Fernab des Alltags entsteht alljährlich Ende Juni in Mecklenburg auf einem ehemaligen russischen Militärflugplatz für vier Tage eine Parallelgesellschaft der ganz speziellen Art: Das größte Ferienlager der Republik! Vier Tage Ferienkommunismus ist das Motto der Fusion. Der Name ist Programm, und so erstreckt es sich von Musik unterschiedlichster Spielarten über Theater, Performance und Kino bis hin zu Installationen und interaktiven Interventionen.
Ferienkommunismus
Die Fusion gilt als der Freigeist unter den Festivals, und so verschieden wie die Menschen, die sich hier zusammenfinden, ist das, was sie hier suchen und erleben. Was sie vereint, ist die Freiheit, sein zu können wie sie sein wollen: Zwanglos und unkontrolliert. Im kollektiven Ausnahmezustand entfaltet sich an einem Ort, ohne Zeit, ein Karneval der Sinne, in dem sich für die Fusionist*innen die Sehnsucht nach einer besseren Welt spiegelt. Die große Popularität des Festivals und die Befürchtung, das Konzept könnte durch zu starkes Wachstum as dem Gleichgewicht geraten hat dazu geführt, dass die Tickets inzwischen per Los zugeteilt werden, um die Zahl der Besucher*innen konstant unter 70.000 zu halten.Bei allen gebotenen Aktivitäten ist die Musik dennoch das Zentrum des Geschehens und viele der Fusionist*innen kommen vor allem wegen der elektronischen Musik. Die großen Floors Turm- und Seebühne, aber auch der Goa-Floor und einige der kleineren Bühnen werden von Donnerstag bis Montag nonstop bespielt. Die Polizei muss draußen bleiben und die Ordner*innen sind Freiwillige, die sich eher als Helfende denn als Aufpasser*innen verstehen. So hat die Fusion es geschafft, auch heute noch eine viertägige riesige, fantasievolle, kreative und vor allem friedliche Party zu sein.
Die Fusion in zahlen
Genre: Techno, Trance, Dub, Alternative Rock, Experimentelle Musik, HipHop
Gründung: 1997
Ort: Lärz (Mecklenburg-Vorpommern)
Kapazität: 70.000
Nächste Veranstaltung: Juli 2022