Teil V: Identität, Gleichgültigkeit, Fürsorge, Dialog, Demokratie

Antonio Gori ist Aktivist für das Recht auf Wohnen und auf die Stadt. Er ist Mitglied der Vereinigung Habita! und Doktorand für Entwicklungsstudien am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Lissabon. 

Didier Fiúza Faustino ist ein Künstler-Architekt und Direktor des Bureau des Mésarchitectures, das in Lissabon und Paris ansässig ist. Seine Arbeit nimmt die Form von Installationen, Skulpturen, Filmen und redaktionellen Projekten an, immer mit dem Ziel, die Grenzen von Gesellschaft, Design, Kunst und Architektur zu überschreiten, indem er die Beziehung zwischen Körper und Raum erforscht. 

Something Fantastic wurde 2010 von Elena Schütz, Julian Schubert und Leonard Streich nach ihrem Architekturstudium an der UdK Berlin und der ETH Zürich aus der Überzeugung gegründet, dass Architektur mit Allem zusammenhängt und die daraus resultierende soziale, ökologische und politische Verantwortung zu einer anderen Praxis führen sollte. Das Oeuvre des undisziplinär arbeitenden Büros umfasst neben der Konzeption und Gestaltung von Büchern, Ausstellungen, Möbeln, Gebäuden und Städtebau das Forschen und Lehren. Nach der auf informellen und inklusive Städtebau und sozialen Wohnungsbau fokussierten Lehre am MAS Urban Design an der ETH Zürich, leiten Something Fantastic seit 2019 das Space Department an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. 2021/2022 lebten und arbeitenden die Partner als Stipendiaten in der Villa Massimo in Rom, wo sie gemeinsam mit Erika Mayr die aktivistische Gartenbaufirma Lascia Vivere gegründet haben.

Ethel Baraona Pohl (they/them) ist Kritiker:in, Autor:in und Kurator:in sowie Mitbegründer:in des unabhängigen Forschungsstudios und Verlags dpr-barcelona, der in den Bereichen Architektur, politische Theorie und soziales Milieu tätig ist. Zu Ethels kuratorischer Tätigkeit gehören u. a. Twelve Cautionary Urban Tales (Matadero Madrid, 2020-21) und kürzlich Llibres Model, eine kuratierte Buchsammlung und offene Bibliothek (Model, Barcelona Architectures Festival 2022, 2023). Ihre Texte wurden sowohl in akademischen als auch in unabhängigen Publikationen veröffentlicht. Ethel ist wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in am Lehrstuhl für Architektur und Pflege an der D-ARCH ETH Zürich. Ethel glaubt, dass das Publizieren ein politischer Akt und das Lesen eine Form des Widerstands ist. 

Filipa Serpa ist Architektin und promovierte im Bereich Stadtplanung mit Schwerpunkt auf öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Sie lehrt an der Fakultät für Architektur der Universität Lissabon.

Mariana Pestana (1982) lebt und arbeitet in Lissabon. Sie ist Assistenzprofessorin am Instituto Superior Técnico und Koordinatorin für Kunst und Kultur des Forschungsprojekts Bauhaus of the Seas Sails, das durch kulturelle Projekte die Beziehung zwischen einer Reihe von Städten und ihren aquatischen Ökosystemen neu definiert. Sie ist Chefkuratorin für Architektur am MAC-CCB und Mitbegründerin des interdisziplinären Studios The Decorators, das in kollaborativen Prozessen Objekte, Veranstaltungen und Gebäude entwirft, die sich mit den Begriffen Ort, Gemeinschaft und Kommensalismus auseinandersetzen. Sie war Generalkuratorin der 5. Istanbuler Design-Biennale Empathy Revisited: designs for more than one (2020-21), die Interventionen im öffentlichen Raum, Installationen, Forschungsprojekte und eine Reihe von Filmen über zwischenmenschliche und zwischenartliche Solidarität kuratierte. Sie arbeitete als Kuratorin in der Abteilung für Architektur, Design und Digitales am Victoria and Albert Museum. Gemeinsam mit Joana Pestana entwickelt sie das Projekt EdenX, eine Plattform zur Förderung des nicht-menschlichen menschlichen Dialogs.  

O Porta a Porta – Casa para Todos, Movimento pelo Direito à Habitação entstand aus den schwerwiegenden Problemen, mit denen die Mehrheit der Menschen, die in Portugal leben und arbeiten, derzeit beim Zugang zu Wohnraum konfrontiert ist. Sie sind eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters und aus dem ganzen Land, die die Schwierigkeiten teilen, eine angemessene Wohnung zu halten oder Zugang zu einer solchen zu bekommen – sei es aufgrund des drastischen Anstiegs der Mieten, des Anstiegs der Zinsen bei Wohnungsdarlehen oder aufgrund des Mangels an öffentlichem Wohnraum. Da sie sich nicht in der Lage sehen, die Wohnkosten zu tragen, und immer unter der Bedrohung einer bevorstehenden Zwangsräumung stehen, haben sie sich entschieden, zusammenzuschließen und einzugreifen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und zu fordern, dass das Recht auf Wohnen erfüllt wird! Sie sind eine Bewegung, die für alle offen ist, die mit ihren Meinungen und ihrem Handeln dazu beitragen möchten, dass das in der portugiesischen Verfassung verankerte Recht auf Wohnen umgesetzt wird, wie in Artikel 65: „Jeder hat das Recht, für sich und seine Familie eine angemessen große Wohnung zu haben, unter Bedingungen der Hygiene und des Komforts, die die persönliche Intimität und die familiäre Privatsphäre wahren.“