Die deutsche Kunstszene ist nicht nur geprägt von weltweit bekannten Namen und starken Institutionen, sondern auch durch eine lebendige, stetig wachsende Landschaft von selbstorganisierten, nicht-kommerziellen Kunsträumen. Solche Initiativen sind wichtige Impulsgeber für die zukünftigen Programme von Museen und Ausstellungshäusern; in Moskau sind sie bisher jedoch kaum bekannt.
„Raum für Kunst“ ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und des Moskauer Museum für Moderne Kunst (MMOMA). Im neuen Bildungszentrum des MMOMA im Ermolaevskij Pereulok sind bis 24. Februar 2019 unabhängige Kunsträume aus Deutschland zu sehen. Eingeladen werden Kunsträume mit verschiedenen Organisationsstrukturen, Finanzierungen und Programmatiken, deren Erfahrungen im lokalen Kontext interessant und nützlich sein können. Über jeweils drei Monate entwickeln sie ihr Programm vor Ort und regen so zu einem Dialog mit Moskauer Kunstinitiativen und Künstlern an.
Den Auftakt machte die „Simultanhalle“ aus Köln. Es folgten der Leipziger Projektraum „D21“ und der berliner Kunstraum „District“. Am 1. Dezember eröffnete die Ausstellung des letzten Raums – Spektrum (Berlin).
Alle Räume präsentieren mobile, sich fortlaufend entwickelnde Programme, die Ausstellungen, Performances, Filmvorführungen und Diskussionen mit der Moskauer Kunstszene einschließen. Neben den künstlerischen Präsentationen geht es dabei immer auch um verschiedene Formen und Möglichkeiten von Selbstorganisation in der Kunst, um Konzepte, Fragen der Finanzierung und das Zusammenspiel mit anderen Akteuren aus der Kunst.