Franz Kafka: Bilhete de Identidade
Hundert Jahre nach seinem Tod bleibt Franz Kafka angesichts des Umfangs und der Komplexität seiner Lebens und Werks eines der rätselhaftesten Ungeheuer der Weltliteratur. In vier Gesprächen erörtert die Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Journalistin
Filipa Melo mit ihren Gästen das Verhältnis des Menschen und des Schriftstellers zum Körper, zum Humor, zur Spiritualität und zur Frage des Bösen erörtern. Wir überprüfen die Relevanz von Kafkas literarischem Vermächtnis, von dem er einmal sagte: "Man beiße lieber ins Leben statt in seine Zunge."
1. Februar, 19 Uhr - Kafka: Ein Körper
Als Vegetarier, Zölibatär und Opfer einer Tuberkuloseerkrankung stellte sich Kafka einen in ein Insekt verwandelten Menschen vor, der ebenso besessen von der Spiritualität wie von seinem Körper lebte. Um die Beziehung zwischen Körperlichkeit, Ästhetik und künstlerischem Schaffen in Kafkas Biografie und Werk zu diskutieren, haben wir die Schriftstellerin
Dulce Maria Cardoso und den Architekten, Professor für Kulturwissenschaften, Dramatiker und Dichter
João Borges da Cunha eingeladen.
14. März, 19 Uhr - Kafka: Ein trauriger Clown
In Kafkas alptraumhaften Allegorien ist die Komik allgegenwärtig und erinnert uns daran, dass der Mann, der nicht lachte, den Humor als Inszenierungs- und Denunziationsstrategie einsetzte. Für die Debatte über das metaphysische Lächeln in Kafkas Biografie und Werk haben wir den Schriftsteller, Komiker, Produzenten, Programmierer und Administrator
Nuno Artur Silva und die Sachauspielerin
Carla Bolito eingeladen.
15. Oktober, 19 Uhr - Kafka: Brief an einen unbekannten Gott
Kafka rechnete mit seinem Vater, mit Gott und mit der Andersartigkeit ab und wanderte nach innen aus. Für die Debatte über Spiritualität, Zweisprachigkeit, die familiäre und intellektuelle Zugehörigkeit des Schriftstellers und die Frage des Bösen in seinem Werk haben wir die Übersetzerin
Isabel Castro Silva eingeladen, die gerade eine neue Übersetzung des Briefs an den Vater abgeschlossen hat, und
João Constâncio, Direktor des Instituts für Philosophie der Universidade NOVA de Lisboa (IFILNOVA) und Koordinator des Doktoratsstudiums in Philosophie dieser Universität.
19. November, 19 Uhr - Kafka: Der Mensch und das Adjektiv
Inspiriert vom Konzept der Bürokratie und der Justiz und von Kafkas zeitlosem Schatten auf das postmoderne Zeitgeschehen geht es in der letzten Debatte des ZyklusFranz Kafka: Bilhete de Identidadeum die Frage, was kafkaesk bedeutet und was es im Jahr 2024 tatsächlich ist. Wir haben die Schriftstellerin und Richterin
Julieta Monginho und den Professor für politische Studien und Kolumnisten
António Araújo zu diesem Gespräch eingeladen.
Portugiesische Übersetzungen
Wer sich auf das Gedenkjahr 2024 und unser Projekt
Being Kafka einstimmen möchte, findet hier eine Liste der portugiesischen Kafka-Übersetzungen, die ihr in unserer Bibliothek finden könnt:
Franz Kafka hat nicht nur Prosa geschrieben, er zeichnete auch leidenschaftlich gern: "Du, ich war einmal ein großer Zeichner", schrieb er 1913 halb ironisch, halb stolz an seine Verlobte Felice Bauer über seine künstlerischen Ambitionen. Sein Zeichnen hätte ihn einst "mehr befriedigt als irgendetwas". Was liegt also näher, als ihn zu seinem Jubiläum mit einer Comic-Biografie zu ehren? Auf unnachahmlich witzig-pointierte Weise setzt der Künstler Nicolas Mahler in seiner Ausstellung Komplett Kafka Leben und Werk des wohl populärsten deutschsprachigen Autors in Szene gesetzt.
Die Ausstellung wird an verschiedenen Orten in Portugal zu sehen sein.
Organisiert mit Unterstützung der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon.