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Deutsche Minderheit Goethe Institut

DIE DEUTSCHE MINDERHEIT IN RUMÄNIEN

Die deutsche Minderheit ist nach Ungarn, Roma und Ukrainern heutzutage die viertgrößte Minderheit in Rumänien. Von den einst 700.000 vor dem Zweiten Weltkrieg, sind noch 40.000 (Stand 2011) Rumäniendeutsche über das Land verteilt.
 

Bereits im Mittelalter siedelten sich die sogenannten Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen (Transsilvanien), welches damals zum Königreich Ungarn gehörte, an. Sie halfen, das Land wirtschaftlich zu erschließen und unterstützten bei der Verteidigung gegen Wandervölker. Im Laufe der Jahre errichteten sie unter anderem die Städte Hermannstadt/Sibiu und Kronstadt/Brasov und zahlreiche Kirchenburgen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Ende des 17. Jahrhunderts kamen weitere Gruppen aus Süddeutschland und ließen sich in der Region Banat nieder. Die sogenannten Banater Schwaben halfen unter anderem beim Landesaufbau nach den Türkenkriegen.
Aufgrund von Zwangsdeportationen in die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg, Familienzusammenführungen durch Freikaufungen der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er- und 1980er-Jahren und freiwillige Aussiedlungen infolge der politischen Wende 1989/90 ging die Zahl der Angehörigen der Deutschen Minderheit in Rumänien im 20. Jahrhundert stark zurück.

Heutzutage gibt es zahlreiche Schulen, an denen Deutsch als Muttersprache, Fremdsprache oder Zweitsprache unterrichtet wird, außerdem Kindergärten und neben dem Goethe Institut Bukarest Deutsche Kulturzentren in mehreren Städten, welche mit Sprachkursen und kulturellen Veranstaltungen den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur unterstützen und fördern.
Unterstützt werden die Minderheitenprojekte auch vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR), welches die Selbstorganisation der Minderheit ist und als anerkannte politische Partei einen Abgeordnetensitz im rumänischen Parlament besitzt, und von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ).