Vielfalt auf die Tagesordnung des Journalismus setzen

28.06., 16:00

MediaCon - Vielfalt auf die Tagesordnung des Journalismus setzen Design: © Rafael Medeiros

28.06. | 16:00 | Bibliothek | PT

Wer entscheidet und bestimmt die Ausrichtung der Nachrichten? Wer produziert sie, und wem wird Gehör geschenkt? Der Mangel an Diversität „kontaminiert“ die Medienlandschaft, was zu einer monolithischen Agenda und Medienberichterstattung führt. Stimmen aus der „Peripherie“, insbesondere von Schwarzen und Roma, bleibt die Teilnahme am Diskurs oft verwehrt. Welche Auswirkungen hat diese Vermengung von Privilegien und Diskriminierung auf die Entstehung und Festigung von Vorurteilen aufgrund ethnischer Herkunft? Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen und Vielfalt auf die Tagesordnung setzen?

In dem von Marisa Rodrigues (Bantumen) moderierten Gespräch regen wir eine Reflexion und die Gegenüberstellung von alten und neuen journalistischen Praktiken an. Es nehmen teil: Bia Djassi, Masterstudentin für Kommunikation und Kunst, Paula Cardoso, Gründerin von Afrolink, und die Journalistin Vanessa Lopes. Drei Stimmen, die Gemeinschaften repräsentieren, die in den Medien unsichtbar gemacht und stigmatisiert werden, und die sich für Projekte zur Förderung eines vielfältigen Journalismus einsetzen.

Teilnehmer*innen

Bia Djassi hat kürzlich ihren Abschluss in Kommunikationswissenschaften gemacht und absolviert derzeit ihren Master in Kommunikationswissenschaften und Kunst. Geboren in Lissabon und tief verwurzelt in der lebendigen Kultur von Guinea-Bissau ist sie eine unermüdliche Verfechterin von Vielfalt und Inklusion in den Medien. Ihre multikulturelle Identität inspiriert sie, das Leben und die Geschichten marginalisierter Stimmen in den Medien sichtbarer zu machen. Als Vermittlerin sieht sie die Medien als Brücke zwischen verschiedenen Welten und erkennt die Verantwortung für das Formen kollektiver Wahrnehmung. Bia ist entschlossen, Stereotypen herauszufordern, gegenseitiges Verständnis zu fördern und sicherzustellen, dass alle Menschen als Teil der Gesellschaft Gehör finden

Paula Cardoso ist die Gründerin der digitalen Community Afrolink und Autorin der Kinderbuchserie Força Africana. Mit ihren Projekten und journalistischen Tätigkeit sollen schwarze Gemeinschaften besser repräsentiert werden, weshalb sie zudem den Podcast O Tal mitbegründet hat, die Fernsehsendung Rumos moderiert und die Kolumne Entre Meadas für das Diário de Notícias verfasst, sowie einen Meinungsbeitrag für den Gerador. Ihr vielfältiges Engagement manifestiert sich außerdem in ihrer Mitgliedschaft im Bürgerforum, das einen Beitrag zur Stärkung der portugiesischen Demokratie leistet. Darüber hinaus ist Paula Botschafterin des European Climate Pact, einer Initiative im Kampf gegen den Klimawandel. Ursprünglich aus Mosambik stammend, hat sie einen Abschluss in Internationalen Beziehungen und arbeitete etwa 20 Jahre lang als Journalistin, erstmals bei der Zeitschrift Visão. Im Jahr 2023 wurde sie von der Wirtschaftszeitschrift "Success Pitchers" als eine der "10 inspirierendsten weiblichen Führungspersönlichkeiten im sozialen Unternehmertum" ausgezeichnet.
 

Vanessa Lopes ist Journalistin und Präsidentin des Vereins RIZOMA, der sich für die Integration der Roma-Gemeinschaft in die Gesellschaft einsetzt. Sie hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften und absolviert derzeit ein Masterstudium in Politikwissenschaften am ISCTE. Sie gilt als erste weibliche Roma-Journalistin in Portugal, derzeit tätig bei ChristianLife Magazine. Zuvor arbeitete sie bei der Nachrichtenagentur LUSA und der Zeitung Público, wodurch sie zum Bezugspunkt für ihre Gemeinschaft und insbesondere Frauen wurde. Nebenberuflich engagiert sie sich im Aktivismus für Menschen- und Frauenrechte sowie als Vertreterin der Roma-Gemeinschaft in Portugal. Sie setzt sich in Schulen ein, begleitet gefährdete Kinder und Jugendliche und ist Teil von Diskussionsforen. Vanessa glaubt daran, dass "Glaubenssätze revolutioniert und Menschen von sich wiederholender Geschichte befreit werden können, die ganze Generationen frustriert".
 

Marisa Mendes Rodrigues ist seit 2020 Journalistin bei Bantumen. Während ihres Praktikums arbeitete sie mit Radio Renascença, SIC, Caras, Visão und Expresso zusammen. Bei Bantumen fand sie schließlich, aufgrund der großen Bedeutung für die afrikanischstämmige Gemeinschaft, das Projekt ihres Lebens. Derzeit ist sie verantwortlich für die Durchführung von Interviews und die Moderation von Debatten. Sie war Social Media Manager beim Grupo Ensinus, wo sie die Kommunikation des Instituto de Educação Técnica und der Universidade Lusófona da Guiné-Bissau betreute. Mit einem Abschluss in Kommunikationswissenschaften und einem Postgraduiertenstudium in Multiplattform-Journalismus widmet sich die Mutter von drei Kindern leidenschaftlich der Kunst des Geschichtenerzählens.

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