebied und boekwinkeltjes.nl