Mit dem diesjährigen Aufenthaltsstipendium bietet das Goethe-Institut in Kooperation mit dem Physics Room in Christchurch dem deutschen Künstler Volker Strübing die Möglichkeit in Neuseeland zu leben und zu arbeiten. Der Aufenthalt in Christchurch soll ihm dabei Inspiration und künstlerische Orientierung zugleich sein. Im direkten persönlichen Austausch mit der Kulturszene vor Ort kann Strübing konkrete Projektvorhaben weiterentwickeln und umsetzen sowie nachhaltige Arbeitskontakte zu neuseeländischen Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden aufbauen.
Der diesjährige Residenzkünstler Volker Strübing wird seinen zweieinhalbmonatigen Aufenthalt in einem Blog dokumentieren.
Blog: jottwehdeh.de
Residenzkünstler 2018: Volker Strübing
© Stefanie Fiebrig
Volker Strübing wurde 1971 in Sondershausen, Thüringen geboren, absolvierte in der ehemaligen DDR eine Ausbildung zum “Facharbeiter für Datenverarbeitung” und machte nach der Wende das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Nach diversen abgebrochenen Studien und zahlreichen Jobs begann er seine schriftstellerische Laufbahn als Autor und Vorleser bei Berliner Lesebühnen. Von 1999 bis 2001 arbeitete er bei einer Werbeagentur, seit 2002 ist er freischaffender Autor. Er schrieb einen Science-Fiction-Roman, veröffentlichte drei Bände mit Kurzgeschichten sowie zahlreiche Beiträge in Anthologien und Zeitungen, betreibt den Blog “Schnipselfriedhof” und ist mit seinen Kurzgeschichten in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden unterwegs.
Insgesamt viermal gewann er den Team- bzw. Einzelwettbewerb der internationalen deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften, zuletzt 2016 in Stuttgart zusammen mit seinem Poetry-Team-Kollegen Micha Ebeling.
Zwischen 2008 und 2012 drehte Strübing als Autor, Regisseur und teilweise Protagonist Reisedokus in der Arktis, im Nahen Osten und – eine Hommage an Mark Twain – auf dem Mississippi.
2013 war er aus Anlass des Jean-Paul-Jahres erster Stadtschreiber von Bayreuth.
Volker Strübing schreibt, spricht und animiert die Zeichentrickserie “Kloß und Spinne”, die es inzwischen auf mehr als 30 Filme (inklusive Specials) und mehr als 6 Millionen Views bringt.
© Uwe Lehmann
Nicht der Süden
Am Anfang stand eine Idee des Filmproduzenten Lutz Neumann: Was passiert, wenn man zwei Berliner Kaffeehaus-Literaten aus ihrer Komfortzone entführt und auf einem kleinen Schiff in die Arktis schickt. Im Jahr 2008 fuhren die Schriftstellerin Kirsten Fuchs und Volker Strübing mit einem 30 Meter langen ehemaligen Küsteninspektionsschiff von Dänemark über die Färöer Inseln, Island und Jan Mayen nach Spitzbergen. Fuchs und Strübing ließen die Zuschauer an allen Freuden und Widrigkeiten des Seelebens teilhaben, interviewten Waljäger und Klimaforscher, badeten im Arktischen Ozean und begegneten keinem einzigen Eisbären.
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Nicht der Süden.
Mister & Missis.Sippi
2010 jährte sich zum hundertsten Mal der Tod von Mark Twain. Aus diesem Anlass begaben sich die ZDF-Moderatorin Patricia Schäfer und Volker Strübing auf eine Reise auf Mark Twains Spuren – auf einem Floß 2000 Kilometer auf dem Mississippi durch den Bible Belt im mittleren Westen der USA bis in den tiefsten Süden. Sie fanden Hoffnung und Aufbruchsstimmung, Wut und Untergangsglaube. Sie besuchten Waffenhändler und Striptease-Tänzerinnen, Bürgerrechtler und Selbstjustizbefürworter, Biker und Transsexuelle.
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Mister & Missis.Sippi.
Die Nonne & Herr Jilg
Die Dominikanerin Schwester Jordana und der Moderator Rainer Mara Jilg machten sich für den Sender ZDFkultur auf die Reise nach Jerusalem: Ein Roadtrip von Istanbul nach Israel und Palästina, durch die ganze Türkei, und den gesamten Libanon. Sie besuchten Menschen unterschiedlichsten Glaubens und versuchten zu verstehen, welche besonderen Herausforderungen bestehen. Klar, dass eine dreiteilige Serie diese Frage nicht klären konnte, aber zumindest gelang es, einen etwas anderen Blick auf manche Gegenden, Kulturen und Konflikte zu bekommen, ein klitzekleines bisschen besser zu verstehen, was vor sich geht und vor allem: Menschen kennenzulernen, die eine große Gemeinsamkeit haben: sie wünschen sich Frieden.
Strübing schrieb die Texte des Sprechers sowie die Drehbücher und führte Regie.
Stadtschreiber in Bayreuth
Von Februar bis Juni 2013 war Volker Strübing erster Stadtschreiber in Bayreuth. Anlass war das Jean-Paul-Jahr. Es entstanden ein Blog mit zahlreichen literarischen und satirischen Miniaturen, Fotos, Zeitungskolumnen, Beiträge für Schriften der Stadt, der Jean-Paul-Gesellschaft und des Fußballvereins SpVgg Bayreuth. Zentral war jedoch die Auseinandersetzung mit dem als sehr schwierig und verstaubt geltenden Werk Jean Pauls und der (hoffentlich erfolgreiche) Versuch seine Romane für die Gegenwart neu zu entdecken und zu interpretieren. Nachhaltig waren vor allem die vielen Begegnungen mit Künstlern und Veranstaltern aus Bayreuth und die (wenn auch eher symbolische bzw. maskottchen-hafte) Mitwirkung an der Gründung von Kültürklüb e.V..
Kloß und Spinne
Eigentlich sind es nur Gespräche in einer Kneipe. Aber noch eigentlicher ist es große Philosophie! Wenn der biertrinkende Pessimist Kloß auf den Möchtegern-Brausetrinker und Sonnenschein Spinne trifft, ist Streit vorprogrammiert. Doch zum Glück gibt es noch Norbert, den Wirt, der den beiden die Welt erklärt: das klassische Spiel von Tresen, Antithesen und Synthesen.
Volker Strübing schreibt, spricht und animiert alle Trickfilme selbst. Inzwischen wurden sie mehr als 6 Millionen Mal angeschaut (und damit viel zu selten). Im Herbst 2016 erschien das Buch “Kloß und Spinne” im Verlag Voland & Quist.
Nun pack(t)en Kloß, Spinne und Norbert die Koffer für eine längere Reise nach Neuseeland ...
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Kloß & Spinne.