Elemente der Architektur 2020: GENUG IST GENUG

Elemente der Architektur 2020: GENUG IST GENUG .

Mo, 07.12.2020

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Podiumsdiskussion mit Urszula Forczak-Brataniec und Marcin Brataniec

In Richtung Landschaft ist eine Diskussion um die Berücksichtigung gesellschaftlicher und räumlicher Kontexte in der Architektur. Urszula Forczak-Brataniec und Marcin Brataniec, die Mitbegründer des Architekturstudios eM4, sprechen über die Bewältigung räumlicher Probleme, u. a. am Beispiel von Marktplätzen in Kleinstädten, über die Revitalisierung postindustrieller Areale und über die Schaffung naturnaher Lebensräume. Sie selbst sagen: „Jedes Projekt ist eine neue Aufgabe, für die wir eine logische Lösung suchen. Jedes ist eine neue Herausforderung, eine neue Erfahrung und eine Chance, neue Werte zu schaffen. Die örtlichen Besonderheiten, die Landschaft, die Bedürfnisse der Nutzer sowie die technischen und finanziellen Möglichkeiten sind die Bausteine, aus denen wir einen menschenfreundlichen Raum schaffen.“ Derzeit arbeiten Urszula Forczak-Brataniec und Marcin Brataniec an den Entwürfen für einen städtischen Park in Starachowice und an der Revitalisierung des großen Hochofens in Ruda Śląska. Im Rahmen der Diskussion werden sie ein wenig über die Ideen erzählen, die sich hinter den Entwürfen des Studios eM4 verbergen.

Im Rahmen der vierten Ausgabe unserer Veranstaltungsreihe „Elemente der Architektur“ wollen wir über die Arbeit von Architekten und Landschaftsarchitekten in der sich rasant verändernden Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts diskutieren. Viele Jahrzehnte lang orientierte sich die Architektur vor allem am industriellen Wachstum und ignorierte die fortschreitende Klimakrise. Die Diskussion konzentrierte sich in erster Linie auf ikonische Gebäude, die bestimmte Marken oder Images etablierten, oder auf die Wohnarchitektur, die zunehmend als eine Investitionsmöglichkeit angesehen wurde. Die andere Architektur, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst ist, die Orte der Begegnung schafft und die aus dem Kontakt mit der Umgebung schöpft, wurde in den Hintergrund gedrängt. Derzeit erleben wir einen allmählichen Paradigmenwechsel in der Architektur: Die Herstellung sozialer Bindungen, die Sensibilisierung für die Umgebung und die Betrachtung von Gebäuden als Werkzeuge, die diese Funktionen erfüllen, sind neue Herausforderungen, denen sich die zeitgenössische Architektur gegenübersieht.

Die Diskussion wird von dem Architekturhistoriker Michał Wiśniewski geleitet.
 
Marcin Brataniec studierte Architektur an der Technischen Universität Krakau, er ist Mitglied der Jury des BDA-SARP-Awards und der Bezirksarchitektenkammer Kleinpolen. 2007 gründete er das Architekturstudio eM4. Er gewann zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem den Hauptpreis des Wettbewerbs „Życie w Architekturze“ 2013-14 für die beste Gestaltung eines öffentlichen Raums, eine Nominierung für den European Prize for Urban Public Space 2014 und eine Nominierung für den Mies Van der Rohe Award 2015. Die Entwürfe des Studios eM4 wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem der Stadtpark in Starachowice (2017), der Bildungspavillon in Warschau-Golędzinów (2015), das Wissenschaftszentrum in Podzamcze Chęcińskie (2011) und die Revitalisierung des Marktplatzes in Gorlice (2007).

Urszula Forczek-Brataniec ist Absolventin und Dozentin an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Krakau. Ihr Hauptinteresse gilt der Landschaftsarchitektur, von 2016 bis 2020 war sie Generalsekretärin des europäischen Zweigs der International Federation of Landscape Architects IFLA Europe. Sie arbeitet eng mit dem Architekturstudio eM4 zusammen.

Michał Wiśniewski ist Architekturhistoriker. Er arbeitet am Internationalen Kulturzentrum Krakau und an der Wirtschaftsuniversität Krakau und ist Vorstandsmitglied der Stiftung Architekturinstitut. Er verfasste mehrere Bücher und kuratierte Ausstellungen zur Architektur des 20. Jahrhunderts in Polen und Mitteleuropa.


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