Weltweit wird der demokratische Dialog zunehmend mit Gewalt und Zensur unterdrückt.
Es ist deshalb wichtiger denn je, Freiräume zum Nachdenken zu schaffen.
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Veränderungsprozess: viele der tradierten Modelle werden auf der eine Seite stärker in Frage gestellt und neu definiert aber auf der anderen Seite auch konservativ zementiert. Stereotype der Geschlechterdefintion verlieren ihre Legitimität und damit ihre Autorität. Besonders seit dem Beginn der globalen #NiUnaMenos (#MeToo)-Bewegung werden die tradierten Männerrollen dekonstruiert. Unbequeme Fragen werden gestellt: Was bedeutet es, sich als “Mann” zu identifizieren? Wie positioniert
“Mann” sich im öffentlichen und privaten Raum? Wie akzeptiere ich die eigene Verletzlichkeit? Wie kann Kunst zu einer Neudefinition von Rollen beitragen? Auf globaler Ebene wird der demokratische Dialog – und damit auch die Diskussion über das Verhältnis der Geschlechter – mit Gewalt und Zensur unterdrückt. Es wichtiger denn je, Freiräume für den künstlerischen Diskurs zu schaffen.
XY? Kunst – Labor Neue Maskulinitäten lädt eine Gruppe von acht Künstler:innnen am Beginn ihrer Karriere aus verschiedenen Regionen Perús, diverser Geschlechtsidentität, Alters und künstlerischer Disziplin ein, um gemeinsam individuelle oder kollektive Projekte zu entwickeln. Unter der Leitung der interdisziplinären Künstlerin und Kuratorin Cathy de Haan (Deutschland) und des Filmemachers Héctor Gálvez (Peru) wird die Idee der “neuen Männlichkeit” kritisch hinterfragt und im gemeinsamen Diskurs künstlerische Positionen dazu entwickelt. Teil der des Programms ist u.a. eine 14tägige gemeinsame Künstler-Residenz am Stadtrand von Lima. Das Ergebnis dieses Prozesses: Performance? Media – Installation? Film? Theaterstück?Ausstellung? wird Ende November 2021 in Lima präsentiert.